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Besuch auf der IAA.

Obwohl wir ja seit vielen Jahren in der Automobilbranche arbeiten, hat ein Besuch auf der IAA, der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt/Main, für uns eher Seltenheitswert. Nicht deshalb, weil es die IAA nur alle zwei Jahre gibt, sondern weil wir eigentlich alle nötigen Informationen über neue Autos (Opel interessiert uns da logischerweise am meisten) ja schon direkt von Opel bekommen.

Dennoch, dieses Jahr stand ein Besuch auf unserer Agenda und dazu habe ich dann gleich auch noch unsere Azubis des ersten Lehrjahres in unseren Space Shuttle verfrachtet und vor zehn Tagen mitgenommen. Ein Besuch unsere Leitmesse kann zum Startprogramm des KFZ-Mechatronikers keinesfalls schaden. Und natürlich auch gut, dass wir als Opel-Händler bei Opel auch gern gesehen sind …

… und auch Bilder von Bereichen aus machen dürfen, wo nicht jeder hin darf. Vom „Backstage-Bereich“ kann man nämlich einen schönen Überblick gewinnen:

Als Event-Mensch gibt es aber natürlich auch andere IAA-Highlights, die mich beeindrucken können. Dazu gehört sicherlich auch der Auftritt von Mercedes-Benz, die wie immer gleich eine ganze Halle für sich reservieren, die ehrwürdige Festhalle. Was hier an Veranstaltungstechnik steht und permanent im Einsatz ist, ist schon ganz großes Kino:

Und wir können uns an den kleinen Details erfreuen und Ideen mitnehmen, nämlich hier bei den Kollegen von Honda. Ein Satz Ladestecker für Smartphones, die direkt aus den Sitzmöbeln entspringen und das schnelle Laden zwischendurch ermöglichen. Eine Idee, die wir für den Umbau unseres Wartebereiches (der demnächst ansteht, wird noch spannend) eingepackt haben:

Azubi-Geschichten (1).

Azubi im 1. Lehrjahr stellt unserem Werkstattkollegen und Gesellen Markus eine Frage. Schon mal super, denn nur wer Fragen stellt, lernt auch etwas dabei. Allerdings versteht Markus nicht so recht, was der Azubi eigentlich will. Markus versucht es dann mal auf die sarkastische Tour zurück:

Markus: „Du, das weiß ich nicht, ich bin hier nur Praktikant.“

Azubi: „Au, dann bin ich ja über dir, ich bin ja Lehrling hier!“

Immerhin führen so leicht vorlaute Sprüche bei uns nicht gleich zu dicker Luft in der Werkstatt. Die Kollegen dort sind sich im klaren darüber, dass Austeilen auch bedeuten kann, dass entsprechendes Echo zurückkommt. Schlagfertige Leute sind gesuchte Leute. 🙂

Neu-Azubi-Wochen.

Es gibt wieder einmal eine Premiere bei uns, nämlich an der Azubi-Front. Dieses Jahr haben wir erstmals nicht nur einen Mechatroniker-Azubi neu am Start, auch nicht zwei, auch nicht drei, sondern gleich vier. Noch-Azubi Svenja hatte am Freitag die Aufgabe, den Rundgang durch die Werkstätten zu organisieren. Ich stand da gerade in der Nähe für ein Gruppenfoto (auf dem ein Neu-Azubi leider wegen Krankheit fehlt), denn den Rundgang machen die Azubis unter sich aus. Auf dem Bild von links zwischen Svenja und mir: Marius, Jannik und Luca, herzlich willkommen bei uns im Autohaus!

Die Berufsschule beginnt zwar erst nächste Woche, aber bei uns ist der Dienstantritt für Azubis traditionell am 1. September und die ersten noch schulfreien Tage sind reine „Autohaus-Tage“. Da legen wir schon großen Wert darauf, dass unsere Azubis zu ihrer „Einschulung“ in der Berufsschule schon mal ihren Lehrbetrieb gesehen, die Kollegen kennengelernt und ihre Spinte eingeräumt haben.

Mit vier Azubis gehören wir schon zu den größeren Ausbildern in der Pforzheimer Autolandschaft. Das machen wir nicht nur weil wir gute Menschen sind, sondern weil wir die Facharbeiter zukünftig dringend brauchen. In den technischen Berufen haben schon viele Unternehmen richtige Probleme, Arbeitsplätze mit Fachkräften zu besetzen und daher müssen wir Betriebe ausbilden, um den Bedarf auch mittelfristig decken zu können. Ich bin sehr froh, dass viele meiner Autohaus-Kollegen in der Kfz-Innung das genauso sehen und wir eine kräftige Truppe an Azubis an die Berufsschulen bringen.

Bei den Fotos gibt es übrigens auch ein „Making of“, das wir in bester Gerstelblog-Manier nicht vorenthalten wollen; hinter die Kulissen schauen gehört in diesem Blog ja immerhin zum Programm. Hier erklärt der Chef, wie man den „Ranzen einzieht“, wenn der Fotograf lauert. 😉

Einfach machen.

Denkwürdiges gab es am Mittwoch bei uns im Haus. Wir sind ja alles Pragmatiker (das muss man in der Autobranche einfach sein), aber kommen auch die besten Pragmatiker ins Schleudern. Und das hängt in dieser Geschichte mit dem GoldADAM am Oechslefest zusammen.

Der steht nämlich am Eingang des Oechslefestes unter Bäumen. Die werfen inzwischen Blätter ab und harzen etwas vor sich hin. Das ist alles eine unschöne Masse, die man nicht auf dem Auto haben will. Als wir nach dem ersten Oechslefest-Wochenende die Misere auf dem GoldADAM gesehen habe, ging schon die nackte Panik im Autohaus herum.

Timo war der Meinung, dass das Auto schlicht neu beklebt werden müsse. Unsere beiden Fahrzeugaufbereiter dachten nicht ganz so schlimm, waren sich aber sicher, dass das Auto zwingend ins Autohaus kommen müsse, um dort grundgereinigt zu werden. Azubi-Kollegin Svenja war es dann, die kühlen Kopf bewahrt hat und zusammen mit ihrem Azubi-Kollegen Tobi, einem Eimer Wasser und Lappen zum GoldADAM ging. Beide haben es dann schlicht mit Handwäsche und etwas Seife versucht. Pragmatiker eben.

GoldADAM Waschaktion

GoldADAM Waschaktion

Siehe da: GoldADAM vorübergehend wieder blitzeblank sauber. Ohne Neubeklebung und kompletter Autowäsche. Und das Beweisfoto war eine Schmach für alle, die anderes behauptet hatten. 😉

Ein Autohaus-Gedicht.

Unsere Azubis werden gefordert, egal ob Mann oder Frau. Und trotz der Arbeit bleibt wohl noch genügend Raum für Kreatives, wie uns hier Svenja mit einem Autohaus-Gedicht beweist. Sowas hatten wir auch noch nicht:

Das Opel-Gerstel-Gedicht von Svenja Gehring

Hinein ins Haus, ein Kreis, ein Blitz,
wo Frau Braun am Empfang sitzt.

Die stehende Frau Ziegler
und ein kompetentes Technikerteam dahinter.
An der Front und nicht versteckt Timo Gerstel einer unserer Chefs.

Andreas Gerstel, Chef Nummer zwei,
ein perfektes Verkaufsteam mit Sondej.

Im Lager zu Dritt mit Frau Gerstel an der Seite
geht es täglich los das Vorbereiten.

Hand in Hand mit dem Werkstattteam
Kommen wir ans Ziel.

Mit Meister Vischer, vier Azubis und Gesellen
Ist die Mannschaft aufzustellen.

Kundennähe und Zufriedenheit
Gibt es bei Opel Gerstel zu jeder Zeit.

Kompetentes Handeln mit Blick voraus,
das macht das Hause Gerstel aus.

Danke, Svenja. 🙂

Einen guten Rutsch ins Jahr 2016!

Der „gute Rutsch“ ist natürlich niemals buchstäblich zu verstehen (schon gar nicht im Auto), aber dennoch lassen wir uns dieses kleine Vergnügen nicht entgehen und hatten – so wie immer – auch an Silvester nochmal geöffnet. Das ist für viele Kunden auch ganz wichtig, denn es gibt keinen anderen Tag, an dem wir so viel Kundenverkehr mit so wenig Abschlüssen haben. Der Silvestergruß ist eben auch unseren Kunden noch heilig und dazu gibt es für das Silvester-Team auch noch ein Gläschen Sekt aufs Haus. 😉

Das Silvester-Team 2015

In Sachen 2015 können wir uns nicht beklagen. Opel hat uns mit gleich drei neuen Modellen und einer Menge an Innovationen reich bestückt, was sich auch entsprechend am Kundeninteresse zeigte. Mit Opel geht es weiter kräftig aufwärts, aber das ist ja jetzt dem eingefleischten Gerstelblog-Leser nicht unbedingt entgangen … wir haben immer viel zu tun und eine Menge vor.

Wir machen selbstverständlich im Jahr 2016, dem dann einhundertsechsten Autohausjahr, so weiter, wie bisher auch. Immer noch Opel, immer noch Autohaus und Werkstatt, immer noch Gerstelblog. Wir lesen uns also nächste Woche einfach weiter und rechnen fest damit, dass Sie uns auch weiterhin zugeneigt bleiben.

Und zur Unterhaltung zum Wochenende haben wir auch noch etwas bereit, nämlich eine kleine „Homestory“. Unser Azubi Daniel wurde vor einigen Tagen von der Pforzheimer Zeitung für die Serie „Azubi des Monats“ porträtiert und dieses Portrait ist nun auf den Seiten der Pforzheimer Zeitung in Text, Bild und Ton online:

Auch bei diesem Stück wird den Kennern unseres Autohauses nicht entfallen, dass die Vermittlung der Liebe zum Automobil bei uns ein großer Teil der Ausbildung ist. Diese Liebe muss man nicht unbedingt von Anfang an mitbringen, aber wer hier nach dreieinhalb Jahren Ausbildung als Geselle wieder herausgeht – der hat diese Liebe im Blut.

„Alte Hasen“ zu Besuch im Autohaus.

Wer jetzt aus dem Titel herausliest, dass vielleicht eine Truppe von Kfz-Meistern oder Ruheständlern bei uns im Autohaus eingelaufen ist, wird nun jäh enttäuscht werden: Denn tatsächlich geht es bei den „alten Hasen“ um etwas ganz anderes, nämlich um Nachwuchsförderung innerhalb unserer Kfz-Innung in Pforzheim und dem Enzkreis. Und die „alten Hasen“ sind die Dozenten. Aber mal von vorn:

Innerhalb unserer Kfz-Innung sind wir schon seit einer ganzen Weile der Meinung, dass den heutigen Azubis zum Kfz-Mechatroniker einige wichtige Lehrinhalte abhanden kommen. Das liegt vor allem daran, dass das Berufsbild des Mechatronikers schon im Namen das Wort „Elektronik“ enthält – moderne Autos sind nicht einfach nur eine Ansammlung von mechanisch wirkenden Teilen, sondern mit gehöriger Computerpower versehen. Aber trotz der Notwendigkeit, dass man sich als Kfz-Mechatroniker hier auskennen muss, gehört grundlegendes und heute vielleicht nicht mehr aktuelles Fahrzeugwissen dazu. Ein gutes Beispiel dafür ist der Vergaser, den man heute kaum noch in modernen Autos findet. Wer aber an einem Oldtimer arbeiten soll, muss wissen, wie der Vergaser funktioniert.

Aus diesem Grund unser „Alte-Hasen“-Projekt. An vier aufeinander folgenden Samstagen laden sich die Kfz-Mechatroniker-Azubis des dritten und vierten Lehrjahres in Pforzheim und dem Enzkreis zu einem Schulungstag in ein Autohaus ein und werden dort von einem Dozenten für genau diese Probleme geschult. Die Fragen bringen dabei die Azubis weitgehend selbst mit, während der Dozent die Antworten gibt.

"Alte Hasen" der Kfz-Innung Pforzheim/Enzkreis im Autohaus Gerstel

Nachdem nun die ersten zwei Samstage im Autohaus Elsässer stattfanden, finden die beiden weiteren Samstage bei uns im Autohaus statt. Der erste Samstag – letzten Samstag – drehte sich dabei rund um Fragen zum Getriebe und da war dann unser Getriebestand gefragt, an dem wir Getriebe prüfen und reparieren. Solche Getriebestände gibt es heutzutage schon in vielen Werkstätten gar nicht mehr, wir legen aber großen Wert darauf, Getriebe noch selbst reparieren zu können. Und mit dem „Alte-Hasen“-Projekt schulen wir letztendlich auch unsere eigenen Azubis.

"Alte Hasen" der Kfz-Innung Pforzheim/Enzkreis im Autohaus Gerstel

Warum Oldtimer-Reparaturen?

Oldtimer-Reparaturen und -Aufarbeitungen sind ein größeres Geschäft. Das wissen nicht nur Besitzer von Oldtimern, sondern auch viele Autohäuser und Werkstätten, die Oldtimer nur sehr ungern auf dem Hof stehen haben. Gut, das ist insofern verständlich, weil große Werkstätten auch einen gewissen Durchsatz an Reparaturen brauchen, damit der Laden überhaupt laufen kann. Arbeiten an Oldtimern sind zwar meist deutlich einfacher, weil eben fast nur Mechanik zu reparieren ist, allerdings ist natürlich eine ganz andere Ersatzteilsituation ein großes Problem. Für aktuelle Modelle sind Ersatzteile schnell bestellt, bei Oldtimern liefern aber die Autohersteller nur noch sehr wenig Ersatzteile, wenn überhaupt. Da ist dann schon eine gehörige Portion Idealismus gefragt, aber das kennen Besitzer von Oldtimern.

Reparatur an einem historischen Opel GT

Zugegeben, Oldtimer-Reparaturen und -Aufarbeitungen haben bei uns einen besonderen Stellenwert. Gerade wenn es um Aufarbeitungen in Sachen Karosserie oder Motor geht, können wir auf jahrzehntelange Erfahrung unserer Leute zurückgreifen. Ein Oldtimer in der Werkstatt steigert die Moral unserer Leute (kann man sagen, was man will: Ist so!), wir fühlen uns der rollenden Automobilhistorie ein Stückweit verpflichtet und für unsere Azubis sind Oldtimer geradezu ideal, um mit ihnen zusammen grundlegende Arbeiten an Autos zu lernen und zu üben. Wer Oldtimer wartet, muss ein Allrounder sein und wir haben den Anspruch, unseren Azubis auch dahingehend etwas zu bieten.

Azubis an einem Opel Rekord

In der Oldtimer-Szene haben wir in der Region immerhin einen ganz guten Namen für Oldtimer-Geschichten rund um Opel. Das liegt natürlich zuerst einmal an unserem eigenen Oldtimer-Fuhrpark, aber natürlich an diversen Arbeiten, die wir im Laufe der Jahre und Jahrzehnte schon gemacht haben. Wir sehen uns da eher weniger als Dienstleister dafür, hinter jedem einzelnen Chromteil nachzujagen, sondern wir sind eher für das „Elementare“ zuständig, also eben Motor, Karosserie, Polster etc. Hier braucht es echte Kfz-Meisterpower, für die auch eine gewisse Gewährleistung geboten werden muss.

Zu den zwei Oldtimern auf den Fotos kommen wir noch, das sind zwei aktuelle Arbeiten bei uns im Haus.

Früh übt sich!

Der Wagen, mit dem eingelagerte Räder vom Lager in die Werkstatt geholt werden, ist das klassische Handwerkszeug der Azubis und das wirklich in jedem Autohaus. Musste ich in meiner Ausbildung früher auch machen und nein, meine Ausbildung war natürlich nicht im väterlichen Autohaus, sondern in einem anderen. 😀

Da ist es natürlich ärgerlich, wenn dieser Wagen plötzlich selbst ein Problem hat. Früher war das kein Problem, jeder Mechaniker-Azubi lernte im Rahmen der Kfz-Mechanikerausbildung das Schweißen. Das gehört heutzutage allerdings nicht mehr in die Ausbildung des Kfz-Mechatronikers. Dieses Berufsbild ersetzt den klassischen Mechaniker, aber pardon … ein Geselle, der nicht schweißen kann, das geht nicht.

Und so musste Daniel sein Problem mit dem Räderwagen auch selbst lösen, ansonsten hätte er irgendwann die Räder tragen müssen …

Unser Azubi schweißt.

Schweißen bringen wir unseren Azubis noch bei, hier sind wir auch dankenswerterweise mit der Berufsschule unserer Azubis, der Alfons-Kern-Schule in Pforzheim, einer Meinung. Auch wenn man bei modernen Autos nicht mehr ganz so viel schweißen muss, wie das früher der Fall war, halten wir das Wissen dazu schon für einen Wettbewerbsvorteil unserer Azubis und späteren Gesellen.

Was wir noch üben: Den Räderwagen vor dem Schweißen noch zu leeren. 😉