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Unüblicher Druckverlust.

Was macht man, wenn man immer wieder feststellt, dass Kühlmittel im Ausgleichsbehälter fehlt, ohne das man auf den ersten Blick was sieht? Richtig, man geht einer intensiven Prüfung nach. Glücklicherweise sind heute verbaute Materialien schon hochentwickelt und auch Dichtungen halten um einiges länger, als bei früheren Autos.

Aber manchmal hilft nichts und eine Druckprüfung ist angesagt. So wie bei einem Astra H, den mein Diagnosekollege Markus zu überprüfen hatte. Bei einer Druckprüfung wird das Kühlsystem mit einem vordefinierten Druck beaufschlagt und dann wartet man einfach mal ab – irgendwann muss sich ja was zeigen und das geht dann auch ganz schnell. Der Verursacher:

In diesem Fall war der Fehler an einer kuriosen Stelle, denn der Ausgleichsbehälter hat an der Unterseite einen Riss, der bei zunehmender Erwärmung und Druckaufbau Kühlwasser ablässt. Sieht man natürlich in eingebautem Zustand gar nicht und selbst wenn man den Druckbehälter ausbaut, muss man schon sehr genau hinschauen.

Das ist mit einem Austausch des Ausgleichsbehälters glücklicherweise einfach zu beheben, aber das Problem muss man erst einmal finden!

Kühlerfrostschutz in Kantinengröße.

Auch das gehört zur Vorsorge für die kalte Jahreszeit: Kühlerfrostschutz. Da können wir in der Werkstatt nicht mit den Ein-Liter-Fläschchen kommen, sondern da braucht es Fassware. So sieht dann so ein Fass aus. 60 Liter Kühlerfrostschutzkonzentrat in GM-Erstausrüsterqualität:

Kühlerfrostschutz

Das Konzentrat verdünnen wir übrigens 1:1 mit normalem Leitungswasser. Bei 60 Liter Konzentrat kommen also am Ende 120 Liter Kühlerwasser mit Frostschutz heraus. Wollten wir damit bei einem normalen Auto das gesamte Kühlerwasser austauschen würde das für gerade mal 10 bis 12 Autos reichen, wenn man davon ausgeht, dass 10 bis 12 Liter Kühlerwasser in einem normalen Kühlkreislauf zirkuliert. 🙂

Natürlich ist es aber so, dass wir im Rahmen von Inspektionen meist immer nur Kühlerwasser nachfüllen und selten einmal das gesamte Kühlerwasser austauschen bzw. ersetzen müssen. Dennoch: Wir bestellen natürlich selten nur ein Fass, sondern mindestens vier, die dann in einem Gebinde daherkommen. Die blauen Fässer dahinter sind übrigens Scheibenwischwasserkonzentrat, das lagern wir natürlich auch nicht in kleinen Fläschchen ein:

Schutzmittel im Gebinde

Übrigens: Normales Leitungswasser ist immer die Basis für fertiges Kühlerwasser. Destilliertes Wasser ist nicht notwendig, es macht weder das Auto schneller, noch das Kühlwasser kälter, dafür jedoch den Geldbeutel schmäler. Das bisschen Kalk im normalen Leitungswasser macht bei einem normalen Auto mit normaler Lebenszeit wirklich gar nichts aus. Da sollte man wirklich lieber auf den Frostschutz achten, denn gefrierendes Kühlwasser macht viel schneller etwas kaputt, als Kalk im Wasser.

Ein Draht, eine Maschine und vorbei.

Vorgestern hatten wir einen sehr kurzfristigen Einsatz mit einem Motorschaden eines Opel Zafira. Der Fahrer aus dem Raum Göppingen fuhr gerade auf der Autobahn und bekam die Meldung im Armaturenbrett, dass das Kühlwasser am Kochen sei. Da hilft nur Anhalten und Anrufen auf der Opel-Pannenhotline, die dann uns um Unterstützung bat. Machen wir.

Der Grund des Motorschadens ist das, was man „unglückliche Verkettung von Zufällen“ nennt: Ein Stück Draht, vermutlich für den Einsatz im Garten als Rankhilfe für Bohnen gedacht, wurde wohl vom vorne fahrenden Fahrzeug aufgewirbelt und hatte sich exakt in den unteren Kühlergrill eingefädelt. Und dort dann durch die beiden Kühler bis durch zum Lüfter, den das Drahtstück dann komplett blockierte. Der drehte sich dann natürlich nicht mehr und schon konnte das Kühlwasser nicht mehr vernünftig gekühlt werden.

Interessanterweise hat das Einfädeln des Drahtes in die Kühler diese erst einmal nicht beschädigt. Das ließ sich dann aber beim Herausziehen des Drahtes nicht vermeiden, so dass beide Kühler und der Lüfter fällig sind. Alles also noch vorgestern bestellt, gestern eingebaut und schon steht der Wagen wieder auf der Straße. Aber was so ein kleines Stückchen Draht alles an Ärger und Aufwand erzeugen kann, ist schon erstaunlich.

Gemeinsam durch mit Väterchen Frost.

Aktuell ist es ja in Deutschland praktisch überall gerade temperaturmäßig unter dem Nullpunkt und es tauchen nun Probleme auf, die wir in unseren Breitengraden eigentlich eher selten tagsüber haben: Frost und Eis. Und das zerrt an Autos, die ja bei jedem Wetter mobil sein sollen. Zur Zeit erreichen uns eine Reihe von Fragen zu diesem Thema, die wir hier mal nach und nach beantworten wollen:

Kühlwasser ist vereist

Das ist schlecht und eine echte Schlamperei des Fahrzeughalters, wenn das Kühlwasser tatsächlich vereist ist. Denn Kühlwasser muss auch im tiefsten Winter nicht vereisen, wenn dem Kühlwasser ein passender Frostschutz beigemengt ist. Und fehlender Frostschutz ist gar nicht so witzig, denn da Eis ein größeres Volumen beansprucht, wie flüssiges Wasser, kann vereistes Kühlwasser Kühlmittelleitungen und den Kühler beschädigen. Zu beachten ist auch, dass im Winter bei kaltem Kühlsystem der Kühlmittelstand knapp über der KALT/COLD Markierung liegen sollte.

Wie gesagt, muss alles nicht sein. Frostschutzmittel gibt es im Handel oder bei uns, ebenso einfachste Geräte zum Messen des Frostschutzmittelgehaltes. Können wir alles vor Ort tun, gern auch kurzfristig, wenn Sie bei uns vorbeischauen.

Vereistes Scheibenwischwasser

Mindestens genauso schlecht und richtig gefährlich, denn Scheibenwischwasser braucht man im Winter immer wieder, weil erheblich mehr Dreck auf den Scheiben landet, inklusive Salz. Ist das Wischwasser vereist, kommt erst gar kein Wasser aus den Düsen. Und selbst wenn das Wasser nicht vereist ist, aber keinen Frostschutz hat, gefriert es dann in Sekundenschnelle auf einer möglicherweise kalten und noch nicht von innen beheizten Windschutzscheibe. Das hat schon zu genügend Unfällen geführt.

Bei frostsicherem Scheibenwischwasser ist es noch einfacher, als bei Kühlmittel – es gibt schon fertige Lösungen in Kanistern, die man einfach nur in den Scheibenwischwassertank leeren muss. Hat man noch Wasser im Tank, kann man sich auch mit einem Konzentrat behelfen, das Sie dann einfach nachschütten können.

Ach ja, die Scheibenwischwasserdüsen. Sollte man natürlich im Winter von Schnee befreien und auch mal mit Enteiser einsprühen. Das beste Scheibenwischwasser nützt nichts, wenn die Düsen eingefroren sind.

Autobatterie

Wenn Sie eine alte Autobatterie haben, die schon bei Normaltemperaturen oder an kälteren Abenden nicht mehr so mag, wie eine frische, dann haben Sie jetzt unter Umständen an so manchen Morgen ein Problem. Im Winter zeigt sich die Qualität einer Autobatterie am deutlichsten und wenn Sie merken, dass Sie eine neue brauchen, dann kaufen Sie genau jetzt eine und muten Sie Ihrem Motor keine morgendlichen Anlasserorgien zu. Das rächt sich.

Autobatterie, klar, bekommen Sie auch bei uns. Wir messen auch gern bei Ihrer Autobatterie, wie fit sie für den Winter ist.

Gummidichtungen

Auch sehr beliebtes Spiel: Im Winter ruckartig die Autotüre aufreißen und eine möglicherweise schon beschädigte Gummidichtung gleich meterweise mit. Auch hier: Schlamperei, die man sich sparen kann, wenn man die Gummidichtungen mit etwas Gummipflegemittel oder einfach mit Vaseline einschmiert. Hilft.

Wo Gummipflegemittel und Vaseline nicht hilft und nicht eingesetzt werden darf: Bei Scheibenwischern, denn denen nimmt man durch solche Mittel die Wischfähigkeit und dann schmiert es gewaltig, wenn es regnet. Wenn die Scheibenwischer im Winter vereist sind, dann kratzen Sie sie vorsichtig frei (oder Enteisungsspray) und lassen Sie das keinesfalls aus Bequemlichkeit den Scheibenwischermotor erledigen!

Wann haben Sie die letzte „WOLKE“ gemacht?

Na, kennen Sie die “WOLKE” noch aus der Fahrschule? Hier mal zur Auffrischung:

  • Wasser
  • Oel
  • Luft
  • Kraftstoff
  • Energie

Fünf Dinge, die der Besitzer eines Fahrzeuges regelmäßig an seinem Gefährt kontrollieren sollte. Und das macht bei allen fünf “Grundelementen” Sinn. Wir gehen mal die “WOLKE” in den nächsten Tagen und Wochen durch und fangen heute mit dem “W” an, dem Wasser.

Wasser

Den Wasserstand zu kontrollieren geht gleich an zwei Stellen, nämlich beim Kühlwasser und beim Scheibenwischwasser.

Kühlwasser

Das Kühlwasser zirkuliert im Kühlmittelkreislauf, um den Motor zu kühlen. Gibt es zu wenig Kühlwasser im Kreislauf, überhitzt der Motor, was sowohl im Sommer, als auch im Winter keine gute Sache ist, um es einmal gelinde auszudrücken. Deshalb sollte man hin und wieder einmal in den Kühlmittelstutzen hineinschauen und überprüfen, ob der Wasserspiegel sichtbar ist. Ist das nicht der Fall, wird Wasser hinzugeschüttet, bis der Wasserspiegel eben sichtbar wird.

Was man nicht tut: Den Deckel des Einfüllstutzens zu öffnen, wenn der Motor warm ist, denn dann ist das Kühlwasser heiß und steht unter Druck. Zwar sind die Deckel so geformt, dass sie einen längeren Weg im Schraubgewinde haben und der möglicherweise entweichende Wasserdampf nach unten abgelenkt wird, dennoch kann man sich das Risiko einer Verbrühung wirklich sparen, wenn man von solchen Experimenten die Finger lässt.

Ebenso lässt man die Finger weg vom Wärmetauscher (dem “Kühler”) und von einem dahinter angeordneten Ventilator. Von letzterem im übrigen in jeder Situation, denn der kann nach einer Fahrt auch durchaus im Leerlauf nochmal anspringen.

Undichter Kühlmittelkreislauf

Einen undichten Kühlmittelkreislauf bemerkt man übrigens relativ schnell an Dampfschwaden, die aus dem Motorraum kommen, Tropfen unter dem Motor und einem irgendwann leuchtenden Warnlämpchen. Wenn das Lämpchen während der Fahrt im Instrumentenbrett erscheint, ist das ein Notfall und der Motor ist auf den schnellsten Wege auszuschalten. Wenn Dampfschwaden unter der Motorhaube hochquellen, ist auch beim Öffnen der Motorhaube Vorsicht angesagt, denn Dampf hat grundsätzlich mehr Energie intus, als warmes oder heißes Wasser.

Hat man offensichtlich Kühlwasser verloren, ist das ein klarer Fall für den Pannendienst. Einfach Kühlwasser nachzufüllen und weiterzufahren, ist ein gefährliches Spiel.

Was für ein Kühlwasser?

Gegen destilliertes Wasser ist nichts einzuwenden, das enthält nämlich kein Kalk, der sich ablagern könnte. In unseren Breitengraden ist Kalk jedoch nicht unbedingt das Problem, da moderne Autos selten so viel Wasser benötigen, dass wirklich größere Mengen Kalk in den Kühlmittelkreislauf gelangen und sich dort ablagern könnte, aber destilliertes Wasser ist grundsätzlich nicht schlecht.

Was in unseren Breitengraden jedoch durchaus erforderlich ist, ist Frostschutzmittel, denn das sorgt dafür, dass das Kühlwasser im Winter nicht gefriert und entsprechende Schäden auslöst. Gefrierendes Wasser dehnt sich nämlich aus und braucht darüber hinaus eine gewisse Zeit nach dem Motorstart, um aufzutauen, dem beugt das Frostschutzmittel vor.

Frostschutzmittel ist allerdings nicht Frostschutzmittel, deshalb bitte unbedingt in der Bedienungsanleitung nachlesen, was für Frostschutzmittel benötigt wird und bitte dann genau das kaufen und einfüllen. Für die richtige Menge hilft das Berechnen, Berechnungsskalen gibt es auf den Frostschutzmittelflaschen und die Menge des Kühlwassers in der Bedienungsanleitungen. Es gibt allerdings im Handel auch praktische und nicht sehr teure Gerätschaften, mit denen der Stand des Frostschutzmittels gemessen werden kann.

Was übrigens durchaus möglich ist, ist der Austausch des gesamten Kühlwassers, dafür hat der Kühlmittelkreislauf eine Ablassschraube. Ein Austausch könnte beispielsweise erforderlich sein, wenn falsches Frostschutzmittel eingefüllt wurde, zudem ist es üblich, nach einigen Jahren das Kühlwasser während einer Inspektion gänzlich auszutauschen.

Wichtig: Das Wasser entlässt man nicht einfach so in den Rinnsal, sondern muss aufgefangen und entsorgt werden, da es umweltschädliche Schadstoffe enthält.

Scheibenwischwasser

Das Scheibenwischwasser wird gern vernachlässigt, ist aber nicht unwichtig, weil es die Aufgabe hat, die Front- und in vielen Autos auch die Heckscheibe zu säubern. Dazu genügt keinesfalls einfach nur Wasser, sondern dazu gehört Scheibenwischwasserkonzentrat, das mit einer seifenartigen Emulsion dafür sorgt, Verschmutzungen schnell und zügig so zu lösen, dass die Scheibenwischer den Schmutz von der Scheibe befördert bekommen.

Vernünftiges Konzentrat enthält Frostschutzmittel und gefriert im Winter nicht im Vorratsbehälter. Und auch nicht sofort auf der kalten Scheibe, denn das ist eine nicht zu unterschätzende Gefahr, wenn man kurz nach dem Start, wenn die Frontscheibe noch nicht von innen beheizt ist, die Scheibe während der Fahrt saubermachen möchte und das Wischwasser sofort auf der Scheibe gefriert. Ein Gefährdungspotential, das man sich sparen kann.

Zudem, auch das wollen wir nicht außer Acht lassen, sollte die Lösung umweltverträglich sein und man kann gelegentlich auch mal die Wischwasserdüsen reinigen. 😉