Wie funktionieren Rückrufe von Fahrzeugen?

Wer die Nachrichten der letzten Tage verfolgt hat, wird sicherlich über den aktuellen Fahrzeugrückruf für Opel Corsa D-Modelle gestolpert sein, bei dem insgesamt 15.500 Fahrzeuge vorsorglich zurück in die Werkstatt gerufen werden, um eine Verbesserung an der Handbremse vorzunehmen. Betroffen sind in diesem Fall alle bisher gebauten Modelle des neuen Opel Corsa. Wie aber funktionieren Rückrufe?

Grundsätzlich unterliegen alle Fahrzeuge, die von einem Autohersteller gebaut werden, einer permanenten Qualitätskontrolle. Schon beim Bau eines Fahrzeuges werden viele Aspekte ständig kontrolliert, das Fahrzeug wird vor der Auslieferung final kontrolliert und auch wir als Autohaus überprüfen Fahrzeuge vor der Übergabe nochmal. Alles dokumentierte und nachvollziehbare Schritte, die dann mit den weiteren Erfahrungen, die die Werkstätten dann nach der Produkteinführung machen, ergänzt werden. Also auch nach der Entwicklung eines Autos laufen ständig Informationen vom Autohersteller zu den Opel-Werkstätten und umgekehrt.

Von vielen Verbesserungen bekommen Sie als Fahrzeugbesitzer gar nicht so viel mit. Zum einen werden Autos vor der Serienfertigung ausgiebig getestet und wenn dann doch mal Dinge verbessert werden müssen, wird immer geprüft, ob man das umgehend durchführen muss oder die Verbesserung (da nicht sicherheitsrelevant) Zeit hat bis zur nächsten Inspektion des Fahrzeuges. Bei sicherheitsrelevanten Dingen steht das natürlich außer Frage, da müssen Fahrzeuge sofort verbessert werden.

In so einem Fall wird anhand von Fertigungsprotokollen geprüft, welche Fahrzeuge in der Serienproduktion davon betroffen sind. Da bei der Fertigung sehr genau Buch geführt wird, lassen sich beispielsweise verbaute Chargen von minderwertigen Bauteilen recht genau in der Fertigung nachvollziehen und die betroffenen Fahrzeuge eingrenzen. Diese Informationen sind dann das Kernstück eines anstehenden Rückrufes, denn anhand der Modellbezeichnungen und Fahrgestellnummern lassen sich die Besitzer der betroffenen Fahrzeuge über das Kraftfahrzeugbundesamt ermitteln und anschreiben. Jeder, der ein Fahrzeug in der Bundesrepublik angemeldet hat, hat die notwendigen Informationen hierzu automatisch dort hinterlegt.

Es gibt also für Besitzer eines neuen Opel Corsa keinen Grund zur Panik. Wer Post mit einem Fahrzeugrückruf erhält, nimmt Verbindung mit uns auf, es gibt einen Werkstatttermin und das Problem wird behoben. Im Falle des Handbremsenproblems des Opel Corsa D ist das Problem in einer halben bis dreiviertel Stunde behoben. So lange kann man sogar bei uns in unserem Wartebereich Platz nehmen, Zeitung lesen, ein Getränk trinken und einen Snack genießen. Und exklusiv für Gerstel Kunden: Von unseren ausgelieferten Corsas sind nur 3 betroffen !

Kein Tisch am Montag.

Wir haben es uns fast gedacht, waren am Montag um Punkt 10 Uhr aber trotzdem gespannt darauf, ob tatsächlich ein Couchtisch den Weg ins Autohaus zwecks Überprüfung der Hubfunktion findet. Wir haben sogar extra ein Mitarbeiterteam abgestellt, eine Hebebühne leergeräumt und den roten Teppich ausgerollt…

Nichts, nada, null… um 10 Uhr kam weder ein Couchtisch, noch eine Frau und auch kein Anruf mehr. Schade drum, denn den Couchtisch hätten wir repariert bekommen und wenn wir hätten flexen und schweißen müssen. 😉

Opel-Arbeitsplätze.

Na, da seit ihr jetzt neidisch, oder? 🙂

Was man nicht alles mit einem Opel-Schildchen, das eigentlich für Autos gemacht ist, anstellen kann. Und wo wir gerade beim Schreibtisch sind… ist das nicht eine gelungene Maus?

So bekommen so Sätze wie „Fahr‘ mal mit der Maus dahin und dorthin“ eine ganz andere Bedeutung.

AU-Schulung in Rüsselsheim.

Dieses, in den späten 1990er Jahren und 2000 gebaute Gebäude ist Sitz der GM-Academy in Rüsselsheim. Hier können wir Mitarbeiter einbuchen, um Trainings zu absolvieren:

Können? Wir müssen, denn die Technik schreitet so schnell voran, dass ein Stehenbleiben fatale Folgen hätte! Man stelle sich nur vor: Sie kaufen eine neuen Insignia bei uns, haben eine technische Frage oder gar Problem, und wir zucken nur mit Achseln oder müssten gar sagen, dass wir erst auf Schulung müssen, warten Sie.

Wir werden deshalb schon Monate vor Einführung auf die neuen Fahrzeuge geschult, um den Umgang mit neuester Technik zu beherrschen. Hat doch jedes Fahrzeug seine Tücken und Eigenarten! Sogar der umfangreiche Servicevertrag mit Opel sieht eine Mindeststundenanzahl an Schulung vor, die es zu erfüllen gilt. Und dazu gibt es in der GM-Academy dann genügend Möglichkeiten und auch passendes Schulungswerkzeug. Nämlich eine Reihe von aktuellen Fahrzeugen und auch Motoren in zugegeben fremden Fahrzeuggestellen:

Und – unter uns – es ist total spannend für uns, an die Schmiede der Autos zu fahren. Ich persönlich verspüre immer ein kleines Ruckeln an meinem Opel Senator, wenn er an seine Geburtsstätte zurückkehrt. Ist ja erst 19 Jahre her, dass er „das Licht der Welt“ in Rüsselsheim erblickte. So auch diesen Montag, an dem ich mich aufmachte, meine AU-Zulassung aufzufrischen.

Geparkt wird gleich nebenan, schnell noch die Teilnehmerunterlagen rausholen und los geht’s. Der Pförtner fragt nach der Kursnummer und gibt mir einen Besucherausweis, den ich fachmännisch (hab ich von den Opelanern abgeschaut) an die rechte Hosentasche hänge. Wow, ein Ausweis mit Transponderfunktion. (Ich bin jetzt hochwichtig!) Der Transponder kommuniziert mit den Türen und lässt mich gewähren oder auch nicht. So auch bei den Türen, die zum „Eingemachten“ führen. Spätestens hier merke ich: Doch nicht hochwichtig…

Um 08:15 Uhr geht es dann los. Begrüßung durch den Coach. Vorstellungsrunde. Wer ist wer, was macht wer im Betrieb und warum… danach geht es gleich los mit Gesetzestexten. Um 9:30 Uhr Frühstückspause. Für die Raucher, ich gehöre nicht dazu, gaaaanz wichtig. Um 12:30 Uhr Mittagspause, jetzt geht’s in eine der vielen Kantinen auf dem Werksgelände. Das Essen ist im Schulungstarif (189,- Euro pro Schulungstag, ohne Ausfallsberechnung und Übernachtung des Mitarbeiters) enthalten und für eine Kantine echt OK.

Nach dem Mittagessen ist noch ca. eine halbe Stunde Zeit um sich ein bisschen auf dem Werksgelände umzuschauen. Und, jetzt ganz ehrlich, seit ich nach Rüsselsheim komme frage ich mich in jeder Mittagspause: „Was ist das für ein Geräusch, was flimmert denn da die Luft über der Maschine die da dauernd heiße, rotglühende Metallringe ausspuckt? ENDLICH hat sich mal einer unseres Kurses getraut, sich an dem Schild „Durchgang verboten“ vorbeizuschleichen und einen Opelaner zu fragen. Die Antwort: „Das sind Rohlinge für unsere Getriebe! Die gehen jetzt auf die CNC Fräsmaschine zum Zähne einschneiden und rein ins Esszimmer (das Getriebegehäuse) zu anderen.“ Wäre das auch geklärt…

Also, wieder rein ins Schulungscenter. Der Coach wartet schon und weiter geht’s. Warum machen wir die Abgasuntersuchung? Was ist zu beachten? Was verlangt der Gesetzgeber? Was gibt es Neues an Bestimmungen? Am Ende der zwei Tage fahre ich wieder dem Süden Deutschlands entgegen, das Hirn voll Wissen und voller Tatendrang für die nächste, vielleicht Ihre AU!

Jedenfalls ist ein Reise Rüsselsheim immer schön. Wenngleich ich mal hier allen, die über Pforzheim sagen, es sei hässlich, mitteilen möchte: Ihr habt Rüsselsheim noch nicht gesehen! 😉

Mehr zur AU und die Notwendigkeit in einem der nächsten Artikel…

Ganz kooomischer Anruf.

Das Telefon klingelt im Autohaus. Mein Vater, mit jahrzehntelanger Menschenkenntnis gesegnet, nimmt den Hörer ab und das Gespräch an. Eine Frau ist am anderen Ende der Leitung und es entsteht folgendes Gespräch:

Gerstel: „Autohaus Gerstel, guten Tag.“

Frau: „Guten Tag, ist da das Autohaus Gerstel?“

Gerstel: „Ja.“

Frau: Ich hätte da einen defekten Couchtisch!“

Schweigen.

Frau: „Hallo???“

Gerstel: „Jaja, ich bin noch dran! Ich verstehe jetzt nur nicht, äh, ähmmm.“

Frau: „Also an meinem Couchtisch ist eine Höhenverstellung drin und die beim Möbelgeschäft haben gesagt, ich soll beim Autohaus Gerstel meine Hydraulik überprüfen lassen!“

Gerstel: „Und welches Möbelhaus war das?“

Frau: „Weiß ich auch nicht!“

(Okay, bei uns gilt in solchen Fällen der Grundsatz: „Dienstleister – nimm die Herausforderung an!“)

Gerstel: „Okay, machen wir einen Termin aus, nächste Woche?“

Frau: „Ja, nächste Woche ist gut, dann ist auch das WM Spiel am Samstag um!“

Gerstel: „Ist der Couchtisch noch fahrbereit, oder sollen wir mit der Abschleppstange kommen?“

Frau: „Nee, er geht ja nur nicht mehr hoch und runter!“

Gerstel: „Okay, dann sehen wir uns am Montag um 10 Uhr.“

Wir dürfen gespannt sein, was und wer da am Montag vorfährt. Wir halten Sie auf dem laufenden.

WM-Wehen: Das Leiden der Hupen.

Heute stand der vierte Kunde auf dem Hof mit einem in Deutschland bisher eigentlich eher unbekannten Problem: Eine defekte Autohupe. Die sei ihm am Sonntag nach den WM-Feierlichkeiten elend verreckt (eine verreckende Hupe hört sich in etwa an wie ein sterbender Elch, sehr spektakulär) und die hätte er nun gern ausgetauscht. Da sein Wagen noch auf Garantie läuft, wohl ein Garantiefall, seiner Meinung nach.

Ganz so einfach ist es aber leider nicht, denn Autohupen sind nicht für den Dauerbetrieb ausgerichtet, zumindest die Hupen, die in unseren Breitengraden verbaut werden. Das bedeutet, dass man schon ordentlich lange die Hupe malträtieren muss, bis deren Schwingspule durchbrennt und ihren Geist aufgibt. Und da bei einer Neuentwicklung eines Fahrzeuges wirklich jedes Teil dauergeprüft wird (inklusive Autohupen), gibt es auch dafür Erfahrungswerte. WM-Feierlichkeiten gehören jedenfalls nicht zum hauptsächlichen Einsatzzweck von Autohupen. Jedenfalls noch nicht.

Sprich: Eine durchgebrannte Hupe ist kein Garantiefall, das bekommen wir bei Opel nicht durch. Auch die anderen Autohersteller kennen das Phänomen und reagieren ähnlich. Mit ca. 30 bis 40 Euro für eine neue Hupe ist das Maleur zwar nicht ganz so teuer, aber ein(e) mit einer Vuvuzela ausgerüstete(r) Beifahrer(in) ist allemal günstiger. 😉

Christophorus-Plakette zum Einstanzen.

Gerade am Freitag hatten wir es von Schutzpatrone und dann haben wir in einem Kundenfahrzeug schon die Christophorus-Plakette, die man so einfach nicht am Armaturenbrett befestigen sollte. Ich habe nämlich auf dem Bild einmal aufgezeichnet, was sich unter der Plakette befindet (wie immer ein Klick auf das Bild für eine Großansicht):

Das Problem: Den Beifahrerairbag braucht man zwar hoffentlich nie, aber wenn der einmal im Ernstfall auslöst, wird jedes Objekt, das ihm auf dem Weg zum aufgeblasenen Zustand im Wege steht, zum Geschoss und hier mit Sicherheit auch die angeklebte Plakette. Dann gibt es Christophorus auch als Abdruck im Gesicht… Galgenhumor, aber eigentlich überhaupt nicht zum Lachen, denn selbst so kleine Dinge können können schwere Verletzungen auslösen.

Weg mit solchen Geschossen, solche Dinger haben auf Airbags einfach überhaupt nichts zu suchen!

Einmal H7 am Samstag.

Samstagmorgen im Autohaus, das Telefon klingelt. Ich gehe ran, es entwickelt sich folgendes Gespräch mit einem Neukunden:

Kunde: „Können Sie eine Birne wechseln?“

Ich: „Hm, ja, können wir.“

Kunde: „Können Sie das auch heute am Samstag tun?“

Ich: „Ja, geht auch am Samstag, unsere Werkstatt ist offen.“

Kunde: „Ich frage, weil andere Autohäuser heute die Birne nicht wechseln können.“

Ich: „Achso? Nein, das machen wir auch heute, wenn Sie bis 12 Uhr kommen.“

Der Kunde, der dann kurz nach diesem Telefongespräch auf den Hof fuhr, brachte einen Opel Vectra mit, bei dem auf der Fahrerseite das H7-Leuchtmittel im Scheinwerfer den Geist aufgegeben hatte. Beim Vectra ist das etwas „Frickelgeschäft“, weil man durch den Radkasten rückwärts an den Scheinwerfer muss, aber dennoch schnell machbar.

Wagenheber raus, Lenkung einschlagen, Auto hoch, noch auf dem Hof die Birne ausgetauscht, Lichttest, 10 Minuten, 16,99 Euro inklusive Einbau, Kunde sichtlich glücklich. Die etwas verlegene Frage, ob er sein Auto auch sonst wieder zu uns bringen dürfe, verneine ich sofort…. natürlich darf er, wir wechseln ja nicht nur samstags Glühbirnen.

Nicht nur das ist es, sondern überhaupt der Grund der Frage lässt einen eigentlich erschaudern: Okay, wir stehen samstags im Autohaus und auch in der Werkstatt nicht in Vollbesetzung, aber die Werkstatt ist offen. Der Grund ist, dass viele Autofahrer eben samstags die Zeit haben, sich mal eben und so Dinge wie defekte Glühbirnen oder Reifenwechsel zu kümmern. Und wenn dann schon das Autohaus geöffnet ist, dann hat auch die Werkstatt geöffnet. Undenkbar, samstags Leute wieder nach Hause schicken zu müssen, nur weil wir eine Glühbirne nicht gewechselt bekommen. Wenn es hier schon aufhört mit dem Kundenservice… mein lieber Herr Gesangsverein. Wir verstehen manchmal die Welt nicht, denn genau an solchen Kleinigkeiten steht und fällt der Kundenservice.

Schutzpatrone und Aberglaube.

Seit dem es Automobile gibt, gibt es Menschen, die vor den pferdelosen Wagen Respekt hatten. Und sicherlich ist das auch heute noch angebracht, auch wenn man durchaus auch vor einem Pferdegespann Respekt haben sollte. Überall da, wo ungreifbare Geister vermutet werden, sind Schutzheilige, die so genannten Schutzpatrone, nicht weit. Und deshalb gibt es für Fahrzeuglenker gleich eine Reihe von Schutzpatrone, je nachdem, unter welchem Stern sie fahren:

Der „Hauptschutzpatron“ der Autofahrer ist Christophorus und, das wissen dann nicht mehr ganz so viele Menschen, Franziska von Rom. Zumindest Christophorus ist weitläufig bekannt, im Zubehörhandel ist die Christophorus-Plakette inzwischen unausrottbar verankert. Auch an anderen Stellen im automobilen Sektor hat sich der heilige Christophorus verewigt, beispielsweise werden alle Rettungshubschrauber „Christoph“ genannt. Der Reisende an sich tut diese Aktivität unter dem Schutze der Schutzpatrone Valentin und Petronilla, eben dann noch zuzüglich des Christophorus und der Franziska von Rom, wenn er dies mit dem Auto tut.

Taxifahrer haben ihren eigenen Schutzpatron namens St. Fiacrius, den sie sich übrigens mit den Gärtnern teilen. Und das ist, wenn man der Legende Glauben schenken mag, auch kein Zufall, denn im 17. Jahrhundert betrieb der Franzose Nicolas Souvage in Paris eine Pferdewagenvermietung an und man nannte seine Pferdewagen irgendwann „Fiacres“, da sein Betrieb angeblich gegenüber eines Hauses lag, an dessen Wand ein Bildnis des heiligen St. Fiacrius eingelassen war. Dass in Wien deshalb auch heute noch Pferdekutschen Fiaker heißen, hängt auch damit zusammen.

Andere Berufe, die eigene Schutzpatrone haben und während ihrer Ausübung von ihnen Schutz erhalten, sind die Sanitäter mit dem heiligen Kamillus von Lellis, die Feuerwehr mit den Schutzpatronen Florian und Barbara und die Polizei mit dem Erzengel Michael. Wir Automenschen haben übrigens keinen eigenen Schutzpatron, bei uns wirkt dann offensichtlich der Schutzpatron aller Handwerker mit, der ist aber niemand geringeres als Josef von Nazaret.

Wo wir gerade bei Schutzpatronen sind, ist der Weg zu anderen Tabernakel, in denen magische Wirkung stecken soll, nicht weit. Ein solches Tabernakel, das einfach nicht totzubekommen ist, ist das Hufeisen. Dem wurde einst eine mystische Zauberwirkung nachgesagt, weil einst die Bearbeitung des Metalles mit viel Mühen und viel „Show“ verbunden war. Schmelzen, glühen, hämmern, im Wasser abkühlen etc. Verbunden wurde mit dem Hufeisen früher einmal etwas ganz anderes, nämlich der Schutz vor bösen Geistern und Naturkatastrophen, weshalb man gern ein Hufeisen über die Eingangstüre eines Hauses hängte, mit der Öffnung nach unten, damit die „bösen Geister abzuwehren“. In neuerer Zeit – so viel dann zur Wandlungsfähigkeit eines Aberglaubens – war es dann genau verkehrtherum – man montierte das Hufeisen mit der Öffnung nach oben, um damit „das Glück aufzufangen“. Und in genau dieser Stellung hat man dann das Hufeisen auch besonders gut zu montieren gehabt, denn wenn sich das Hufeisen löste und die Öffnung nach unten wanderte oder gar das Hufeisen gänzlich herunterfiel…

Irgendwann kamen dann auch abergläubische Autofahrer darauf, sich ein Hufeisen an den Kühlergrill zu schrauben, selbstverständlich auch mit der Öffnung nach oben. Noch heute gibt es das gute, alte Hufeisen im Zubehörhandel, allerdings immer weniger moderne Autos, an deren Kühlergrill man überhaupt noch ein Hufeisen montieren könnte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in einigen dunklen Ecken der Werkstatt noch das eine oder andere Hufeisen zu finden ist, dem das Auto abhanden kam. Auch hier ganz wichtig: Es muss ein echtes Hufeisen sein, keines aus Plastik oder gar frevelhaft als Aufkleber. Wenn man das Hufeisen dann schon nicht mehr ans Auto schrauben kann, dann legt man es sich halt ins Handschuhfach. 😉

Bei Taxifahrern gibt es noch einen ganz anderen Aberglauben, bei dem dann unser Fahrzeugpfleger höllisch aufpassen muss: Das Cent-Stück unter der Fußmatte des Fahrers. Das ist in der Regel nicht befestigt und liegt lose und das darf natürlich keinesfalls verlorengehen oder im Staubsaugerbeutel landen.

Kennen Sie noch einen anderen Aberglauben in Sachen Auto? Dann schreiben Sie uns das doch hier als Kommentar!

Versicherungsbetrug.

Vor ein paar Tagen wurde ich (mal wieder) zum Thema Unfallreparatur gefragt: „Den aktuellen Schaden vom Unfallgegner hinten kann man doch sicher mit meinem alten Rempler vorne zusammen an die Versicherung melden? Oder nicht Herr Gerstel…?“

„Nein, kann ich nicht!“ sage ich dann immer. Das ist schlichtweg Versicherungsbetrug – so etwas machen wir nicht mit! Da könnte ich keine Nacht mehr ruhig schlafen. Um Ärger im voraus zu vermeiden, empfiehlt es sich bei größeren Schäden immer, einen Gutachter mit ins Boot zu nehmen. Die so ermittelten Zahlen haben Hand und Fuß und werden von keiner Versicherung angezweifelt.

Nach der Reparatur hat generell jede Versicherung das Recht, einen Unfall nachzubesichtigen. Das bedeutet: Es wird geprüft, ob die der Versicherung berechneten Neuteile alle verbaut sind und ob auch das gerichtet und lackiert wurde, was auf der Rechnung steht. Selbst die Kosten für die Originalersatzteile von Opel sind bei den Versicherungen hinterlegt. Also auch hier keine Schummelei möglich! Ich als fairer Versicherungspartner kann dies natürlich nur begrüßen – so wird Betrügern im Vorfeld schon das Handwerk gelegt. Letztendlich kommt das allen mit der Versicherungsprämie zu Gute… 😉