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Nächster Samstag leider geschlossen.

Unsere Autohaus-Samstage sind bei vielen Kunden recht beliebt. Birnchen am Scheinwerfer kaputt, Inspektion vereinbaren, Räder wechseln oder beim Verkauf sich ein Angebot für einen Neu- oder Gebrauchtwagen geben lassen und das alles bei angenehmer Atmosphäre – das pflegen wir seit über 100 Jahren und hätten das auch am Samstag, den 11. Mai so gemacht, wenn nicht „höhere Gewalt“ uns dazu zwingt, erst gar nicht aufzuschließen.

Am Samstag demonstriert nämlich eine Kleinstpartei und durch notwendige größere Gebietsabsicherungen durch die Polizei ist ein großer Teil der Pforzheimer Oststadt davon betroffen. Eine Reihe von Gewerbetreibenden rund um unser Autohaus wurden von der Polizei gebeten, am Samstag erst gar nicht zu öffnen und wir tun das daher auch.

Leider. Auch wir bedauern diese gesamte Entwicklung.

Samstagsdienst, extra-lang.

Der heutige Samstagsdienst geht ja eigentlich bis 12 Uhr, aber heute geht es weiter. Nachmittags trifft sich unser gesamtes Personal im Servicebereich zu einer Fortbildung in Bad Wildbad und heute Abend haben wir dann, auch in Bad Wildbad, unsere alljährliche Weihnachtsfeier. Und alles dort, wo wir schon diesen Sommer waren, nämlich auf dem Sommerberg im Restaurant Auerhahn.

Wir werden natürlich ein paar Eindrücke sammeln und ins Weblog stellen!

Ein heißes Wochenende!

Wir haben ja schon seit vier Stunden den heutigen Samstag abgeschlossen und ich erhole mich im Garten. Samstagsdienste liebe ich ja heiß und innig, auch wenn das heute nun wirklich ein Hundstag ist. Allerdings durfte heute mal wieder unser Opel GT heraus und wurde standesgemäß gewaschen und poliert:

Und dass das nicht wenig Arbeit ist, gerade bei diesen Temperaturen … na, glauben Sie nicht? Beweise ich Ihnen:

Wir wünschen ein schönes Wochenende! Bleiben Sie im Schatten und trinken Sie viel Flüssigkeit. 🙂

Einen machen wir noch. :-)

Der Weihnachtsgruß kam ja schon gestern, aber der Samstag ist ja auch noch ein Geschäftstag für uns. Und Samstagsdienste mag ich ja tatsächlich ganz gern, mit der Feststellung haben wir vor eineinhalb Jahren immerhin das Gerstelblog hier angefangen. 🙂

Samstags macht Autohaus einfach noch ein bisschen mehr Spaß. Es ist weniger los, weil samstags nicht die komplette Besatzung im Autohaus arbeitet und weit weniger los ist, als während der Woche. Man hat Zeit für einen Kaffee, für einen Plausch untereinander und auch mit Kunden. Instandsetzungen am eigenen Fahrzeug kann man samstags auch einfacher machen und wir haben auch Kollegen, die extra an einem Samstag kommen, um da ihren Werkzeugwagen oder den Arbeitsplatz aufzuräumen oder an einem besonderen Problem zu tüfteln.

Im Fahrzeugverkauf sind samstags gern Familien, die es während der Woche meist nicht schaffen, in „Vollbesetzung“ ein Auto anzuschauen. Das passt dann meist auch, denn bei Familien will nun mal jeder gern das Auto ausprobieren. Vater schaut unter die Haube, Mutter in den Kofferraum, die Kinder auf die Rückbank und so weiter. Autos muss man ausprobieren und fühlen können.

Der Briefträger ist samstags auch deutlich lockerer und ich habe dann sogar die Zeit, mal gemütlich im Wartebereich die Post durchzuschauen. Während der Woche so undenkbar, samstags ist es aber lässiger. Irgendwie „amerikanischer“.

Und was samstags auch dazugehört: Nachbarn, die ihre Pakete abholen, die von Paketboten bei uns „ersatzzugestellt“ werden. Da haben wir echte Stammkunden darunter, die dann auch mal zum Kaffee bleiben. Man lernt sich samstags kennen und nicht selten wird so ein Stammkunde dann irgendwann sogar zum Opelfahrer.

Aber, es gibt ein Gesetz: Samstags bis um 12 Uhr! Dann ist Feierabend. Und heute Weihnachten. In diesem Sinne! 🙂

Alle Jahre wieder: Die Räderwechselpanik.

Heute morgen ist das passiert, was jedes Jahr um diese Zeit zu einem allseits bekannten Schauspiel bei allen Autohäusern führt: Der erste Schneefall im Einzugsgebiet (hier in Schömberg), die ersten Meldungen dazu im Radio und schon hört das Telefon bei uns nicht mehr auf zu klingeln.

Ja, wir verstehen, dass Schnee gefallen ist. Ja, wir verstehen auch, dass für den Winter die Winterreifen besser sind, als die Sommerreifen. Und ja, wir verstehen auch, dass viele Autofahrer ihr Auto beruflich brauchen. Ja, verstehen wir alles, wirklich.

Wir machen den Job hier im Autohaus schon seit einer ganzen Weile und in jedem Jahr der vergangenen 100 Jahre ist der Winter auch tatsächlich nach dem Herbst gekommen und wir versuchen auch wirklich, die Kunden, für die der Winter dann doch sehr überraschend kommt, auch noch mit einem zügigen Räderwechseltermin zu versorgen. Wenn das aber alle gleichzeitig tun, dann gibt es leider Verzögerungen. Wir tun wirklich unser Bestes und haben uns – so wie jedes Jahr – auch diesmal auf den ersten Wetterumschwung vorbereitet, aber so viele Werkstätten und Mitarbeiter, wie man in Deutschland genau für diese Zeit bräuchte, gibt es nicht.

Bitte deshalb: Anrufen, Termin ausmachen. Termine, die wir so vereinbaren, sind auch verbindlich und gehen in der Regel auch schnell über die Bühne. Erwähnenswert seien hier auch wieder unsere Räderwechselsamstage, an denen wir in der Werkstatt mit einer höheren Mitarbeiterbesatzung arbeiten und uns weitgehend nur auf den Räderwechsel konzentrieren. Auch dafür sollten Sie sich per Telefon unter 07231 280009-0 bei uns anmelden. Und wenn es nicht sofort einen Termin gibt: Bitte um Verständnis.

Wir lassen wirklich niemanden mit seinen Sommerreifen am Auto sitzen, aber wir haben das kalte Wetter nicht erfunden und es liegt auch nicht in unserer Gewalt, wenn, pardon, so mancher Kunde, der sein Auto wirklich dringend braucht, es nicht im Griff hat, zeitig und etwas vorausschauend schon einmal seine Winterräder montieren zu lassen, bevor der weiße Schnodder vom Himmel fällt. Für uns gilt die gleiche Wettervorhersage, wie für Sie.

Wochenendschraubereien.

Um es gleich zu sagen – wir haben nichts gegen Hobbyschrauber, wirklich nicht. Wir wissen selbst, dass Autos ein sehr anregendes Hobby sein können und dazu gehört bei vielen Menschen eben auch das Selbstschrauben am Auto. Machen wir ja selbst nicht anders mit unseren Old- und Youngtimern. Zum Selbstschrauben gehört auch, dass man das selbstverständlich dann macht, wenn man Zeit hat und wenn es schön ist. Also gern im Sommer und gern auch am Wochenende. Spricht auch absolut nichts dagegen.

Nur: Wenn man beispielsweise weiß, dass man am Samstag seinen Motor zerlegen möchte, um beispielsweise die Zylinderkopfdichtung auszuwechseln, dann sollte man bitte vorher darüber nachdenken, dass man zum Wechseln von Zylinderkopfdichtungen eben auch eine frische Zylinderkopfdichtung braucht! Wir haben zwar viele Ersatzteile auf Lager, aber es gibt immer wieder einmal Situationen, wo wir selbst häufig gebrauchte Teile kurzfristig einmal nicht auf Lager haben. Das ist natürlich nicht sehr spaßig, wenn man mit einem zerlegten Motor zu Hause dann am Samstagvormittag hektisch das Telefonieren beginnen muss und wir uns dann hin und wieder auch ein paar unschönere Dinge am Telefon anhören müssen. Und das dann teilweise auch noch von Menschen, die noch nie bei uns waren, uns doch gar nicht kennen und wir ja nun auch gar nichts dafür können, wenn jemand zuerst auseinandernimmt und dann einkaufen möchte.

Opel hat riesige Ersatzteillager und auch ein hocheffizientes Bestellsystem, mit dem wir zur Not auch über Nacht die meisten Ersatzteile bestellen können. Deshalb: Vorher planen, uns im Laufe der Woche einfach mal anrufen und wir schauen dann, was wir tun können. Und dann sind alle Grundlagen für entspannendes Schrauben am eigenen Auto gelegt und das gewünschte und ggf. bestellte Ersatzteil kann auch ganz bequem am Samstagvormittag bei uns abgeholt werden.

Einmal H7 am Samstag.

Samstagmorgen im Autohaus, das Telefon klingelt. Ich gehe ran, es entwickelt sich folgendes Gespräch mit einem Neukunden:

Kunde: „Können Sie eine Birne wechseln?“

Ich: „Hm, ja, können wir.“

Kunde: „Können Sie das auch heute am Samstag tun?“

Ich: „Ja, geht auch am Samstag, unsere Werkstatt ist offen.“

Kunde: „Ich frage, weil andere Autohäuser heute die Birne nicht wechseln können.“

Ich: „Achso? Nein, das machen wir auch heute, wenn Sie bis 12 Uhr kommen.“

Der Kunde, der dann kurz nach diesem Telefongespräch auf den Hof fuhr, brachte einen Opel Vectra mit, bei dem auf der Fahrerseite das H7-Leuchtmittel im Scheinwerfer den Geist aufgegeben hatte. Beim Vectra ist das etwas „Frickelgeschäft“, weil man durch den Radkasten rückwärts an den Scheinwerfer muss, aber dennoch schnell machbar.

Wagenheber raus, Lenkung einschlagen, Auto hoch, noch auf dem Hof die Birne ausgetauscht, Lichttest, 10 Minuten, 16,99 Euro inklusive Einbau, Kunde sichtlich glücklich. Die etwas verlegene Frage, ob er sein Auto auch sonst wieder zu uns bringen dürfe, verneine ich sofort…. natürlich darf er, wir wechseln ja nicht nur samstags Glühbirnen.

Nicht nur das ist es, sondern überhaupt der Grund der Frage lässt einen eigentlich erschaudern: Okay, wir stehen samstags im Autohaus und auch in der Werkstatt nicht in Vollbesetzung, aber die Werkstatt ist offen. Der Grund ist, dass viele Autofahrer eben samstags die Zeit haben, sich mal eben und so Dinge wie defekte Glühbirnen oder Reifenwechsel zu kümmern. Und wenn dann schon das Autohaus geöffnet ist, dann hat auch die Werkstatt geöffnet. Undenkbar, samstags Leute wieder nach Hause schicken zu müssen, nur weil wir eine Glühbirne nicht gewechselt bekommen. Wenn es hier schon aufhört mit dem Kundenservice… mein lieber Herr Gesangsverein. Wir verstehen manchmal die Welt nicht, denn genau an solchen Kleinigkeiten steht und fällt der Kundenservice.

Ich liebe Samstagsdienste!

Das ist jetzt keine Floskel… es stimmt, ich liebe es, samstags in der Firma Dienst zu machen. Jaja, so mancher wird jetzt gleich vermuten: Schlimme Ehefrau zuhause! – deshalb will der schaffen!

Nein, so ist es nicht. Der Samstag hat bei uns in der Firma einen ganz besonderen Flair. Das Autohaus ist im Gegensatz zum Trubel, der unter der Woche herrscht, nicht wiederzuerkennen. Intim, ruhig und gelassen. Man hört Geräusche im Büro, die hört man unter der Woche sonst nicht. So konnte ich schon einmal eine Festplatte retten, die spätestens die Woche darauf über den Jordan gegangen wäre, nur weil ich samstags in der Festplatte seltsame Geräusche hörte.

Der normale Ablauf Samstags: Erst mal um 8:00 Uhr Kaffee machen, Werkstatt aufschließen, PC hochfahren, abwarten… Abwarten auf das was kommt. Es gibt ganz unterschiedliche Samstage bei uns. So ist es eigentlich die Regel dass bis 9:30 Uhr nicht viel passiert. Ein Kunde steht immer um 8:00 Uhr schon vor der Türe, um regelmäßig nach Öl, Wasser, Luft an seinem Insignia zu schauen. Einen kleinen Plausch über die fast vergangene Woche und der gegenseitige Wunsch eines schönen Wochenendes. Auch so ein Samstägliches Ritual, das ich nicht missen möchte.

Alles nicht so an diesem Samstag. Ich komme um 8:00 Uhr in die Firma und es stehen schon 5 gut gelaunte, voller Tatendrang stehende Kunden. Ich kämpfe mich durch, um an die Werkstattüre zu kommen. Nach diesem kleinen Spießrutenlauf (es ist nie gut, später wie die Kunden zu kommen) fange ich an, die Kundschaft zu sortieren.

Bei Nummer 5 blieb mir dann nach meiner Frage und der folgenden Antwort die Luft weg:

„Was kann man Ihnen oder Ihrem Auto gutes tun?“ fragte ich wie sonst auch.

“ Einen NSU bitte! “

(grübel grübel….) „Verstehe ich jetzt nicht so ganz!?“ fragte ich ungläubig.

„Sie haben doch inseriert!“

Ein Kaffee zum wachwerden war jetzt nicht mehr von Nöten. Alle Gehirnwindungen versuchten sich nämlich fieberhaft zu erinnern, was in den letzten Gesprächen mit unserer Werbeagentur schief gelaufen sein könnte. Eine falsche Zeitungsanzeige? Ein NSU? Aber vergebens. Zwar war mir bewusst, dass unser Urgroßvater Heinrich eine NSU-Vertretung hatte, das ist jedoch schon längst Geschichte, ebenso wie auch die Marke NSU.

Zum Glück beendete der Kunde dieses Verwirrspiel.

„Ich habe eine Zeitung von 1923 und in der hat ihr Urgroßvater 2 Anzeigen geschaltet. Wollen Sie mal sehen?“

Meine Augen leuchteten heller als Xenonscheinwerfer. Ich, der eh wissbegierig über die Geschichte unseres Autohauses bin, stehe hier und sollte gleich eine Zeitung von 1923 sehen mit einer Anzeige, von Heinrich geschaltet… da weht an so einem Samstagmorgen schon so etwas an, so ein Eishauch der Geschichte (na, wer weiß, aus welchem Film dieses Zitat kommt?).

Der Kunde geht an sein Auto und holt – einen in Leinentücher eingewickelten Bilderrahmen heraus. Die Spannung stieg bis ins unermessliche. Behutsam wickelte er das Teil aus.

Kurz bevor es zum Vorschein kam stoppte er und erzählte mir erst die Geschichte, wie er an das Teil gekommen war:

„Ich kaufte auf einem Pforzheimer Flohmarkt eine Spiegel, der einen wunderschönen Rahmen hatte. Das Spiegelglas war zwar gebrochen, aber der Rahmen hat es mir angetan. Ich nahm ihn mit nach Hause und fing an, den Spiegel zu zerlegen. Es war Sitte früher, hinter Spiegelglas Zeitung als federnde Unterlage zu legen. Und siehe da, eine Zeitung von 1923 war hinter dem Glas.“

Unglaublich. Er überreichte mir das gute Stück und auf dem originalen Zeitungspapier finden sich gleich 2 Anzeigen anlässlich dem „3-Fach Sieg des NSU 5/15 PS beim legendären Avus-Kleinautorennen in Berlin“:

Leider lässt sich die Zeitungsseite nicht mehr genau rückdatieren, weil die Ecken fehlen. Aber 87 Jahre alt ist das Papier auf alle Fälle und schön eingerahmt hat das Relikt nun einen Stammplatz im Ladengeschäft.