Überraschung im Opel Kapitän.

Gerade komme ich von der Autosattlerei Arres. Die Erste und meiner Meinung nach einzige Adresse für Fahrzeuginnenaustattung, Restauration und Cabrioverdecke in Pforzheim und weiter darüber hinaus. Eine Firma wie unsere: Familienunternehmen mit Firmenhund und Frau und Herr Arres Senior und Frau und Herr Arres Junior begrüßen ein einfach herzlich!

Warum war ich dort? Unser altehrwürdiger Opel Kapitän, immerhin ein Oldtimer mit einem gesegneten Alter von 56 Jahren, hat etwas Auffrischung verdient und deshalb wollte ich nach den Sitzbezügen schauen lassen, die im Laufe der Jahre schon deutlich gelitten haben. Immerhin nutzen wir den Kapitän hin und wieder auch für Ausfahrten und als Hochzeitskutsche (Betonung auf „Kutsche“) und da sollte das Interieur schon so sein, dass man sich auch gern hineinsetzt. Von außen sieht er immerhin sehr schmuck aus:

Als ich nun mit den ausgebauten Sitzen unseres Kapitäns ankam, runzelte Herr Arres schon die Stirn. „Stimmt was nicht?“ fragte ich. „Das ist nicht der Originalbezug!“ sagte er mit offensichtlich gekonntem Blick und machte sich an die Arbeit:

Als er dann den oberen Teil des Bezuges löste, kam tatsächlich der Originalbezug darunter vor. Und das muss man sich mal vorstellen: Jetzt bin ich 33 Jahre alt, kenne unseren Opel Kapitän seit 33 Jahren und bekomme jetzt kurz und schmerzlos gesagt: Das war so nieee!

Eine Welt bricht zusammen! Die Moral von der G’schicht: Ab und zu die Dinge von der anderen Seite betrachten!

Kühlschränke von … Opel.

Ein wahrer Schatz in Sachen Opel steht bei unserer Großmutter im Keller. Nämlich ein Kühlschrank:

Super, ein Kühlschrank. Wenn man sich den Kühlschrank aber einmal näher anschaut, wird auch deutlich, warum der Kühlschrank etwas besonderes ist – es ist nämlich ein Frigidaire, ein Kühlschrank der früheren Adam Opel AG:

Das Modell „Frigidaire“ (spricht man „Fridschidär“ aus) wurde von der damaligen Adam Opel AG in den späten 1940ern gebaut. General Motors besaß zu dieser Zeit ein Unternehmen eben namens Frigidaire, das in den USA Haushaltsgeräte herstellte. Der Kühlschrank wurde dann nach dem Zweiten Weltkrieg von der GM-Tochter Adam Opel in Deutschland in Lizenz gebaut und vertrieben. Monatlich doch immerhin rund 500 Stück, so dass heute der Frigidaire, der von Opel in Deutschland gebaut wurde, zu einer absoluten Rarität gehören dürfte. Das Unternehmen gibt es übrigens immer noch und stellt vornehmlich für den nordamerikanischen Raum Haushalts- und Küchengeräte her. Allerdings gehört Frigidaire seit den 1970er Jahren nicht mehr zu General Motors.

Omas Kühlschrank hat also locker 50 Jahre auf dem Buckel und funktioniert übrigens noch prima. Zwar ist er weit davon entfernt, unsere heutigen Kühl- und Energiestandards einzuhalten, allerdings kann er im Keller auch nichts weiteres anstellen, denn dort ist es ja schon mal hinreichend kühl und für die dort gelagerten Getränkeflaschen, die ab und an gekühlt werden sollen, reicht das allemal. Und nein, wir geben den liebenswert ausschauenden Boliden ebensowenig her, wie unsere rollenden Oldtimer!

Wäre aber mal ein spannendes Projekt, den Frigidaire auf moderne Standards umzubauen. Mal sehen, wenn ich mal Zeit habe. 😉

LCD-Flüssigkeit.

Wir sind bei unseren Auszubildenden fordernd, gleichzeitig aber menschlich. Niemand kann alles wissen und Auszubildende sind ja in erster Linie deshalb Auszubildende, weil sie etwas lernen sollen und das meistens auch wollen. „Meistens“ deshalb, weil es eben so viele Typen von Auszubildende gibt, wie Menschen auf der Erde. Es gibt sehr gute Azubis, denen man die Freunde an ihrem Job anmerkt und deren Freude ansteckend ist. Und es gibt auch immer wieder mal Azubis, die es schaffen, den halben Laden aufzuhalten und zu nerven.

Vor Jahren hatten wir mal einen, der wusste alles besser. Selbstverständlich. Ich meine, wir sind ja auch nur deswegen ein KfZ-Meisterbetrieb, weil unsere Meister von Azubis darüber informiert werden, was der Meister alles falsch macht, nicht? Jedenfalls hatten wir damals ein Auto, in dem im Armaturenbrett eine LCD-Anzeige defekt war. Kann passieren. Glasbruch, Materialfehler, Temperaturproblem, wie auch immer.

Der Kollege Azubi meinte, das könne man reparieren. Ach ja. Defekte LCD-Anzeige reparieren. Ja sicher, das kann man machen, da müsse man kein neues bestellen.

Man könne einfach die LCD-Flüssigkeit in der Anzeige ersetzen.

Alles klar. Der Kollege ließ sich auch nicht auf eine Diskussion ein, dass das eben nicht so einfach geht, aber weil er so nervte, schickte ihn der Meister dann eben zu einem Dienstleister von uns, „LCD-Flüssigkeit“ kaufen. Und er marschierte los und blamierte sich. 😉

Eine typische Ersatzteillieferung.

Als Chef kann man sich ein paar Dinge erlauben, für die man als Mitarbeiter nur noch entsetzt und/oder mitleidig angeschaut wird. Zum Beispiel das Aufbauen und Fotografieren einer typischen Ersatzteillieferung eines Tages. So sieht das dann aus (wie immer, ein Klick auf das Bild für eine Großansicht):

Das ist die gestrige Lieferung der Ersatzteilbestellungen, die wir vom Dienstagnachmittag bis Mittwochvormittag elektronisch vorgenommen haben. Die Reifen hinten rechts gehören nicht dazu und was hier auch nicht dabei ist, sind die so genannten „Top-Dring-Bestellungen„, also die Ersatzteilbestellungen, die frühmorgens geliefert werden und ganz eilig sind, weil sie gleich frühmorgens zur Werkstattöffnung verbaut werden müssen, da der Kunde sein Auto dringend braucht.

Ansonsten: Reife Leistung, die wir da auf herkömmlichen Bestellwegen tagtäglich nachmittags aus dem Ersatzteillager in Stuttgart bekommen. Wir nehmen meistens gar nicht so sehr Kenntnis, wie viel das ist, denn bei der Fotografieraktion haben die Kollegen auch nur gestaunt: „Das alles? An einem Tag? Junge, Junge.“

Ja, „Junge, Junge“ trifft es genau. 🙂

Hofgespräche.

Da stehe ich auf dem Hof, halte mit einem Kunden ein fröhliches Schwätzchen und es läuft ein anderer, älterer Kunde vorbei. Ich habe ein lächelnden Antlitz im Gesicht, weil ich ja grundsätzlich auch ein aufgeschlossener und fröhlicher Mensch bin:

Kunde: (barsch) „Was lachet Sie?“

Ich: „Ich? Über gar nichts besonderes, ich bin halt ein fröhlicher Mensch.“

Kunde: (immer noch barsch) „So isch’s recht!“

Jahaha, so sind wir hier. Etwas kauzig, aber doch liebenswürdig. 😉

Im Oktober: Licht-Test 2010.

Die meisten Autofahrer werden den kleinen quadratischen Aufkleber (der früher einmal oval war) kennen, der alljährlich im Herbst an der Windschutzscheibe vieler Autos klebt. Dieses Jahr sieht der Aufkleber folgendermaßen aus:

Was besagt dieser schmucke Aufkleber? Nun, seit immerhin schon 1956 gibt es diese Aktion, bei der jedes Jahr im gesamten Oktober jeder Autofahrer das Licht seines Fahrzeuges kostenlos bei einem Kfz-Meisterbetrieb überprüfen lassen kann. Überprüft werden hierbei folgende „Beleuchtungspunkte“ an Ihrem Fahrzeug:

  1. Fern- und Abblendlicht
  2. Nebel-, Such- und andere erlaubte Zusatzscheinwerfer
  3. Begrenzungs- und Parkleuchten
  4. Bremslichter
  5. Schlusslichter
  6. Warnblinkanlage
  7. Fahrtrichtungsanzeiger
  8. Nebelschlussleuchte

Ist alles in Ordnung, gibt es den Sticker auf die Windschutzscheibe. Gibt es Probleme, bieten wir Ihnen gern an, das Problem zu beheben. Wir sind so offen und sagen, dass sich das genau an dieser Stelle für uns halbwegs refinanziert, nämlich bei der eventuellen Behebung von Beleuchtungsproblemen oder einem kompletten Wintercheck.

Dennoch finden wir den Licht-Test auch ohne diese Möglichkeit eine sehr sinnvolle und segensreiche Einrichtung, die unseres Wissens nach weltweit einmalig ist. Denn im Sommer bemerkt man viele Probleme mit Lichtern am Fahrzeug gar nicht, während es im Winter höchst unangenehm sein kann, wenn man beispielsweise Nebelscheinwerfer hat, die viel zu hoch eingestellt sind oder die Bremslichter nicht funktionieren.

Licht-Test machen? Ganz einfach: Sie rufen uns im Laufe des Oktobers an (vielleicht nicht gerade am 29. Oktober..) , machen mit uns einen Termin aus und kommen dann mit ihrem Boliden vorbei. Während wir dann die WeihnachtsBeleuchtung an Ihrem Fahrzeug testen, bekommen Sie eine heiße Tasse Kaffee oder Tee und bedienen sich aus unserer gut sortierten Snackbox! Und wenn Sie nicht aus Pforzheim kommen und/oder keine sich immer lohnende Reise zu uns machen wollen, suchen Sie sich hier einen unserer freundlichen Kollegen bei der Opel.de Händlersuche.

Übrigens: Den Licht-Test gibt es nicht nur für die Lichter Ihres Fahrzeuges, sondern auch für Ihre Augen. In Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Augenoptiker führen eine Reihe von Optikerfachgeschäften kostenlose Sehtests im Rahmen des Licht-Test 2010 durch. In Pforzheim müssen Sie da gar nicht so weit fahren, das machen nämlich hier auch die Bloggerkollegen vom Optikerblog, das vom Optikerfachgeschäft Schütz betrieben wird. 😉

„Ich hätte mal gern den Heinrich gesprochen!“

Immer wieder sehr beliebt bei Anrufern ist der Wunsch, sofort mit dem Chef zu sprechen. Weil unser Autohaus „Heinrich Gerstel“ heißt, gibt es gar nicht so wenige Menschen, vor allem Vertreter und Callcenter-Drohnen, die nur nach dem Firmennamen gehen und die eben den Heinrich Gerstel zu wünschen sprechen. Bei dieser Anrufklientel erlauben wir uns dann gelegentlich mal gern einen Ausflug in das Reich des richtig trockenen, Schwarzen Humors. Das hört sich dann in etwa so an:

Callcenter-Drohne: „Ja, Guten Tag, hier Müllermeierschulze. Ich hätte gern den Heinrich Gerstel gesprochen.“

Wir: „Das geht leider nicht, er ist nicht mehr da.“

Callcenter-Drohne: „Ah, das ist schade. Wann kommt er denn wieder?“

Wir: „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, könnte aber dauern.“

Callcenter-Drohne: „Okay, dann werde ich morgen noch einmal anrufen. Wiederhören.“

Prinzipiell kann man dieses Spielchen bei einigen Callcentern ständig machen, jeden Tag ruft eine andere Drohne an, die offensichtlich den Anrufbefehl vom Kollegen Computer angezeigt bekommt. Wir können da jedoch sehr ausdauernd sein und Heinrich hätte diese Art des Schwarzen Humors sicherlich diebisch gut gefallen. 😉

Die zwei von der Walz.

Wir haben es ja schon ein kleinwenig auf Facebook anklingen lassen, heute dann wird es soweit sein: Das Autohaus wird für eine Woche zwei „Gesellen“ unterbringen, die auf der Walz sind. Ganz nach handwerklicher Tradition, aber dann doch etwas ganz besonderes.

Die zwei reisenden Gesellen sind Philipp Bertisch und Marcel Günthel, zwei Studenten der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar. Beide Studenten sind für 10 Wochen im Rahmen ihrer Diplomarbeit in Deutschland unterwegs, um Firmen zu beraten. Sie schreiben das sehr schön:

„Dabei versuchen wir nicht nur die gängige Meinung über Design zu korrigieren, sondern interpretieren Rituale und Bräuche neu und entwickeln unsere eigenen – die durchaus zum Nachahmen anregen sollen. Das Resultat der Arbeit wird eine Dokumentation der verschiedenen Stationen und Situationen unserer Reise werden. Wir stellen die vorgefundenen Ausgangssituationen vor, definieren die Probleme und zeigen die angebotenen Lösungen.“

Das wird eine sehr spannende Sache, für alle Beteiligten. Hier finden sich immerhin ein 99 Jahre altes Autohaus, eine traditionsreiche Marke namens Opel, ein Familienbetrieb in der vierten Generation, eine Menge hochmotivierter, internationaler Mitarbeiter und ein treuer Stamm einer teilweise ebenfalls generationenübergreifenden Kundschaft. Ein Schmelztiegel im positiven Sinne.

Wir sind diese Woche einfach mal Flitzebogen. Und wer sich mal anschauen möchte, was die Jungs bisher so auf ihrer Walz getan haben, schaut sich einfach einmal ihre Facebook-Seite an: Wir gehen schon mal vor!

Opel GTC.

Manchmal ist der Werkstatthof mit den Autos, die unmittelbar auf ihren Werkstatttermin warten, ein richtiger Showroom. Unvergessen ist da bei uns ein weißer Opel Astra in Sportausführung, der vor einigen Jahren ein halbes Wochenende auf dem Hof stand und am Montag für eine ganze Reihe von Anrufen von interessierten Käufern sorgte. Leider, leider… Kundenfahrzeug. Die Enttäuschung der potentiellen Käufer, die das Ding teilweise sofort mitgenommen hätten, war deutlich zu hören und das geht uns Autoleuten dann schon gelegentlich auf die Benzinpumpe… äh, ans Herz. 🙂

Das gleiche könnte mit dem Opel GTC passieren, der im Oktober erstmals auf dem Pariser Automobilsalon (2. bis 17. Oktober) gezeigt wird und einfach nur „Wow!“ ist. Da bläst es einem den Autoreifen von allein auf! Die Opelaner vom Astra-Blog haben ein paar sehr beeindruckende Fotos, die wir hier mal zeigen:

Opel GTC Paris

Opel GTC Paris

Opel GTC Paris

Opel GTC Paris

Opel GTC Paris

Opel GTC Paris

Opel GTC Paris

Opel GTC Paris

Das dreitürige Konzeptauto kommt mit einem 2.0-Liter-Twinscroll-Turbo daher und bringt satte 213 kW bzw. 290 PS auf die Straße. Nochmal: Wow!

Es bleibt abzuwarten, was mit dieser Konzeptidee passiert. Der Astra-Dreitürer landet irgendwann nächstes Jahr und ob der GTC tatsächlich als GTC oder vielleicht als Astra-OPC-Variante auf die Welt kommt – abwarten. Und darüber staunen, was Opel erfinden kann, wenn man Opel lässt.

„Lebenslange Garantie“.

Seit Mitte August bietet Opel auf jeden gekauften Neuwagen eine Lebenslange Garantie an. Ich finde genial – es gibt keinen anderen Hersteller, der so lange eine Garantie anbietet. Es handelt sich hierbei um 2 Jahre Gewährleistung und anschließend, bis max. 160.000 km, eine Anschlussgarantie der Firma Car Garantie – einer der größten Garantiegeber Europas. Bis zu einem Kilometerstand von 50.000 km wird im Schadensfall Lohn und Material komplett übernommen. Ab 50.000 km hat der Kunde einen Anteil an den Materialkosten zu tragen – der Lohn wird weiterhin zu 100% übernommen. Jedes Jahr, z. B. bei der Inspektion bei uns, schalten wir die Garantie für 11.90 € frei.

Dass natürlich die Konkurrenz nicht über unser geniales Produkt begeistert ist, erkennt man schon daran, dass jetzt versucht wird, gerichtlich gegen die lebenslange Garantie vorzugehen. Es heißt, der Begriff „lebenslang“ wäre irreführend… Entschuldigung: welcher, zu lebenslanger Haft verurteilte“ Gauner bleibt ein ganzes Leben lang hinter Gitter??? Opel beruft sich hier auf allgemeine Daten und Fakten zum Thema Autoleben! Allein der Mehrwert dieses Produktes ist enorm: Nehme ich nur zum Beispiel einen Opel Astra, fahre jedes Jahr 10.000 km und würde jedes Jahr (nach der Werksgarantie Ende 2. Jahr) eine Anschlussgarantie abschließen, so müsste ich bis zum 16. Jahr eine Summe von (mindestens) 4.186,- € bezahlen !!! (Hallo, das waren einmal über 8.000,- DM!!!). Das nenne ich Vertrauen in sein eigenes Produkt…!!!

Ich würde sagen: „Genialer Schachzug“ 🙂