Archiv der Kategorie: Aus der Werkstatt

Schneller als den Blitz gibt’s nix!

Da hatte augenscheinlich wirklich jemand seinen Spaß beim Fahren, so wie der Opel Insignia hier aussieht, der bei uns in der Fahrzeugaufbereitung steht. Einer dieser klassischen Fälle, in denen man das Auto unbedingt vor einer Inspektion reinigen muss, damit die Kollegen in der Werkstatt nicht rebellieren. 😉

Sie wissen, woher die unterschiedlichen Farben des „Fliegendreck“s kommen und besonders gern die Farbe Rot dabei ist? Das ist unter anderem der Mageninhalt von Mücken und da genügend Mücken ja besonders gern vom Blut anderer Tiere und des Menschen leben… den Rest sparen wir uns. Ist aber tatsächlich so.

Und ein Tipp von unserem Fahrzeugaufbereitungsfachmann Nuri, wie man das Zeug am einfachsten vom Auto bekommt: Mit einem Hochdruckreiniger, ganz ohne Chemie. Wichtig dabei ist nur, dass Sie mit der Düse nicht zu nahe an das Auto gehen und niemals länger auf eine Stelle spritzen, um den Fahrzeuglack und Kunststoffteile nicht zu beschädigen (gilt übrigens auch für die Motorwäsche). Und weil wir gerade dabei sind: Auch das Entfernen von Insektenleichen auf diese Weise ist genau genommen eine Fahrzeugwäsche und das dürfen Sie in den allermeisten Kommunen in Deutschland nicht auf öffentlichen Straßen tun. Da es aber inzwischen genügend Waschplätze mit Hochdruckreinigern gibt, ist das kein größeres Problem. Oder Sie machen einen Termin mit Nuri bei uns im Autohaus – es gibt kaum etwas, was Nuri nicht wegbekommt. 😀

Und wieder jemand mit einem losen Rad!

Gerade hatten wir es vor ein paar Tagen noch davon, dass ein Räderwechsel nicht einfach so im Hinterhof mit Billigwerkzeug zusammengebastelt werden darf und schon haben wir den nächsten Kandidaten, in diesem Fall eine Kundin mit ihrem Golf. Sie fuhr auf der Autobahn und hörte plötzlich einen schrecklichen Krach von vorn aus dem Fahrzeug. Sie fuhr – erstes Gebot bei so Fällen! – trotz Termindruck von der Autobahn ab, suchte das erstbeste Autohaus auf und landete bei uns auf dem Hof. Wir sind zwar nicht auf Golfs spezialisiert, aber wir haben da ein Gespür für Dinge und Fehler, die Fahrzeughalter gern machen.

Und was war es? Das Rad! Und da war wirklich Not am Manne, denn alle vier Schrauben des linken Vorderrades waren lose! Räder selbst gewechselt, nicht aufgepasst, linkes Vorderrad vergessen und schon sind die Schrauben nicht angezogen gewesen. Ein Drehmomentschlüssel wurde natürlich auch nicht verwendet und schon fuhr die Frau auf die Autobahn …

Unser Werkstattmeister Herrn Vischer, der auf dem Foto die Schrauben fachmännisch mit einem Drehmomentschlüssel nachzieht und den normalerweise so schnell nichts aus der Ruhe bringt, war ebenso fassungslos wie mein Vater und ich, auch wenn wir unsere Jobs ja nun schon seit ein „paar“ Jahren machen. Das hätte sowas von ins Auge gehen können, die Kundin hatte pures Glück. Unwahrscheinliches Glück. Immerhin hat sie verstanden und wird diesen Fehler sicherlich nicht noch einmal machen.

Nummer 63 lebt.

In irgendeinem Kundenfahrzeug hing dieses Schild am Rückspiegel. Wir nehmen mal an, das ist ein Schild, das in Autowerkstätten an die Autos geheftet wird, damit man schon auf dem ersten Blick weiß, zu welchem Auftrag welches Auto auf dem Hof gehört. Könnte aber auch etwas von Opel sein, wir wissen es schlicht nicht.

Wir nehmen das alles deshalb an und rätseln, weil das Schild kaum von uns ist, denn wir haben da so abgeschnittene, kleine, bunte Plastikpyramiden, die wir per Magnet auf die Autodächer heften. Falls es also da draußen ein Autohaus geben sollte, bei dem die Nummer 63 fehlt – sie lebt. Ein Anruf und sie kann abgeholt werden. 🙂

Wärmedämmung des Werkstattgebäudes.

Nachdem wir kurz vor Weihnachten an unserem Werkstattgebäude schon die Fenster ausgetauscht haben, geht der energetische Ausbau nun in die Stufe 2 über, der Wärmedämmung. Das heißt, dass wir nun unterm Dach eine Wärmedämmung einbauen. Das sieht noch aktuell sehr bunt aus, wird aber natürlich noch verkleidet. Hier ein Blick in einen Gang des Ersatzteillagers, das direkt unter dem Dach ist:

In diesem Zuge kümmern wir uns auch gleich noch um die Elektrik, die wir gleich mit erneuern, denn wenn man schon das Dach von innen her zubaut, sollte man diese Gelegenheit nutzen.

Arbeitskartenarchiv.

Hier, im abgeschiedenen und verschlossenen Archiv, darf dann wirklich niemand husten…

Die fein säuberlich gestapelten Blätter sind für Stammkunden eine bekannte Einrichtung: Das sind nämlich unsere erledigten Arbeitskarten, die wir natürlich alle archivieren. Jeder Werkstatttermin erzeugt so eine Arbeitskarte, auf der alles notwendige steht: Wer den Auftrag gegeben hat, Kilometerstand, was genau gemacht werden muss, was genau getan wurde, wer es getan hat und so weiter. Zudem bekommt die Arbeitskarte eine Nummer, die dann auch das dazugehörige Fahrzeug mit einem Schildchen auf das Dach trägt, so dass wir auf dem Hof sehr schnell das Auto finden, das als nächstes drankommt. Bis so eine Arbeitskarte letztendlich als Basis für die Rechnung dient, geht dieses Stückchen Karton, das wir jeweils auf eine Kladde stecken, durch zig Hände. Aber es gilt: Ohne Arbeitskarte kein Arbeitseinsatz, das ist allen bei uns fest im Blut.

Und tatsächlich ist so ein Archiv auch nicht einfach nur ein „Endlager“, sondern wird tatsächlich immer wieder einmal gebraucht, um einzelne Vorfälle nachzuprüfen. Zwar sind alle Vorfälle auch in unserer EDV erfasst und recherchierbar, aber Papier ist geduldiger. Und in einem Papierarchiv zu recherchieren, ist noch echte Geschichte. 😉

Ein Austauschmotor.

So sieht ein Motor eines Opel Vectra aus. Fast schon unscheinbar, wenn man sich einen ausgewachsenen Motorraum vorstellt, nicht? Ist aber tatsächlich ein vollständiger Ottomotor, natürlich eben ohne „Rest“. Von einem Motorblock spricht man hier übrigens nicht, der Motorblock ist das gußeiserne Teil unten, in etwa alles das, was schwarz ist. Das, was obenauf angebaut ist, ist der Zylinderkopf und beides wird fest miteinander verschraubt. Unverkennbar ist, dass es sich hier um einen Vierzylinder-Motor handelt:

Der Motor hier ist bei diesem Motoraustausch nun der ausgebaute Motor. Übrigens, in Sachen Ausbau gibt es übrigens einen sehr weit verbreiteten Irrtum auszuräumen: In Kinofilmen kennt man den Motorwechsel nämlich so, dass ölverschmierte Mechaniker einen Motor spektakulär an Ketten angebunden aus dem Motorraum herausziehen. Dabei machen wir das im Business eine ganze Weile genau andersherum – unter den Motor wird ein spezielles Gestell geschoben und montiert, danach wird der Motor ausgebaut und ganz zuletzt das Auto auf der Hebebühne angehoben. Übrig bleibt am Ende auf dem Boden der ausgebaute Motor. 🙂

Ausgetauschte Motoren werden tatsächlich in den seltensten Fällen weggeworfen, dazu sind sie viel zu wertvoll. Im Falle von Opel werden die bestellten Austauschmotoren in einem eigenen Gestell angeliefert:

So bald wir den gelieferten Austauschmotor eingebaut haben, wird der alte Motor in das Transportgestell verfrachtet (natürlich mit einem Flaschenzug, ein Motor wiegt rund 150 Kilogramm…). In diesem Gestell wird der alte Motor wieder per Spedition zurückgeschickt und zwar ins Opel-Motorenwerk nach Kaiserslautern. Dort wird das gute Stück geprüft, komplett zerlegt, wiederaufgearbeitet, wieder zusammengebaut, aufwendig eingemessen, wieder geprüft und steht dann nach dieser Aufarbeitung wiederum als Austauschmotor (genau genommen als „Generalüberholter Motor nach RAL-GZ 797“) zur Verfügung. Die Aufarbeitung wird dabei auf so hohem und strengen Niveau durchgeführt, dass ein generalüberholter Motor einem Neu-Motor in der Regel in nichts nachsteht und auch mit einer 24-Monate-Garantie daherkommt.

Was Scheibenwischer nicht sind.

Nämlich Schneepflüge. Tut man es dennoch, riskiert man unter Umständen richtig viel und teuren Ärger und solche Kandidaten haben wir während dem Winter – gerade nach Schneeeinbrüchen – immer wieder auf dem Hof stehen.

Das Problem ist, dass Scheibenwischermotoren zwar schon eine ganz schöne Kraft aufwenden können, um auch bei vollem Fahrtwind mit eventuell zusätzlichem Gegenwind dem größten Wolkenbruch trotzen zu können, das aber keinesfalls vergleichbar ist mit einer Menge über Nacht gefallenem Schnee ist. Jeder, der das löblicherweise von Hand herunterschaufelt, weiß, dass Schnee durchaus ein Gewicht hat und damit sind auch moderne Scheibenwischer und -motoren überfordert, weil gar nicht darauf ausgerichtet.

Was kann passieren: Die schnellste und „einfachste“ Strafe gibt es für den faulen Autofahrer, wenn das Wischblatt an die Scheibe gefroren ist und der Scheibenwischer betätigt wird, denn dann reißt einfach mal die Gummilippe ab und dann ist das Wischblatt hinüber. Wenn man schon die Scheibe freikratzt, dann bitte die Windschutzscheibe auch immer bis zum Scheibenwischer herunterkratzen, um sich solche unschönen Überraschungen zu ersparen. Was Sie bei flachen Scheibenwischern keinesfalls tun sollten im Winter: Einfach den Scheibenwischer anheben, wenn er möglicherweise an die Scheibe gefroren ist. Denn dann ruinieren Sie mit diesem Heber sofort die innenliegende Feder und erzeugen Edelschrott!

Wer die Scheibenwischer richtig zum Schneeräumen einsetzt, lebt mit ganz anderen Gefahren. Im einfachsten Fall löst sich bei herkömmlichen Scheibenwischersystemen, die von einem umlaufenden Motor betrieben werden, die Schraube an der Wischerwelle, die das Wischergestänge antreibt. Die Folge ist, dass die Scheibenwischer zwar noch synchron sind, aber am Ende eines Wischintervalles nicht mehr in die Ursprungslage zurückgehen, sondern irgendwo auf der Windschutzscheibe stehen bleiben. In so einem Fall muss man zwar meist nichts austauschen, aber die Reparatur dauert gut und gerne eine Stunde, weil doch einiges aus- und wieder einzubauen ist.

In ernsteren Fällen versagt der Scheibenwischermotor, dann werden die ersten Ersatzteile fällig. Wobei hier gilt, dass vor dem Austausch eines nicht mehr funktionierenden Scheibenwischermotors als erstes die Sicherung geprüft wird, denn die ist meist so dimensioniert, dass sie bei Überlastung des Motors sicherheitshalber durchbrennt, bevor das der Wischermotor tut.

Die Grundregel ist aber: Räumen Sie im Winter die Windschutzscheibe von Hand frei. Wenn Sie das auf Dauer nervt, dann denken Sie über die Anschaffung und den Einbau einer Standheizung nach, aber lassen Sie den Winterfrust nicht an den Scheibenwischern aus. Die zahlen das nämlich heim. 😉

Schneeräumen auf die Brachialtour.

Zugegeben – die Idee klang gut. Den Berg von Schnee, der meinen Opel Astra H bedeckte, einfach mit der Schneeschaufel herunterzubefördern. Natürlich wusste ich, dass die hölzerne Schneeschaufel eine Kante hat und bin dementsprechend nicht ganz so hart rangegangen. Allerdings wusste ich erst später, nachdem ich mir mal die Kante genauer angeschaut habe, dass die Kante aus Metall ist. Und dann ahnte ich, dass vermutlich auch nur sehr wenig Druck gereicht haben könnte, den Lack ordentlich zu verkratzen. Da es dunkel war und ich es eilig hatte (beides sehr schlechte Voraussetzungen zum Schneeräumen), schaute ich nicht sehr genau auf die Ergebnisse, sondern verschob das auf heute Morgen.

Das Ergebnis der Schneeräumaktion ist ernüchternd. Zwar ist der Schnee weg, allerdings auch an einigen Stellen der Lack. Und zwar teilweise richtig runter bis aufs Blech:

Also zum Autohaus geschlichen und die Erstdiagnose durch Timo begann mit schallendem Gelächter. Tja, wer den Schaden hat, braucht sich um den (berechtigten) Spott nicht kümmern und wer auf die bescheuerte Idee kommt, mit der Schneeschaufel ein Auto zu quälen, der hat halt die Kratzer. Immerhin hat die Erstdiagnose jetzt ergeben, dass wir erst mal den Winter abwarten. Durch die Vollverzinkung des Blechs ist mit signifikantem Rost erst mal nicht zu rechnen.

Neue Fensterfront am Werkstattgebäude.

An einem Autohaus gibt es ständig etwas zu schrauben. Nicht nur an den Autos, sondern auch an den Immobilien, denn das Werkstattgebäude ist in seinen Grundmauern noch ein echtes Nachkriegsgebäude. Hochsolide, allerdings eben auch energetisch auf einem vorsintflutlichen Stand. Gut, nach dem Zweiten Weltkrieg hatten unsere Vorfahren nun auch ganz andere Dinge im Kopf, als Doppelglasfenster.

Die sind aber nun für die Fensterfront angesagt und mit dieser Aufgabe haben wir das Pforzheimer Unternehmen Bachmaier Fensterbau beauftragt, immerhin mit 104 Jahren genau vier Jahre älter, als unser bescheidenes Autohaus. Und weil man so eine Arbeit an einem Tag erledigen muss, kam gestern morgen eine ganze Abordnung von Bachmaier angefahren, vier Mitarbeiter in zwei Opel Movano, die, wie sollte es auch anders sein, natürlich von uns sind. Und so ein Opel Movano B schindet mächtig Eindruck, wenn er seinen Auftritt auf der Baustelle hat. Man beachte auf dem Foto mal die Einbuchtungen unter den Scheinwerfern. Das ist für den Mitarbeiter gedacht, der beispielsweise das Fenster freikratzen muss und da mit dem Fuß hochsteigen kann. Das als Idee, von welchen Dimensionen wir bei diesem echten Arbeitspferd sprechen:

Also, alle Fenster (am Werkstattgebäude, nicht am Opel Movano) raus…

…. und neue hinein:

Die alte Werkstatttüre musste beim Umbau leider daran glauben und das fällt mir schwerer, als gedacht. Immerhin ist die Türe auch gut und gerne seit fünfzig Jahren am Start gewesen. Und weil sie so schwer war, hatte man als Kind vor dieser Türe größeren Respekt.

So wie auch unsere zwei Azubis, die später die verantwortungsvolle Aufgabe hatten, diese Türe zum Schrottcontainer auf dem Hof zu tragen. Haben sich die Burschen sicherlich auch einfacher vorgestellt, als ich sie für diese Arbeit einteilte, aber Lehrjahre sind ja keine Herrenjahre. 😉

Und wie es halt immer so im Handwerk ist: Niemals hat man Zeit, nutze die Gelegenheit! Das hat sich unser Uli Bischoff zu Herzen genommen und dem Opel Movano B schnell noch ein notwendiges Firmware-Update verpasst:

Und wieder ein Wildunfall.

Im Herbst ist in Sachen Wildunfall leider Hochkonjunktur. Die Fauna sortiert sich im Wald und dann gibt es auf ländlichen Straßenabschnitten Wildwechsel in höherem Ausmaß. Das ist wirklich ernst gemeint: Fahren Sie gerade jetzt vorsichtig, wenn Schilder vor Wildwechsel warnen! Wenn nämlich tatsächlich ein ausgewachsenes Wildschwein kreuzt, endet das dann durchaus auch mal so, wie das dem Fahrer dieses Opel Vectra C aktuell passiert ist (die unappetitlichsten Stellen haben wir auf dem untersten Foto mal „verpixelt“):

Dem Fahrer ist nichts passiert und noch nicht einmal der Airbag hat auslösen müssen. Dennoch sieht man buchstäblich sehr eindrucksvoll, was für einen Wumm das gemacht haben muss und wie die Konstruktion des Fahrzeuges den Zusammenstoß abfangen musste. Der Opel Vectra schaffte es danach auch nur noch auf dem Abschleppwagen zu uns in die Werkstatt und in den nächsten Tagen wird sich klären, ob da überhaupt noch wirtschaftlich etwas zu machen ist. Das Wildschwein hat den Unfall laut Aussage unseres Kunden übrigens nicht überlebt.

Eine ganz wichtige Sache noch: Es hört sich wirklich schlimm an, und es schrecken auch einige immer wieder zurück wenn ich das so sage: Halten Sie drauf! Ein Baum oder ein entgegenkommendes Fahrzeug gibt nicht nach! Beim Ausweichen lässt sich oft nicht vorhersagen, was mit Ihrem Fahrzeug passiert. Jetzt schon mal ein großes Sorry für’s Wild…