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Motoren-Großkampftage.

Ein inzwischen eher seltenes Bild, aber immer noch spektakulär: Einbau eines Austauschmotors, hier in einen Opel Insignia. Das ist auch heute noch ein richtig großer Job, denn so ein Motor ist natürlich extrem stark mit dem restlichen Auto verbunden. Treibstoff muss zum Motor hin, Leistung und Abgase wieder weg. Eine Menge weiterer Kabel- und Schlauchanschlüsse müssen temporär gelöst werden und dann muss ja auch noch der Motor selbst heraus und zerlegt werden. Da ist der Motor fast schon einer der kleineren Teile (wenn auch mit Abstand das schwerste).

Tausende Handgriffe sind für so eine Arbeit notwendig und eine Menge Teile müssen zwischengelagert werden. Denn der Kunde möchte am Ende wieder ein voll funktionsfähiges Auto haben und am Ende darf kein einziges Schräublein übrig bleiben.

Bilder, die Sie so bei den wenigsten Autowerkstätten sehen werden. Bei uns kommt es aber gar nicht so selten vor, dass sich ein Kunde dafür interessiert, wie sein Auto so aussieht, wenn es derartig in der Luft hängt und dann zeigen wir ihm natürlich, was da so passiert. Wir haben da nichts zu verstecken. Nur ganz sauber ist es halt nicht, aber wir denken, man sieht schon ganz gut, warum nicht. 🙂

Motorwechsel in Nahsicht.

Auch wenn moderne Fahrzeugmotoren hochentwickelt sind und problemlos einige hunderttausend Kilometer Laufleistung aufweisen können – gelegentlich muss ein Motor ausgetauscht werden. Und obwohl auch die Serviceabläufe in den vergangenen Jahrzehnten einen erheblichen Wandel durchlebt haben, ist der Motoraustausch mitunter der arbeitsintensivste Job einer Autowerkstatt, den es gibt. Bei einem Personenwagen muss man da, je nach Problemstellung, zwischen 16 und 20 Stunden Arbeit einplanen, die ein Mechatroniker da leisten muss. Und in den zwei bis drei Arbeitstagen ist dann auch praktisch die ganze Zeit über eine Hebebühne im Einsatz. Genaue Vorplanungen und Vorarbeiten vieler Mitarbeiter bei uns und bei Opel sind da wirklich die halbe Miete, aber das ist inzwischen alles perfekt eingespielt.

Dass dies nicht einfach nur ein Motorheraus- und wieder -hineinschrauben ist, verdeutlichen vielleicht diese Bilder hier, die von einem aktuellen Auftrag stammen. Auf dem ersten Bild sieht man sehr schön den Kabelbaum, der da zuerst einmal herauspräpariert werden muss. Nach genauen Plänen und Abläufen müssen zunächst Schläuche und Kabel, die an den Motor angeschlossen sind oder im Motorraum den Ausbau des Motors behindern würden, ausgebaut werden. Das sieht schon fast medizinisch aus:

Vorher schaut man natürlich noch zu, auch noch alle „Fahrzeugsäfte“ abzulassen und zu entsorgen. Hinter dem Kabelbaum sieht man übrigens den neuen Motor, der da noch auf seinem Transportgestell steht und darauf wartet, mit den vom alten Motor abgebauten Teilen wieder bestückt zu werden. Diese Motorvorbereitung ist das Herzstück eines solchen Tausches, denn auf dem nächsten Bild sieht man sehr anschaulich, was für eine ganze Ladung an Teilen das ist:

Wohlgemerkt: Alles, was man da ausbaut, muss auch wieder hinein, wirklich bis zur allerletzten Schraube und Dichtung. Unsere Leute machen sich da deshalb sehr große Mühen, alles sehr penibel zu reinigen, zu sortieren und zu dokumentieren. Da darf dann wirklich kein Kollege ungefragt „mitsortieren“ oder den Ablagetisch mitverwenden.

Das, was dann als alter Motor übrigbleibt, nachdem alle zu übernehmenden Teile ausgebaut sind, sieht fast schon traurig aus. Mitleid ist aber unnötig, denn wie wir vor einiger Zeit schon mal geschrieben haben, gehen alle Motoren, die wir im Rahmen eines Motorwechsels ausbauen, wieder zurück zu Opel ins Motorenwerk nach Kaiserslautern und werden dort aufgearbeitet. Auch defekte Motoren sind wertvolle Gerätschaften, die nicht verschwendet werden.

Ach, da fällt mir ja auch noch ein kleines Detail auf im zweiten Bild, wo wir gerade beim Wiederverwerten sind: Die Tischplatte gehörte zu meinem alten Schreibtisch. 😀

Ein Austauschmotor.

So sieht ein Motor eines Opel Vectra aus. Fast schon unscheinbar, wenn man sich einen ausgewachsenen Motorraum vorstellt, nicht? Ist aber tatsächlich ein vollständiger Ottomotor, natürlich eben ohne „Rest“. Von einem Motorblock spricht man hier übrigens nicht, der Motorblock ist das gußeiserne Teil unten, in etwa alles das, was schwarz ist. Das, was obenauf angebaut ist, ist der Zylinderkopf und beides wird fest miteinander verschraubt. Unverkennbar ist, dass es sich hier um einen Vierzylinder-Motor handelt:

Der Motor hier ist bei diesem Motoraustausch nun der ausgebaute Motor. Übrigens, in Sachen Ausbau gibt es übrigens einen sehr weit verbreiteten Irrtum auszuräumen: In Kinofilmen kennt man den Motorwechsel nämlich so, dass ölverschmierte Mechaniker einen Motor spektakulär an Ketten angebunden aus dem Motorraum herausziehen. Dabei machen wir das im Business eine ganze Weile genau andersherum – unter den Motor wird ein spezielles Gestell geschoben und montiert, danach wird der Motor ausgebaut und ganz zuletzt das Auto auf der Hebebühne angehoben. Übrig bleibt am Ende auf dem Boden der ausgebaute Motor. 🙂

Ausgetauschte Motoren werden tatsächlich in den seltensten Fällen weggeworfen, dazu sind sie viel zu wertvoll. Im Falle von Opel werden die bestellten Austauschmotoren in einem eigenen Gestell angeliefert:

So bald wir den gelieferten Austauschmotor eingebaut haben, wird der alte Motor in das Transportgestell verfrachtet (natürlich mit einem Flaschenzug, ein Motor wiegt rund 150 Kilogramm…). In diesem Gestell wird der alte Motor wieder per Spedition zurückgeschickt und zwar ins Opel-Motorenwerk nach Kaiserslautern. Dort wird das gute Stück geprüft, komplett zerlegt, wiederaufgearbeitet, wieder zusammengebaut, aufwendig eingemessen, wieder geprüft und steht dann nach dieser Aufarbeitung wiederum als Austauschmotor (genau genommen als „Generalüberholter Motor nach RAL-GZ 797“) zur Verfügung. Die Aufarbeitung wird dabei auf so hohem und strengen Niveau durchgeführt, dass ein generalüberholter Motor einem Neu-Motor in der Regel in nichts nachsteht und auch mit einer 24-Monate-Garantie daherkommt.