Archiv des Autors: Timo Gerstel

Wir wünschen frohe Weihnachten!

So, die Vorweihnachtszeit haben wir nun auch fast durch und wir sind im Endspurt. Heute und morgen haben wir natürlich noch so geöffnet, wie immer (heute bis 18 Uhr und morgen bis um 12 Uhr), dann aber wird erst wieder am Dienstag das Tor zur Werkstatt und die Tür zum Showroom geöffnet. „Zwischen den Jahren“ haben wir selbstverständlich ebenfalls wie gewohnt geöffnet.

Dennoch möchten wir, die gesamte Belegschaft und das Blogteam, Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ruhige, erholsame Feiertage wünschen. Nehmen Sie sich ein paar Stunden Auszeit, feiern Sie mit Ihren Lieben und denken Sie an die Menschen, denen es vielleicht nicht so gut geht.

Wir sehen und lesen uns jedenfalls schon wieder nächste Woche an dieser Stelle. Auch im Gerstelblog gibt es keine Winterpause. 🙂

Neuer Kaffee.

Na gut, frischen Kaffee gibt es mehrmals am Tag, aber nun haben wir das mit dem Kaffee grundsätzlich umgestellt. Bisher haben wir ja den Kaffee kannenweise gekocht und waren damit eigentlich auch ganz zufrieden, aber weil vor einigen Wochen unsere kleine Cafeissimo-Maschine kaputtging (die wir nur zur Zubereitung von Teewasser nutzten), suchten wir nun eine einheitliche Lösung.

Vorbei ist nun die „Kannenzeit“ – wir haben nun einen richtigen Kaffeeautomat, eine Jura-Kaffeemaschine:

Das gute Stück haben wir nicht gekauft, sondern mieten das über unseren Kaffeehändler, der uns den Apparat inklusive Wartung zur Verfügung stellt und wir das über einen einheitlichen Tassenpreis bezahlen. Den Kaffee gibt’s bei uns natürlich auch weiterhin kostenlos, nun aber eben Tasse für Tasse frisch gebrüht und der schmeckt tatsächlich ganz anders.

Jetzt schauen wir mal, ob der Kaffeeautomat den Alltag in einem Autohaus auch aushält. 🙂

Der Horch 8 und echtes Guerilla-Marketing.

Bevor das Autohaus Gerstel ab 1929 Opel-Vertragshändler wurde, war Heinrich Gerstel als Vertragshändler für NSU und Horch tätig, zwei Vorläuferunternehmen der heutigen Audi AG. Ab 1926 stellten die Horch-Werke den so genannten Horch 8 vor, der Heinrich Gerstel offenkundig dazu beflügelte, für dieses Fahrzeug ordentlich die Werbetrommel zu rühren. Ein Metier, dass dem „Techniker“ Heinrich Gerstel nicht schwergefallen zu sein scheint, wie das folgende Bilddokument beweist. Aber fangen wir bei dieser Geschichte von vorn an. 🙂

Der Horch 8

Der Horch 8, der ab 1927 als Achtzylinder gebaut wurde und das Modell 10 M 25 der Horch-Werke ersetzte, gehörte in die Fahrzeug-Oberklasse und hatte auch schon für damalige Verhältnisse gewaltige Dimensionen. In der Pullman-Version war das Fahrzeug schlappe 4,70 Meter lang, 1,77 Meter breit, 1,90 Meter hoch und wog im Leergewicht rund 1,9 Tonnen. Angetrieben wurde dieses Schiff von Auto von einem besagten Achtzylinder im Viertakt mit 3,1 Liter Hubraum und brachte für damalige Verhältniss erstaunliche 60 PS (44 kW) auf die Räder, deren Vorder- und Hinterachsen 3,45 Meter auseinander standen. Die maximale Höchstgeschwindigkeit lag bei 100 km/h. Der durchschnittliche Verbrauch lag bei 19 Litern pro 100 Kilometern, was auch heute noch für ein Auto dieser Dimensionen zumindest nachvollziehbar ist.

Ja, der Horch 8 war nicht nur damals eine stattliche Erscheinung auf den Straßen – er ist es auch heute noch, wenn man so einem Oldtimer noch begegnet.

Wie bewirbt man so ein Automobil?

Diese Frage wird sich auch Heinrich Gerstel gestellt haben, denn immerhin ist die Oberklasse als „Königsklasse“ ein Fall für sich – auch heute noch. Neben der Notwendigkeit für so ein Auto braucht es auch das passende Kleingeld.

Zumindest die Leistungsfähigkeit ließ sich sehr anschaulich dadurch darstellen, indem Heinrich Gerstel – auf dem Foto selbstverständlich am Steuer sitzend – sieben Freunde auf eine Werbespazierfahrt einlud. Eigentlich hat dieses Modell ja nur sechs Sitze, so dass auf den zwei Reihen hinter der ersten Reihe „zusammengeruckt“ werden musste, so dass jeweils drei Personen auf den hinteren Reihen Platz fanden. Auf dem Foto sieht man, dass das nicht allzu schwer gefallen sein musste:

Dieses legendäre Foto wurde zwischen 1926 und 1927 angefertigt und zeigt sehr schön, wie schon sehr früh im Autohaus das Marketing als eine Notwendigkeit gesehen wurde, die möglichst kreativ zu bewerkstelligen ist. Und die Details spielen dabei eine große Rolle: Alle acht Insassen haben jeweils einen Zylinder auf dem Kopf – ist ja eben auch ein Achtzylinder!

Eine Frage: Was ist ein „stiller Rückruf“?

Unser treuer Leser Sascha Rehm hat im Rahmen unserer kleinen Fragerubrik eine Frage eingesandt:

Hallo zusammen!
Was ist denn bitte ein stiller Rückruf?
Ich kenne die medienwirksamen und die, die über das KBA („Kraftfahrzeugbundesamt“, Anmerk. d. Red.) kommen.
Aber was genau ist die stille Variante.
Gruß
Sascha

Unsere Antwort: Ein so genannter stiller Rückruf sind Rückrufaktionen von Autoherstellern für nicht sicherheitsrelevante Dinge an einem Fahrzeug. Solche Rückrufe kommen immer wieder einmal vor und werden für gewöhnlich im Rahmen von planmäßigen Inspektionen behoben. Da wir alle Arbeiten an Opel-Fahrzeugen eng mit unserem Opel Dealer Management System abgleichen, bekommen wir über dieses System zu jedem Fahrzeug eventuelle Rückrufmaßnahmen angezeigt, so bald dieses Fahrzeug bei uns in die Werkstatt kommt.

Stille Rückrufe stehen in der Öffentlichkeit immer so etwas im Verdacht, für „Vertuschungsaktionen“ missbraucht zu werden. Das muss man wirklich näher erläutern, denn es wäre zu einfach, stille Rückrufe einfach als „Schmuddelwerk“ abzutun.

Klar ist, dass ein Rückruf wegen Fahrzeugmängel immer eine unangenehme Sache ist. Kostet den Autohersteller Geld und Image und uns Zeit für Lagerhaltung von Ersatzteilen und Einbau. Klar ist aber auch, dass Autos immer noch von Menschen geplant und gebaut werden und ein Auto aus sehr vielen Teilen besteht. Zwar wird bei einem Auto, das heute auf dem Markt erscheint, wirklich jedes Teil simuliert und getestet, aber der Teufel steckt im Detail und in der Art und Weise, wie ein Auto behandelt wird.

Nachvollziehbar ist aber auch, dass bei allen Teilen eines Autos unterschieden werden kann (und muss), ob es sicherheitsrelevant ist oder nicht. Ein Klappmechanismus eines Aschenbechers, der möglicherweise bei starker Beanspruchung früher kaputtgehen kann, als gedacht, ist zwar ärgerlich, aber nicht unbedingt sicherheitsrelevant. Nichtsdestotrotz steht Opel, so wie jeder Autohersteller, hier zu seiner Verantwortung und lässt solche mangelhaften Teile durch seine Servicepartner dann auch austauschen – eben durch so Autohäuser wie wir. Für nicht sicherheitsrelevante Rückrufmaßnahmen den gleichen Weg zu wählen, wie für sicherheitsrelevante – also alle Kunden beim Kraftfahrzeugbundesamt zu ermitteln und anzuschreiben – das wäre in den meisten Fällen schlicht überzogen.

Wenn wir ein Kundenfahrzeug bei uns zu einer Inspektion aufnehmen und mit dem Kunden die Annahme vornehmen, informieren wir den Kunden über solche Arbeiten und teilen dies bei der Abholung auch mit. Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, dass unsere Kunden dies schätzen und sehr wohl auch dabei berücksichtigen, dass ernstere, sicherheitsrelevante Dinge sofort erledigt und per Rückruf organisiert werden müssen, eventuell kleinere Mängel aber im Rahmen von normalen Wartungsintervallen erledigt werden.

Der Fahrzeugservice-Weihnachtsbaum 2011.

So, bitteschön, hier der Weihnachtsbaum des Fahrzeugservice! Wir geben uns dieses Jahr tatsächlich dem Fahrzeugverkauf geschlagen, zumindest aus zeitlicher Sicht. 😉

Der fachkundige Kunde wird erkannt haben, dass dem Weihnachtsbaum dieses Jahr die Vitrine mit dem Opel-Merchandising weichen musste, weil einfach sonst kein Platz mehr ist. Wenn Weihnachten vorbei ist, stellen wir nächstes Jahr alles wieder so hin, wie vorher.

Ein Kundenschal.

In unserem Wartebereich kann man (in den gemütlichen Kinosesseln) ja viele Dinge machen. Die bereitliegenden Zeitschriften und Zeitungen lesen, das aktuelle Kinoprogramm des Kommunalen Kinos betrachten, Fernsehen schauen, einen Kaffee oder einen Snack essen. Gelegentlich dämmert ein Kunde in das Reich der Träume weg. Und eine Kundin hat vor einigen Wochen ihr Strickzeug ausgepackt und gestrickt, während ihr Auto in der Werkstatt war. Kollege Peter Sondej hat es sich beim Vorbeilaufen dabei nicht nehmen lassen, ein „Witzle zu reißen“ und zu fragen, ob er denn auch etwas gestricktes geschenkt bekäme.

Das hat die Kundin dann tatsächlich auch gemacht. Sie kam gestern ins Autohaus und nun hat Peter einen schönen gestrickten Schal. 🙂

Der Gerstel-Schneeschlitten.

Also, fangen wir einmal an mit der Auswahl an historischen Fotos aus der Autohausgeschichte. Dieses faszinierende Bild ist Zeuge einer typischen „Heinrich-Nummer“, wie wir intern die fast unglaublich klingenden Geschichten von Uropa Heinrich Gerstel bezeichnen. Es ist undatiert, aber da Heinrich, der im Schlitten vorn sitzt, noch in sehr jungen Jahren zu sein scheint, dürfte das Bild zwischen 1910 und 1915 aufgenommen worden sein. Bahn frei für den Gerstelschen Schneeschlitten! Das Bild gibt es, wie immer, in einer Großansicht, wenn Sie darauf klicken.

Die Geschichte um diesen Schlitten ist schnell erzählt: Es fand ein Schneeschlittenwettbewerb in den Höhen Pforzheims statt und Heinrich Gerstel ließ sich hier nicht zweimal darum bitten, am Wettbewerb teilzunehmen. Ein Rahmen wurde geschweißt, hinten eine starre und vorn eine bewegliche Kufenachse nebst Lenkung montiert und der Schlitten vorn mit einem fast stromlinienförmigen Aufbau verkleidet, auf dem natürlich das gerstelsche Firmenlogo (das aufmerksame Kunden im heutigen Autohaus an einer einzigen und sehr prominenten Stelle finden können) nicht fehlen durfte. Ein echter Viererbob, wohingegen die normalen Holzschlitten wie Spielzeug aussehen!

Bei dieser Abfahrt saß die noch junge Familie Gerstel im Schlitten: Vorn, wie gesagt, Heinrich Gerstel, dahinter Gattin Fanny. Die zwei grimmig ausschauenden Burschen dahinter waren wohl gute Bekannte, das lässt sich heute leider nicht mehr ermitteln. Dass aber schon damals auf Sicherheit geachtet wurde, sieht man am Herr Nummer drei, der in der Hand ein unübersehbares Horn hält, mit dem wohl Zuschauer an der Strecke vorgewarnt werden sollten, dass gleich ein richtig großer Brummer den Hang herunterkommt. 🙂

Die Feuerzangenbowle 2011.

Das Wochenende steht vor der Tür und es ist so langsam Zeit für die Wochenendplanung. Haben Sie am Samstag schon etwas vor? Falls nicht, dann lade ich Sie herzlich zum Winter-Open-Air im Kulturhaus Osterfeld ein. Das wird auch dieses Jahr wieder vom Kommunalen Kino Pforzheim veranstaltet und ich gehöre, wie auch letztes Jahr, zum Technik-Team, das dafür sorgt, dass auch bei winterlichen Temperaturen der Filmprojektor „wie geschmiert“ läuft. Der Eintritt ist frei!

Und weil der Film nun mal dazu verpflichtet, gibt es während dem Winter-Open-Air echte Feuerzangenbowle. Auch wenn Winter ist, wird also keine Kälte in den Gliedern aufkommen. 🙂

Also, vormerken: Samstag, 3. Dezember, 18 Uhr, Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim (Osterfeldstraße).

Farbenlehre im Fahrzeugservice.

Unsere gelben Arbeitskarten, die jedes Fahrzeug während einem Werkstatt begleitet, schnallen wir bei der Serviceannahme jeweils auf eine Kladde, die wir in drei Farben hier im Umlauf haben: Rot, Blau und Grün:

Die drei Farben sind nicht willkürlich gewählt, sondern haben in unseren Arbeitsabläufen feste Kennzeichnungen. Eine rote Kladde beinhaltet einen Inspektion, eine blaue Kladde einen Einsatz für mechanische Aufgaben und eine grüne Kladde ist für einen Arbeitseinsatz an einem Unfallwagen. Passend zur Farbe der Kladden gibt es dann die Leitzahlen, die per Magnetfuß an das jeweilige Fahrzeug geheftet werden:

Die entsprechende Leitzahl steht dann auch auf der Arbeitskarte und die Farbe der Leitzahl passt (normalerweise) dann auch zur Kladde.

Genau die gleichen Farben verwenden wir dann natürlich auch in unserer zentralen Auftrags- und Ressourcenverwaltung. So wissen wir jederzeit genau, wie sich die Aufträge der nächsten Tage zusammensetzt und für welche Aufträge dann so Ressourcen wie die Hebebühnen gebraucht werden.

Auf dem Bild mit den Leitzahlen sieht man im Hintergrund übrigens auch noch weiße Leitzahlen. Die hatte ich ursprünglich mal vorgesehen für Hauptuntersuchungen, die wir bei uns im Haus durchführen. An der Durchsetzung dieser vierten Kategorie von Leitzahlen arbeite ich noch, da muss der Mitarbeiterapparat in der Werkstatt noch überzeugt werden. 🙂

Mit einem Oldtimer „anfreunden“? Ja!

Ich wurde mal gefragt, wie das so ist, mit der Oldtimer-Liebe. Kauft man einen Oldtimer einfach mal so? Entwickelt man eine Art „Beziehung“ zu „seinem“ Oldtimer? Gar nicht so einfache Fragen, die wir derzeit nach und nach mit unserem Opel P4 beantworten. Der steht ja jetzt im Showroom dort, wo am wenigsten Tageslicht hinkommt und wir nicht so gern Neuwagen hinstellen. Die mobile Werbewand (rechts im Bild) stand bisher ganz in der Ecke und war mehr oder weniger eine Trennwand für abgestelltes Zeug dahinter. Der Opel P4 füllt die bisher nicht so richtig genutzte Fläche jedoch wunderbar aus und erlaubt, wenn man auf „Bilderfang“ geht, richtig tolle Bilder:

Der Nebeneffekt ist, dass wir jeden Tag an unserem Schmuckstück vorbeilaufen. Und genau hier fängt es an: Tatsächlich muss man zu einem Oldtimer eine Liebe entwickeln. Natürlich hat man ihn ja schon gekauft, aber so richtig ans Herz wachsen tut so ein Bolide erst dann, wenn man ihn regelmäßig anschauen kann. Wir haben den Luxus, dass wir dazu eben nicht in die Garage laufen müssen, sondern wir praktisch in unserer Garage arbeiten und die auch noch eine perfekte (und übrigens richtig teure) Beleuchtung für Fahrzeuge hat.

Mit unserem Opel Kapitän, der jetzt vorübergehend eingemottet ist, war das etwas ganz anderes, denn den kennen wir „Jungen“ ja wirklich von Anfang an, der war für uns schon immer da. Den Opel P4 aber, den lernen wir eben gerade kennen und lieben. Klein, schnuckelig, ein Blickfang für wirklich jeden, ob Jung oder Alt, Autobegeisterter oder einfacher Autofahrer.

Wirklich der Anfang einer ganz, ganz großen Liebe. Und eigentlich haben wir unseren P4 ja gerade einmal drei Monate!