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Nachträgliche Bluetooth-Freisprecheinrichtung.

Der Funkstandard Bluetooth ist eine sehr nette Geschichte für moderne Telefone, um diese sehr einfach und vor allem kabellos in ein Auto einzubinden. Eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung kann man bei einem Neufahrzeug gleich dazu bestellen oder eben auch später nachrüsten. Was bei letzterem dann ohne sichtbaren Kabelsalat mit nur einem Regler in einem Auto nachträglich eingebaut werden kann, sieht in seiner gesamten, beeindruckenden „Schönheit“ so aus:

Die blaue Box ist das interne Steuergerät und der Regler für den Autofahrer ist das kleine Plastikteil, das hier auf Andreas‘ seinem Mittelfinger liegt! Das macht es vielleicht etwas deutlicher, warum der nachträgliche Einbau einer Bluetooth-Freisprecheinrichtung eben nicht in zehn Minuten getan ist.

Beschlagene Scheinwerfergläser.

Das Problem hier kommt bei allen Autos vor, egal aus welchen Häusern: Ein von innen beschlagenes Scheinwerferglas. Das sieht zwar ziemlich harmlos aus, ist es aber nicht, denn ein so beschlagenes Scheinwerferglas raubt dem Scheinwerfer jegliche Leuchtkraft und nervt entgegenkommende Autofahrer, weil das Licht mehr oder weniger stark gestreut wird:

Ursachen für dieses Phänomen gibt es einige, hier eine Auswahl:

  1. Das Scheinwerferglas ist kaputt und lässt Feuchtigkeit in das eigentlich luftdicht abgedichtete Scheinwerfergehäuse.
  2. Die Dichtgummis des Scheinwerfergehäuses sind porös oder haben sich abgelöst (kommt bei älteren Fahrzeugen immer wieder vor).
  3. Der frühere Austausch eines Leuchtmittels ist nicht korrekt durchgeführt und das Scheinwerfergehäuse deshalb nicht mehr dicht.
  4. Das Leuchtmittel wurde kürzlich ausgetauscht, dabei war nieseliges oder regnerisches Wetter, möglicherweise wurde das Scheinwerferglas oder das Gehäuse von innen feucht und nun wird es nicht mehr trocken, weil eben das Scheinwerfergehäuse ja normalerweise luftdicht ist.

Bevor wir in so einem Fall sofort ausbauen, eine Empfehlung: Fahren Sie doch mal etwas mit eingeschaltetem Licht tagsüber herum, um das Scheinwerfergehäuse zu erwärmen. Verschwindet die Feuchtigkeit, ist mit ziemlicher Sicherheit das Gehäuse undicht.

Winterzeit – Streusalzzeit.

Alle Jahre wieder das gleiche Spiel: Sobald die ersten Flocken fallen, geht der Streuwahn wieder los. Dabei ist Streusalz nach wie vor eine extreme Belastung für den Fahrzeuglack.

Seit einiger Zeit können wir aber auch ein weiteres Phänomen beobachten: Gerade Fahrzeugbesitzer mit heller Wagenlackierung bemängeln oftmals braune Rostpunkte auf der ganzen Wagenfläche. Sogar lackierte Kunststoffteile (!) sind betroffen. Diese Punkte sind sehr hartnäckig und lassen sich nur mit erheblichem Aufwand entfernen. Aussehen tut das wie auf diesem Foto, fotografiert auf einem Opel Corsa:

Die Ursache liegt hier im verwendeten Streugut. Aus Informationsquellen im Bezug auf Lack-/Korossionschutz lässt sich entnehmen, dass oftmals metallhaltige Substanzen im Streusalz mitverwendet werden, um den Wirkungsgrad zu erhöhen. Dieses Gemisch legt sich dann logischerweise mit dem Spritzwasser während der Fahrt über die ganze Wagenfläche und bleibt haften. Irgendwann beginnen dann die Partikel zu oxidieren und es bilden sich eben diesen hässlichen Punkte.

Und was lernen wir daraus? Es bleibt uns also wieder nichts anderes übrig, als regelmäßig das Fahrzeug zu pflegen. Gerade im Winter.

Das „K“ aus der „WOLKE“ – Kraftstoff.

Gut, das „K“ in der WOLKE, also den Dingen, die man regelmäßig an seinem Fahrzeug kontrollieren sollte, ist wohl nicht besonders deutlich zu erklären. Ohne Kraftstoff funktioniert ein Auto mit Verbrennungsmotor nicht, egal ob nun Diesel- oder Ottomotor.

Hauptwerkzeug zum Überprüfen ist die Tankanzeige, die früher einmal auch als Tankuhr bekannt war. „Tankuhr“ deshalb, da die damaligen Tankanzeigen rund waren und tatsächlich einmal direkt mit einem Schwimmer im Kraftstofftank verbunden waren, was sich vor allem dadurch zeigte, dass der Zeiger der Tankuhr bei jeder Bodenwelle pendelte wie ein Halm im Sturm.

Moderne Tankanzeigen bekommen ihre Informationen vom Bordcomputer, die wiederum ihre Informationen von Sensoren im Tank erhalten. Diese Messungen sind inzwischen so genau, dass sie auch bei Gefälle zuverlässig funktionieren und die Informationen von Bordcomputern auch für mehr oder weniger genaue Berechnungen genutzt werden, beispielsweise den geschätzten Kilometern, die man noch fahren kann.

In der Regel fängt die Tankanzeige an zu blinken, wenn, je nach Wagentyp, noch 10 bis 15 Liter Sprit im Tank sind. Das Blinken wird aufdringlicher, wenn davon nur noch ein Drittel zur Verfügung steht. Und selbst wenn die Tankanzeige anfängt, eine gewisse Endgültigkeit des Spritvorrates anzuzeigen, sind meist noch genügend Tropfen für 10, 15 Kilometer an Bord.

Das sollte man natürlich nicht unbedingt ausreizen, denn ohne Sprit fährt es sich bekanntlicherweise schlecht und wer beispielsweise auf der Autobahn dank Benzinmangels stehenbleibt, kassiert eine Strafe – als ob das danach folgende Spazieren mit einem meist nicht vorhandenen Reservekanister nicht schon Strafe genug ist. Wo das Leerfahren des Tankes richtig teuer werden kann, ist beim Dieselmotor. Zieht die Hochdruckpumpe nämlich aufgrund leeren Tankes Luft an, hilft auch das reumütige Tanken nicht, da die Spritzufuhr entlüftet werden muss. Das kann der Pannendienst zwar meist vor Ort tun, aber dazu ist halt eben der Pannendienst erforderlich.

Falsch getankt

Da lacht man gern darüber, es ist manchmal aber schneller passiert, als gedacht. In einen Benziner Diesel zu tanken, funktioniert selten, weil der Einfüllstutzen einer Diesel-Zapfpistole größer ist, als die Tanköffnung. Und das ist auch gut so, denn mit Diesel im Ottomotor passiert wenig explosionstechnisches, weil es zündunwillig ist. Gelangt Diesel daher in die Kraftstoffzuleitung, muss das alles aufwendig gereinigt werden.

Grundsätzlich: Tankt man den falschen Kraftstoff, ist es meistens immer schlecht.

Wenn man als Ottomotor-Fahrzeuglenker merkt, dass man Diesel tankt, ist jeglicher Termin, zu dem man fahren möchte, abzusagen, denn weiterfahren ist nicht. Der getankte Diesel muss vollständig aus dem Tank. Das bedeutet auch, dass man das Fahrzeug nicht mehr anlässt, also auch nicht mal eben dazu, um von der Zapfsäule wegzufahren!

Tankt man einen Dieselmotor mit Benzin, war es bei älteren Dieselmotoren eine Frage der Menge. Ein paar Liter Benzin ist meist kein Beinbruch gewesen, wenn man danach den Tank mit Diesel auffüllte und verdünnte. Das Problem beim Dieselmotor ist nämlich genau andersherum, als beim Ottomotor: Das Benzin sorgt im Dieselmotor für eine frühere Verbrennung und gibt der Kolbenwelle außerhalb des geplanten Zeitpunktes einen heftigen Schlag, das sie nicht dauerhaft aushalten wird. Gibt man genügend Diesel mit, verringert sich der Zündeffekt von Benzin, allerdings ist durch das Benzin die Schmierwirkung des Diesels herabgesetzt, das tut dem Dieselmotor auf jeden Fall nicht gut.

Benzin wird aber für moderne Dieselmotoren immer zu einem Problem, die mit aufwendiger Einspitztechnik („Common Rail“ und so Sachen…) arbeiten, denn moderne Dieselmotoren haben recht komplexe Einspritzmechanismen, die solche Experimente nicht mitmachen. Auch bei modernen Dieselmotoren gilt deshalb, dass der falsche Kraftstoff unbedingt wieder aus dem Tank muss.

Was tun, wenn der falsche Kraftstoff getankt wurde?

Regel 1: Auf keinen Fall mehr den Motor anlassen. Sagen Sie dem Tankwart Bescheid und schieben Sie Ihr Auto beiseite, falls das ohne Anlassen des Motors geht. Ansonsten, wie gesagt, nicht den Motor anlassen, denn jetzt ist Ihr Fahrzeug leider ein Fall für den Pannenservice, den Sie anrufen müssen.

In ihrem eigenen Interesse: Der Pannenservice Ihres Vertrauens ist ihr erster Ansprechpartner, erst dann der Tankwart. Verlassen Sie sich nicht auf windige und schnelle Aktionen, denn der Tank muss gereinigt werden und das macht man nicht eben mal so an der Tankstelle.

WOLKE Nummer 3: Die Luft.

Die Autoreifen gehören zu den Teilen am Auto, um die man sich gern am allerwenigsten kümmert. Dabei sind sie die entscheidenden Teile des Fahrzeuges, um die Kraft auf die Straße zu bringen und dabei nicht gleich bei der nächsten Kurve am Baum zu enden.

Bedenken Sie immer, dass jeder Reifen nur auf einer etwa postkartengroßen Fläche Kontakt mit der Straße hat – wenn der Reifen den korrekten Luftdruck hat! Hat er zu viel Luft, hat er zu wenig Kontakt und hat er zu wenig Luft, hat er zu viel Kontakt – mit allen dazugehörenden Nachteilen. Ein zu stark aufgepumpter Reifen hat ein extrem unsicheres Fahren zur Folge und nützt den Reifen in Windeseile so nachteilig ab, dass sie ihn schon nach wenigen hundert Kilometer wegwerfen können. Ein zu schwach aufgepumpter Reifen wiederum nützt sich viel zu stark ab, wird extrem heiß und kann sich sogar entzünden. Nicht wenige Fahrzeugbrände entstehen genau durch so einen platten Reifen, der während der Fahrt in Flammen aufgeht.

Was der korrekte Luftdruck ist, steht wiederum in der Bedienungsanleitung oder in der Innenseite der Tankdeckelabdeckung. Beachten Sie hier, dass es unterschiedliche Drücke für ein schwach- und starkbelastetes Fahrzeug gibt, was selbstverständlich nur für längere Fahren gilt. Wenn sie nur ausnahmsweise mal mehr als drei Leute im Auto haben und nur mal eben in der Stadt von einem Ende zum anderen wollen, müssen sie nicht extra zur Tankstelle fahren und für vier Personen Luft pumpen. 🙂

Ebenso gilt, dass die angegeben Werte für unterschiedliche Reifentypen durchaus variieren können. Wenn Sie also schicke Breitreifen einkaufen, sieht der notwendige Reifendruck durchaus anders aus. Fragen Sie hier Ihren Reifenhändler und notieren Sie sich die Werte.

Reifenkontrolle

Es macht Sinn, in regelmäßigen Abständen die Reifen auch mal näher zu checken. Ist das Profil noch in Ordnung? Das ist schnell mit einem 2-Euro-Stück geprüft, dessen äußerer Ring nicht sichtbar sein darf, wenn die Münze in das Profil gesteckt wird. Aufpassen sollte man auch auf Risse im Gummi, die bei älteren Reifen gern an der Seite auftreten und das Ende eines Reifens ankündigen. Und klar, es sollten natürlich keine Teile im Reifen stecken und es sollte auch nicht aus ihrem heraushängen oder herausragen, beispielsweise die Karkasse. Tut es das, ist sofort Schluss mit lustig, die Weiterfahrt ist lebensgefährlich. Und zu guter letzt schaut man sich auch noch die Felge und den Felgenrand an, ob es da eventuelle Beschädigungen gibt.

Und wenn wir schon bei den vier Reifen sind: Vergessen Sie das Reserverad (soweit vorhanden) nicht und machen sie die Reifenkontrolle für jeden Satz Reifen, wenn Sie mehrere haben. Und selbstverständlich gehört es dazu, dass sie nach jedem Reifenwechsel sofort den Luftdruck prüfen, bevor Sie auf Spazierfahrt gehen.

„Reifengas“ oder „purer“ Stickstoff

Bei manchen Reifenhändlern und Tankstellen gibt es zum Aufpumpen von Reifen nicht nur normale Luft, die durch einen Kompressor in den Reifen kommt, sondern auch so genanntes „Reifengas“. Dieses Gas hat einen höheren Stickstoffanteil und soll wahre Wunder bewirken können. Ich zähle sie an dieser Stelle nicht alle auf, sondern halte mich an Tatsachen:

Das einzig wirklich messbare Wunder ist, dass hier auf eine sagenhafte Weise Geld verdient wird. Denn: Die normale Atemluft, die Sie einatmen und damit auch in Ihren Reifen pumpen, besteht schon zu 78 Prozent aus Stickstoff. Der einzige Grund, weshalb besonders belastete Reifentypen wie Reifen an Flugzeugen oder Rennwagen mit Gasen mit höherem Stickstoffanteil bestückt werden, ist rein aus Gründen der Sicherheit, um bei einem möglichen Reifenplatzer ein eventuelles Auftreten von Feuer nicht noch mit dem Sauerstoffanteil des Reifens anzufachen.

Ansonsten gibt es keine wirklich messbaren Vorteile von Reifengas. Die Laufeigenschaften sind dieselben und ein mit Reifengas aufgefüllter Reifen muss keineswegs weniger überprüft werden, auch wenn der Aberglaube sagt, dass mit Reifengas befüllte Reifen weniger Druck verlieren würden. Und auch das gern verwendete Argument, dass Reifengas keine Ölgase enthalten würde, ist Kappes, denn auch normale Druckluft sollte keine Ölgase aufweisen, wenn die Pumpanlage vernünftig gewartet wird. Und auch wenn die Befüllung von Reifen mit Reifengas nur ein paar Euro kostet – es ist herausgeworfenes Geld. Kaufen Sie damit lieber einen Satz hübsche Ventilkappen oder eine Flasche Motoröl als Reserve, das braucht ihr Auto meist dringender.

Stichwort Ventilkappen: Farbige Ventilkappen werden häufig von Reifenhändlern aufgeschraubt, die Reifengas eingefüllt haben. Zwar kann man auch in so befüllte Reifen problemlos normale Druckluft nachfüllen, aber der Purist sollte eben durch die farbigen Kappen merken, dass sein Glauben nur mit Reifengas weiter erhalten bleibt…

Ansonsten gilt natürlich, dass auf jedes Ventil eine Ventilkappe gehört, um das empfindliche Ventil zu schützen. Ob die übliche Kappe auf Plastik reicht oder das Edelstück aus Chrom ran muss, bleibt jedem selbst überlassen. Die Kappe sollte zumindest nicht über die Felge hinausstehen, denn das tut dem Ventil nicht gut und sieht außerdem bescheuert aus. 😉

WOLKE, Stufe 2: Das Öl.

Auch wenn Öl in der „WOLKE“-Eselsbrücke an zweiter Stelle steht – eigentlich gehört es an die erste Stelle, so rein gedanklich. Denn mit kaum etwas anderem kann man mehr kaputtmachen, als mit dem falschen, alten oder fehlenden Öl.

Der Öl-Check

Bei Motoröl gibt es grundsätzlich immer zwei Dinge zu beachten: Das Alter des Öls und den aktuellen Ölstand. Und gerade letzteres hat in den Zeiten der Selbstbedienung an der Tankstelle schwer gelitten, denn früher war es der klassische Job für den Tankwart, nachzufragen, ob das Öl kontrolliert werden soll. Gut, frühere Motoren haben auch deutlich mehr Öl gefressen, als heutige. 🙂

Eine inzwischen sehr beliebte und für gar nicht so wenige Autofahrer sehr knifflige Frage ist die, wo eigentlich der Ölmessstab am Motor ist. Den findet man etwas versenkt neben dem Motor, da der Ölmessstab sinnvollerweise bis runter in die Ölwanne reichen muss und die ist ganz unten am Motor. Meist hat der Ölmessstab einen leuchtendroten Plastikring, mit dem man ihn herausziehen kann.

Man nehme also einen stillstehenden (!) Motor, der einige Minuten geruht hat, damit das Öl im Motor in die Ölwanne zurücklaufen konnte. Dann nehme man einen Öllappen oder eine Handvoll Tücher (mehrere Lagen, das Öl ist heiß) in die eine Hand und ziehe mit der anderen Hand den Ölmessstab heraus. Die erste Messung können wir uns schenken, zuerst müssen wir mal den Ölmessstab saubermachen. Also einmal den Stab durch den Lappen gezogen und wieder rein in den Motor. Ein, zwei Sekunden warten und den Stab wieder herausziehen und analysieren.

Der Ölstand sollte irgendwo zwischen der Min- und Max-Markierung liegen, dann ist es gut. Gleichzeitig schaut man auch etwas auf die Konsistenz des Öls. Schwarz ist das Öl in der Regel immer, aber ist er ggf. nicht mehr flüssig, sondern karamell-artig? Oder Dreck drin? Dann ist es höchste Eisenbahn, einen Ölwechsel zu tun.

Den Öllappen bzw. die Tücher, mit denen man den Ölmessstab gereinigt hat, wirft man übrigens nicht in die Landschaft, sondern in den Sondermüll, also am besten in der Tankstelle in den Eimer, der dafür auch gedacht ist. Jeder Tropfen Öl, der nicht in die Umwelt fließt, ist ein guter Tropfen.

Der Ölwechsel

Das Alter des eingefüllten Öls stellt man sehr einfach an der Karte fest, die idealerweise beim letzten Ölwechsel vom Fachmann im Motorraum befestigt wurde. Darauf festgehalten ist das Datum des letzten Ölwechsels, die eingefüllte Ölsorte, der Kilometerstand beim Ölwechsel und der Kilometerstand, an dem der nächste Ölwechsel fällig sein sollte, wenn nicht vorher ein Jahr vergangen ist.

Und das ist bitte keinesfalls zu unterschätzen. In der Regel ist ein Ölwechsel spätestens nach einem Jahr Pflicht. Modernes Motorenöl ist mit Additiven versetzt, die einem Alterungsprozess unterliegen, zudem verschmutzt das Öl und es sammelt sich Kondenswasser. Diese Umstände machen Motoröl im Einsatz im Laufe der Zeit immer dickflüssiger, was sich im einfachsten Fall durch einen höheren Kraftstoffverbrauch messen lässt, dann aber nahtlos in größere Schäden des Motors übergeht, bis hin zum gefürchteten Kolbenfresser, also einem sich festfressenden Kolben im Hubraum, der schlagartig die Pleuelstange abbremst, diese dann dank der gewaltigen Kräfte gern zum Abreißen bringt und den Motor meist unrettbar zerstört. Solche Reparaturen sind dann in der Regel in der vierstelligen Preisregion. Und ja, der Fachmann erkennt durchaus, woran ein Motor gestorben ist.

Lässt man den Ölwechsel in der Werkstatt machen, hat man damit relativ wenig zu tun. Wir lassen das Altöl ab und entsorgen es fachgerecht. Der Ölfilter wird gewechselt und wir füllen das frische Öl ein.

Wer den Ölwechsel selbst machen will, hat dringend darauf zu achten, dass das Altöl vollständig aufgefangen und entsorgt wird. Hierzulande müssen die Unternehmen, die Öl verkaufen, auch Altöl entgegennehmen und entsprechend entsorgen, was wir auch tun. Keinesfalls dürfen Sie Altöl in die Umwelt laufen lassen oder den Kanister einfach irgendwo abstellen. Gern wird von einigen Zeitgenossen Altöl einfach da abgestellt, wo gerade Sperrmüll ist, aber wer sich da erwischen lässt, hat durchaus eine Menge Ärger vor sich. Kavaliersdelikt ist es jedenfalls keines.

Der Öl-Kauf

Beim Ölkauf gilt: Der Fachmann und das Betriebshandbuch des Fahrzeug geben Auskunft über das richtige Öl und die Menge und danach darf man sich richten. Hier einen Liter zu sparen, ist eine falsche Geldanlage, denn Öl wird zwangsläufig in kleinen Mengen verbrannt und wenn man schon beim Ölwechsel “auf Kante” wechselt, darf man früher welches nachfüllen.

Was man auch gleich tun darf, ist den Ölfilter zu wechseln, das ist eine kleine Dose, die, wie sollte es auch anders sein, einen Filter enthält, der Schmutzstoffe im Öl herausfiltert. Auf dem sammelt sich im Laufe der Zeit genügend Schmutz an, so dass ein Wechsel des Ölfilters mit jedem Ölwechsel sicherlich nicht falsch ist.

Das teuerste Öl muss nicht das beste sein, das billigste ist es selten. Hinter Motoröl steckt durchaus eine Menge Entwicklungsarbeit in Sachen Additiven, also Zusätzen und da sind Markenöle meist weiter, als das billigste aus dem Discounter. Auch hier gilt: Der Autohersteller gibt Empfehlungen nicht ohne Grund.

Wann haben Sie die letzte „WOLKE“ gemacht?

Na, kennen Sie die “WOLKE” noch aus der Fahrschule? Hier mal zur Auffrischung:

  • Wasser
  • Oel
  • Luft
  • Kraftstoff
  • Energie

Fünf Dinge, die der Besitzer eines Fahrzeuges regelmäßig an seinem Gefährt kontrollieren sollte. Und das macht bei allen fünf “Grundelementen” Sinn. Wir gehen mal die “WOLKE” in den nächsten Tagen und Wochen durch und fangen heute mit dem “W” an, dem Wasser.

Wasser

Den Wasserstand zu kontrollieren geht gleich an zwei Stellen, nämlich beim Kühlwasser und beim Scheibenwischwasser.

Kühlwasser

Das Kühlwasser zirkuliert im Kühlmittelkreislauf, um den Motor zu kühlen. Gibt es zu wenig Kühlwasser im Kreislauf, überhitzt der Motor, was sowohl im Sommer, als auch im Winter keine gute Sache ist, um es einmal gelinde auszudrücken. Deshalb sollte man hin und wieder einmal in den Kühlmittelstutzen hineinschauen und überprüfen, ob der Wasserspiegel sichtbar ist. Ist das nicht der Fall, wird Wasser hinzugeschüttet, bis der Wasserspiegel eben sichtbar wird.

Was man nicht tut: Den Deckel des Einfüllstutzens zu öffnen, wenn der Motor warm ist, denn dann ist das Kühlwasser heiß und steht unter Druck. Zwar sind die Deckel so geformt, dass sie einen längeren Weg im Schraubgewinde haben und der möglicherweise entweichende Wasserdampf nach unten abgelenkt wird, dennoch kann man sich das Risiko einer Verbrühung wirklich sparen, wenn man von solchen Experimenten die Finger lässt.

Ebenso lässt man die Finger weg vom Wärmetauscher (dem “Kühler”) und von einem dahinter angeordneten Ventilator. Von letzterem im übrigen in jeder Situation, denn der kann nach einer Fahrt auch durchaus im Leerlauf nochmal anspringen.

Undichter Kühlmittelkreislauf

Einen undichten Kühlmittelkreislauf bemerkt man übrigens relativ schnell an Dampfschwaden, die aus dem Motorraum kommen, Tropfen unter dem Motor und einem irgendwann leuchtenden Warnlämpchen. Wenn das Lämpchen während der Fahrt im Instrumentenbrett erscheint, ist das ein Notfall und der Motor ist auf den schnellsten Wege auszuschalten. Wenn Dampfschwaden unter der Motorhaube hochquellen, ist auch beim Öffnen der Motorhaube Vorsicht angesagt, denn Dampf hat grundsätzlich mehr Energie intus, als warmes oder heißes Wasser.

Hat man offensichtlich Kühlwasser verloren, ist das ein klarer Fall für den Pannendienst. Einfach Kühlwasser nachzufüllen und weiterzufahren, ist ein gefährliches Spiel.

Was für ein Kühlwasser?

Gegen destilliertes Wasser ist nichts einzuwenden, das enthält nämlich kein Kalk, der sich ablagern könnte. In unseren Breitengraden ist Kalk jedoch nicht unbedingt das Problem, da moderne Autos selten so viel Wasser benötigen, dass wirklich größere Mengen Kalk in den Kühlmittelkreislauf gelangen und sich dort ablagern könnte, aber destilliertes Wasser ist grundsätzlich nicht schlecht.

Was in unseren Breitengraden jedoch durchaus erforderlich ist, ist Frostschutzmittel, denn das sorgt dafür, dass das Kühlwasser im Winter nicht gefriert und entsprechende Schäden auslöst. Gefrierendes Wasser dehnt sich nämlich aus und braucht darüber hinaus eine gewisse Zeit nach dem Motorstart, um aufzutauen, dem beugt das Frostschutzmittel vor.

Frostschutzmittel ist allerdings nicht Frostschutzmittel, deshalb bitte unbedingt in der Bedienungsanleitung nachlesen, was für Frostschutzmittel benötigt wird und bitte dann genau das kaufen und einfüllen. Für die richtige Menge hilft das Berechnen, Berechnungsskalen gibt es auf den Frostschutzmittelflaschen und die Menge des Kühlwassers in der Bedienungsanleitungen. Es gibt allerdings im Handel auch praktische und nicht sehr teure Gerätschaften, mit denen der Stand des Frostschutzmittels gemessen werden kann.

Was übrigens durchaus möglich ist, ist der Austausch des gesamten Kühlwassers, dafür hat der Kühlmittelkreislauf eine Ablassschraube. Ein Austausch könnte beispielsweise erforderlich sein, wenn falsches Frostschutzmittel eingefüllt wurde, zudem ist es üblich, nach einigen Jahren das Kühlwasser während einer Inspektion gänzlich auszutauschen.

Wichtig: Das Wasser entlässt man nicht einfach so in den Rinnsal, sondern muss aufgefangen und entsorgt werden, da es umweltschädliche Schadstoffe enthält.

Scheibenwischwasser

Das Scheibenwischwasser wird gern vernachlässigt, ist aber nicht unwichtig, weil es die Aufgabe hat, die Front- und in vielen Autos auch die Heckscheibe zu säubern. Dazu genügt keinesfalls einfach nur Wasser, sondern dazu gehört Scheibenwischwasserkonzentrat, das mit einer seifenartigen Emulsion dafür sorgt, Verschmutzungen schnell und zügig so zu lösen, dass die Scheibenwischer den Schmutz von der Scheibe befördert bekommen.

Vernünftiges Konzentrat enthält Frostschutzmittel und gefriert im Winter nicht im Vorratsbehälter. Und auch nicht sofort auf der kalten Scheibe, denn das ist eine nicht zu unterschätzende Gefahr, wenn man kurz nach dem Start, wenn die Frontscheibe noch nicht von innen beheizt ist, die Scheibe während der Fahrt saubermachen möchte und das Wischwasser sofort auf der Scheibe gefriert. Ein Gefährdungspotential, das man sich sparen kann.

Zudem, auch das wollen wir nicht außer Acht lassen, sollte die Lösung umweltverträglich sein und man kann gelegentlich auch mal die Wischwasserdüsen reinigen. 😉

Google StreetView.

Na da hat Google ja was angerichtet mit StreetView. Das halbe Land steht auf dem Kopf zwecks den Rundumfotos, die Google schon seit zwei Jahren in ganz Deutschland aufnimmt und im September von den 20 größten Städten veröffentlichen wird. Pforzheim ist erst einmal nicht dabei, aber dafür immerhin schon mal Stuttgart. Schauen wir uns also mal an, wie Stuttgart so aussieht.

Ich denke, mit Google StreetView werden zukünftig noch viele Dinge möglich sein, von denen wir heute vielleicht noch kühn träumen. Eine Anwendungsidee ist beispielsweise die Integration von Google StreetView in mobile Navigationssysteme. Da ich nicht ganz so oft „auf Navigation“ fahre, habe ich gerade in verwinkelten Städten doch immer wieder mal das Problem, die richtige Abzweigung zu nehmen. Mit einem Navigationssystem auf Basis echter Fotos würde das schon ganz anders aussehen.

Sicherlich alles noch Zukunftsmusik und über die erforderliche Bandbreite für solche Datenübertragungen haben wir auch noch nicht gesprochen, aber an Ideen, wie man Autofahren  mangelt es wahrlich nicht. Und selbst so Dinge wie Navigationssysteme waren vor nicht vielen Jahren noch absolute Zukunftsmusik. Ich denke da noch an „James Bond Goldfinger“. Da gibt es eine Stelle, in der Geheimdienstmitarbeiter in einem Auto eine Art Peilsystem nutzten, um den Peilsender an James Bonds Schuhen zu finden. Das war damals utopisches Technikfirlefanz. Heutzutage kennt jedes stationäre Navigationssystem ganz Deutschland und viele Systeme halb Europa. Die Grenzen zwischen Utopie, moderner Technik, Technikabhänigkeit und Technikfeindlichkeit sind unscharf und das waren sie schon immer. Wären wir aber pauschal technikfeindlich und würden Dinge ablehnen, die wir noch nicht gesehen haben, gäbe es nicht nur viele Entwicklungen moderner Autos nicht – es gäbe das Auto selbst nicht.

Immerhin ein Vorteil springt für Opel heraus: Die StreetView-Fahrzeuge von Google sind ausnahmslos alle Opel Astras. 😉 Und wir sind mal gespannt, wie das Autohaus Gerstel dann später in Google StreetView aussieht. Und ob man überhaupt vor lauter Autos, die auf dem Hof stehen, das Autohaus sieht …