Archiv des Autors: Timo Gerstel

Doppelreifen vorne-links?

Da hat dann unser Kunde, der diese Wintersaison seine Winterräder selbst montieren wollte, nicht schlecht gestaunt (und geistesgegenwärtig schnell ein Foto davon gemacht). Ein Satz Räder, auf dem zwei Räder mit VL gekennzeichnet sind, also für „vorne-links“ (immer vom Fahrer aus gesehen) stehen. Da hat wohl jemand bei uns nicht ganz so gut aufgepasst beim Markieren:

Falsch markierte Räder

Aber mit etwas Überlegen kommt man dann doch noch auf die Lösung, sogar nur mit diesem einen Bild. Das sind nämlich Winterreifen mit einem speziellen Laufrichtungsprofil. Die sollen nämlich während des Abrollens in Fahrtrichtung auf dem Profil Wasser von innen nach außen transportieren. Ganz einfache Regel: Schaut man von vorn auf das Profil, müssen die nach außen führenden Profilrillen nach unten zeigen!

Also muss das linke Rad das richtige VL-Rad sein, denn bei diesem Rad zeigen die Profilrinnen nach unten und die Außenseite der Felge ist rechts. Beim anderen hier als VL markierten Rad müsste die Felge genau andersherum montiert sein. Beim rechten Rad sehen wir zwar die Felge nicht, aber wir kennzeichnen üblicherweise die Räder noch vor dem Abmontieren, spätestens aber nach dem Herunternehmen. Sprich: Wenn Sie das Rad von der Achse herunternehmen, zeigt die Felgenaußenseite auf Ihren Bauch und dann sollten Sie auch die Buchstaben richtigherum lesen können.

Das rechte VL-Rad ist auf diesem Foto also in Wirklichkeit das VR-Rad.

So, und jetzt entknoten wir wieder unsere Gehirne und markieren zukünftig die Räder alle wieder penibel richtig. 😉

Ordnung ist das halbe Leben!

Nein, man kann unserem Kollegen Markus nicht vorhalten, er würde am Arbeitsplatz und beim Arbeitsauftrag nicht penible Ordnung halten. Hier sieht nicht nur der Profi, dass die Motoraufbereitung in besten Händen ruht:

Motoraufbereitung

Solche Bilder sind, ich verspreche hoch und heilig, nicht gestellt. Nicht nur für den Automechaniker gilt, dass grundsätzlich alles, was regulär aus einem Motor ausgebaut wird, da auch wieder hineingehört und zwar in der richtigen Reihenfolge und bitteschön auch in sauberem Zustand. Das geht natürlich umso schwerer, wenn das Zwischenlager ein Sauhaufen ist. Da käme am Ende kein Original Opel Service heraus.

Einen guten Rutsch ins Jahr 2015!

Neujahrsgruß 2015

Ab nach drüben, ins Jahr 2015! Und wir nehmen alle unsere Kollegen, Kunden und natürlich auch Sie mit. Das Jahr 2015 wartet auf uns alle mit einigen großen Opel-Geschichten auf: Gleich im Januar mit der offiziellen Einführung des neuen Opel Corsa, im Juli mit dem Opel Karl (der jetzt wirklich so heißt und nicht anders!) und gegen Ende des Jahres mit dem neuen Opel Astra, auf den wir uns auch schon sehr freuen.

„Zwischendurch“ haben wir auch noch eine ganze Reihe von Autohaus-Spezial-Nettigkeiten eingeplant und werden Ende März selbstverständlich auch wieder den Pforzheimer Automarkt rocken. Es gibt also viel zu tun und Sie werden es an dieser Stelle wie üblich immer als Erste(r) lesen können. Jetzt aber rutschen wir erst einmal alle rüber ins Jahr 2015. Lassen Sie es sich nochmal richtig gutgehen, feiern Sie schön und wie immer: Autofahren bitte nur im nüchternen Zustand!

In Sachen Öffnungszeiten: Wir haben an Silvester wie immer von 8 bis 12 Uhr geöffnet und am Freitag und Samstag wieder wie üblich. Im Gerstelblog gibt es eine kurze Minipause, den nächsten Artikel lesen Sie am Montag an dieser Stelle.

Schneeeinbruch und die Folgen.

Die Pforzheimer werden es am Wochenende schon gemerkt haben – wir haben einen Schneeeinbruch. Das ist nicht sonderlich katastrophal, sondern das nennt sich „Winter“. In der Nacht von Sonntag auf Montag hat es dann nochmal geschneit, so dass wir jetzt ganz gut eingedeckt sind mit ca. 15 Zentimetern Schnee. Für alpine Verhältnisse ist das eher Puderzucker, wir wissen das. 😉

Umso weniger spaßig ist dann mitunter das, was wir uns alles am Telefon anhören von Autofahrern, denen erst jetzt einfällt, die Winterräder zu montieren. Winterräder machen schon Sinn, wenn bei Temperaturen um die 7° Celsius gefahren wird, denn da greifen die weicheren Gummimischungen von Winterreifen besser, als Sommerreifen. Richtig verboten sind Sommerreifen im Winter inzwischen dann, wenn es die Witterung gar nicht mehr hergibt, also eben wenn Schnee fällt oder Glatteis vorherrscht. Da muss man leider als Autofahrer mitdenken und das vor allem vorher – nicht erst am Samstag um 11:45 Uhr oder gar am Montagfrüh vor der Fahrt zur Arbeit. Unangemeldet müssen die Winterräder erst aus dem Lager geholt werden, wir müssen kurzfristig einen Mitarbeiter umdisponieren und da ist so ein Räderwechsel gut und gern mit einer halben Stunde im Programm. Geschrei und Drohungen machen es dann auch nicht lustiger für die Kollegen am Telefon und in der Werkstatt. Wir tun, was wir können.

Deshalb, für das nächste Mal: Winterräder von O bis O – von Oktober bis Ostern. Wir haben außerdem zu Beginn der Winter- und Sommersaison Räderwechselsamstage mit erweiterten Öffnungszeiten und besonders flottem Räderservice für Voranmelder. Und wenn man sich im Herbst schon Gedanken über die passenden Schneeketten für das Auto im Winterurlaub macht, hat man vor dem Urlaub einen Gedanken weniger, an den man unbedingt denken muss.

Und wenn jetzt alles nichts hilft und Sie dennoch dringend auf Winterräder wechseln müssen: Rufen Sie uns doch bitte einfach kurz vorher an, wir organisieren Ihnen dann auf jeden Fall einen kurzfristigen Wechseltermin.

Der Wert eines Familienunternehmens.

Vergangene Woche machte der Verkauf eines großen Pforzheimer Autohauses an eine große Autohausgruppe seine nachrichtliche Runde und damit beginnt auch wieder einmal die Diskussion über Autohausgruppen und inhabergeführten Familienunternehmen. In einem Artikel in der Pforzheimer Zeitung wurden auch wir als immer noch eigenständiger Betrieb erwähnt, aber eigentlich fehlt da das Statement von uns dazu. Denn es wird viel über Autohäuser gesprochen, aber viel zu selten mit ihnen.

Warum eigentlich Autohaus-Gruppen?

Die allermeisten Autohausgruppen fingen auch mal als Familienunternehmen an und viele dieser Autohäuser haben ihre Wurzeln auch im frühen 20. Jahrhundert. In Sachen Unternehmensalter nehmen wir es problemlos mit den größten Autohausgruppen auf.

Was den Autohandel sehr speziell macht, ist seine Regionalität und sein Markenbezug. Ein Autohausstandort hat von Hause aus eine bestimmte Reichweite in Sachen Kunden und Interessenten. Wer ein Auto kauft oder in die Werkstatt bringt, fährt nicht hunderte Kilometer, sondern bevorzugt ein Autohaus in der Nähe. Und dazu kommt dann der Markenbezug, also das Potential, eine Region mit Autos einer Marke (theoretisch) zu penetrieren. Für all das gibt es mehr oder weniger aussagekräftige Planzahlen aller Autohersteller, die Basis der Netzplanungen sind.

Nun ist es so, dass man beim Betreiben eines Autohauses mit einer Marke mit einem Standort irgendwann an Sättigungseffekte stößt, weil der Autohandel und das Betreiben einer Werkstatt sehr antizyklische Geschäfte sind. Ist auch klar: Sie kaufen ein Auto bei weitem nicht so oft, wie Sie das Auto in der Werkstatt zwecks Wartung oder Reparatur vorfahren. Dennoch gehören beide Geschäftsfelder auch heute noch zu einem Autohaus. Zudem fallen und steigen einzelne Marken und Modelle in der Sympathie beim Kunden.

Jetzt gibt es zwei grundsätzliche Wege: Weiter im eigenen Markt arbeiten und Potentiale herausarbeiten oder expandieren. Und die Expansion kann so aussehen, dass man weitere Automarken am bestehenden Standort hinzunimmt oder andere Standorte baut oder übernimmt. So einfach ist das alles in der Theorie.

Das Kreuz mit dem Wachstum und der Größe.

Nun ist Expansion natürlich erst einmal eine schöne Sache. Mehr Kunden, mehr Umsatz, mehr Bedeutung in der Region und auch bei Autoherstellern. Und klar, wir können auch staunend vor Autohaus-Glaspalästen stehen, in denen dutzende glänzende Neuwagen warten. Das Problem mit dem Wachstum ist jedoch auch hier der Schweinezyklus:

  1. Neue Standorte und zusätzliche Marken kosten Geld – richtig viel Geld. Siebenstellige Beträge sind da die Tagesordnung und üblicherweise braucht es dazu dann Fremdkapital in Form von Krediten oder Gesellschaftern. Und damit gibt man einen Teil der Verantwortung schon mal ab.
  2. Der anderer Teil der Verantwortung ist für den Fall gefragt, wenn der Schweinezyklus im vollen Gange ist und plötzlich aber der Absatz stagniert. Sprich: Sie haben das Autohaus voll mit Neuwagen, das Ersatzteillager voll mit Teilen, irgendwann demnächst ist das Zahlungsziel gegenüber dem Autohersteller fällig und Sie werden weder Neuwagen oder Teile los, weil zum Beispiel „ganz nebenbei“ die Konjunktur zusammenbricht und die Konsumenten die Neuwagenanschaffung in die Zukunft verschieben. Innerhalb weniger Wochen entstehen so finanzielle Verwerfungen, denn natürlich müssen Sie Ihr Personal weiterhin pünktlich bezahlen.
  3. Der dritte, „weiche“ Faktor ist die persönliche Note und die Kundenzufriedenheit. Es geht bei uns im Autohandel meist immer um nicht ganz wenig Geld und alles, was teuer ist, ist eine Vertrauensfrage. Das kann man sich nicht kaufen, sondern muss es sich erarbeiten und vor allem auch erhalten. Wir sind hier nahe dran, aber in großen Gruppen und Strukturen besteht die Gefahr, dass Persönlichkeit verlorengeht und das ist ein schleichender und sehr gefürchteter Prozess. Persönlichkeiten sind nicht nur in Krisenfällen gefordert, sondern immer und ständig. Sie würden es nicht glauben, wie oft wir mit gestandenen Autohauskollegen sprechen und wir gefragt werden, was eigentlich die Essenz bei uns ist – der geheimnisumwobene „Saft“, der unser kleines Autohaus zusammenhält.

Wir.

Genau das: Wir. Wir Familienunternehmer im Mittelstand übernehmen persönlich Verantwortung und stehen da vor allem mit unserem Namen mittendrin. Verbindlichkeit, Verantwortung und Vertrauen ist da eben nicht einfach nur ein Unternehmenszweck, sondern auch eine Familienangelegenheit. Besprochen werden dann viele Dinge im schnellsten Dialog, der möglich ist: Einem Sofortgespräch zwischen uns Brüder oder auch mit unserem Vater, der das gleiche Geschäft ja nun einige Jahre länger und vor uns betrieben hat. Ein Erfahrungsschatz, den wir nie in seiner Gesamtheit beschreiben könnten, aber dennoch hier im Autohaus vorhanden ist.

„Familie“ darf man da ruhig weiterdrehen, denn Familienunternehmen haben überdurchschnittlich hohe Zufriedenheitswerte bei Mitarbeitern und entsprechend lange Betriebszugehörigkeiten. Das ist nicht einfach nur ein schöner Nebeneffekt, sondern das ist ein harter Wettbewerbsvorteil, für den wir uns ins Zeug legen. Das ist dann der „Saft“. So richtig viel Geheimrezeptur ist da gar nicht dahinter. 🙂

Das Making-of-Foto des Räderlagers.

In unserem hauseigenen Bilderpool gibt es inzwischen viele tausend Fotos rund um das Autohaus, nicht zuletzt auch entstanden, um irgendwann in einem Gerstelblog-Artikel geadelt zu werden. Viele Fotos zeigen Ansichten, die unsere Besucher kennen, manchmal aber auch ganz interne Fotos, echte Unikate aus dem Backstage-Bereich. So ein Foto ist das hier, das man schleunigst erklären muss, um keinen falschen Eindruck zu hinterlassen. 😀

Ehemaliger, vorübergehender Arbeitsplatz im Räderlager

Das ist weder unsere Serviceannahme, noch überhaupt ein öffentlich zugänglicher Bereich und war Anfang des Jahres auch nur ein vorübergehender Arbeitsplatz. Hier wurden nämlich initial die Räder katalogisiert, bevor sie in unser neues Räderlager aufgenommen wurden. Und während wir damals gar nicht so sehr auf den Arbeitsplatz geachtet haben, wird eigentlich erst im Nachhinein klar, wie schön improvisiert das alles war: Alter Küchentisch, alter Esstischstuhl, Baustellenheizer, Papierkorb aus alten Postkisten, Laptop, Kaffeetassen – es hat schon etwas von Gründerzeit-Feeling. Oder von „Schrauberladen“, wenn man böse wollte.

Aber wie gesagt: Hier wurde nicht geschraubt, hier wurde erfasst und das auch nur ein paar Wochen lang im Frühjahr. Und ein Räderlager ist so herzlich uninteressant für die allermeisten Kunden, dass wir hier auf das Opel-konforme Erscheinungsbild verzichtet haben. Backstage-Bereich eben. 🙂

Arbeitskarten für Mutige.

Okay, einer müsste die alten, inzwischen aus der Archivierungsfrist ausgelaufenen Arbeitskarten da mal vom Regal herunterholen und über den Aktenvernichter in den Altpapiercontainer geben. Aber ganz ehrlich, da traut sich keiner so recht heran, auch wenn der rechte Turm trotz seiner gewaltigen Schieflage auch bei einem kleinen Wackeltest scheinbar betonfest steht. Scheinbar. Wenn der Berg da vom zwei Meter hohen Regal herunterkommt, dann ist Aufräumen angesagt. Und das sieht alles noch viel bedrohlicher aus, als auf diesem Bild …

Berge von Arbeitskarten

Eigentlich doch eine super Geschicklichkeitstest für unsere Azubis, oder? Mal schauen, ob sie das hier lesen und sich freiwillig melden. 😉

Und weil doch immer wieder mal Kunden fragen: Ja, Arbeitskarten sind immer noch aktuell und sicherlich nicht nur bei uns. Trotz moderner Computertechnik, die natürlich auch bei uns existiert (irgendwo werden die Arbeitskarten ja auch ausgedruckt) sind Arbeitskarten immer noch das einfachste und verbindlichste Mittel der Wahl. Noch. Ich würde mich nicht darauf festlegen, ob wir in zehn Jahren immer noch auf Arbeitskarten schreiben oder ob wir dann endlich auch Tablet-Computer haben, die den rauen Werkstatteinsatz auch dauerhaft überleben und auch mit nicht ganz so sauberen Fingern funktionieren.

Frühe „Product-Testimonials“.

Relikte aus unserem Unternehmensarchiv haben teilweise richtig Seltenheitswerte. Da sind zum Beispiel zwei Lobeshymnen von Interessenten aus dem Jahre 1928 (!), als unser Autohaus noch eine offizielle Vertretung für Fahrzeuge der Horchwerke war. Die Horchwerke bauten zu dieser Zeit echte Oberklasse-Ungetüme mit vier bis fünf Metern Länge, die mit gewaltigen Achtzylindermotoren angetrieben wurden. Eine legendäre Guerilla-Werbeaktion von unserem Firmengründer Heinrich Gerstel zeigt ihn und sieben Freunde in eben so einem Horch-8-Fahrzeug.

Lobeshymne von W. Truckses zum Horch 8 aus dem Jahre 1928Was damals auch üblich war: Autohäuser luden Kunden zu Mitfahrten auf längeren Touren ein. Eine solche Fahrt führte im Herbst 1928 in die Alpen und Dolomiten und ein Mitfahrer neben Heinrich Gerstel war ein Herr Truckses. Das wissen wir deshalb so genau, weil dieser Herr Truckses nach diesem Ausflug eine Lobeshymne schrieb, die auch heute noch, 86 Jahre danach, einen Eindruck gibt, was für ein Spektakel das damals gewesen sein muss. Das Originalschreiben rechts im Bild können Sie in einer Großansicht betrachten, wenn Sie darauf klicken, wir haben hier aber auch mal den Originaltext abgetippt:

Sehr geehrter Herr Gerstel!

Ich erachte es als meine Pflicht, Ihnen nach der gut gelungenen Autotour durch die Alpen und Dolomiten nochmals herzlich zu danken!

Abgesehen von der bekannt glänzenden Fahrweise Ihrer selbst soll denn doch auch die Leistung der Horchmaschine extra anerkannt werden.

Man hatte als Beifahrer das Gefühl, in einem Pullmann-Eisenbahn-Wagen zu fahren, man war nicht gerädert und erholungsbedürftig, wenn man nach vielen Stunden dauernder Fahrt ausstieg, wie man dies bei andern Autofahrzeugen so oft bemerkt; die äusserst ruhige Fahrart des Wagens ist bewunderungswürdig.

Die Maschine selbst — diese 8 Cylinder-Type neuester Schöpfung — verdient ganz besondere Anerkennung. Was hier Ingenieurkunst geschaffen hat, wird sich Bahn brechen bei dem Fahrpublikum, das fähig ist, die Unterschiede bei den heutigen vielen Autoschöpfungen festzustellen.

Die bewältigte Fahrstrecke von hier nach Triest über:

  • Memmingen nach Innsbruck (über Fernerpass)
  • Innsbruck nach Meran (über Jaufenpass 2130 m)
  • Meran nach Triest (über Costalunge 1753 m, Passo del Pordoi 2242 m, Falzarego Pass 2173 m, Mauria Pass 1278 m)

also quer durch die Alpen und über die ganze Dolomitenstrasse, hernach zurück über

  • Laibach – Villach
  • Villach – Radstadt (über Wurzenpass 1071 m, den 28%igen Katschberg 1641 m, die Tauernhöhe mit 1738 m, Pass Thurn 1273 m)
  • Kufstein — München — Augsburg — Ulm — Pforzheim

mit zusammen rund 1900 km wurde von diesem Phänomen eines Motors ohne die geringste Störung bewältigt. Man hatte selbst am 28%igen Katschberg nicht das Gefühl, dass der Motor „es nur schaffe“, man merkte auch an diesem von allen Autlern gefürchteten Berg, dass auch derartige Steigungen spielend vom „Horch 8“ bewältigt werden. Wie schön ist’s, wenn der Fahrer 10 Tage eine derartige Maschine fahren kann, ohne auch nur nach dem Motor zu sehen und ohne sich eine Hand schmutzig zu machen!

Der Verbrauch an Benzin war sehr gering, dass aber auf der ganzen Tour kein Oel nachgefüllt werden musste, ist einfach fabelhaft. Der moderne Mensch muss einer derartigen Maschine Anerkennung zollen.

Ich stelle Ihnen anheim, dieses Dankschreiben beliebig zu verwenden und begrüsse Sie

herzlichst
W. Truckses

lobeshymne_maierWeiterer Mitreisender bei diesem Ausflug – der Horch hatte ja genügend Platz – war ein weiterer Pforzheimer namens Alfred Maier, der ebenfalls eine Lobeshymne auf den Boliden schrieb und Heinrich Gerstel zukommen ließ:

Zurückgekehrt von einer reizenden Ferienfahrt in die Dolomiten und Tauern, wobei ich als Fahrgast auf einem Horch 8-Cyl. teilnahm, drängt es mich, Ihnen als Vertreter dieser Marke, meine volle Anerkennung über Ihren hervorragenden Qualitätswagen zum Ausdruck zu bringen, der sich auf den zum Teil recht schwierigen Pass-Strassen geradezu glänzend bewährt hat.

Besonders auf einer mehrtägigen Reise wirken sich die charakteristischen Eigenschaften des Horch 8-Cyl. wohltuend aus, der bequem eingerichtet und gut gefedert, elastisch und ausgeglichen, dabei zähl und der grössten Kraftentfaltung fähig ist, so dass das Fahren mit demselben ein Erlebnis und ein wirkliches Vergnügen bedeutet.

Ich bin überzeugt, dass sich der Horch 8-Cyl. den besten amerikanischen Qualitätswagen würdig zur Seite stellen kann und zweifle nicht, dass derselbe unter dem sachverständigen Publikum immer mehr Abnehmer finden wird.

Hochachtungsvoll.
Alfred Maier

Ganz große Show und echte Zeitdokumente, die gottseidank während des Zweiten Weltkrieges außerhalb des Autohauses gelagert wurden und daher bei der schweren Bombardierung von Pforzheim am 23. Februar 1945 nicht vernichtet wurden.

Auto Kunterbunt.

Also gut, jetzt müssen Sie sich festhalten. Denn der Besitzer dieses Opel Astras hat aus seinem Boliden ein echtes Unikat gemacht. Und was für eines. In dieser Zusammenstellung kommen wir mit keiner ADAM-Konfiguration auch nur halbwegs würdig mit:

Opel Astra F in Vollfarb-Tuning

Dennoch kann bei dieser, sagen wir es dezent, außergewöhnlichen Farbzusammenstellung keiner sagen, hier hätte nicht jemand gearbeitet mit viel Liebe zum Details. Die Frontschürze ist sorgfältig lackiert (und sitzt nur hier auf dem Bild nicht ganz richtig, weil wir darunterschauen mussten):

Opel Astra F in Vollfarb-Tuning

Bunt geht es nicht nur außen zu, sondern auch innen:

Opel Astra F in Vollfarb-Tuning

Und das i-Tüpfelchen des Kenners, der auch über sich selbst lachen kann, ist bei so einem Opel hinten eine Vauxhall-Plakette. 🙂

Opel Astra F in Vollfarb-Tuning

Alles eine reine Frage des Geschmacks. Aber wo wären wir, wenn es nur einen Einheitslook auf den Straßen gäbe. Und so lange ein Autobesitzer all die Modifikationen glücklich eingetragen bekommen, soll uns das recht sein. 🙂

Absperren light.

Eigentlich bin ich nicht so der Fan des Absperrens von Kundenräumen. Wir pflegen als kleines Autohaus die Kultur der offenen Türen und wollen uns das auch so erhalten. So fiel es dann tatsächlich nicht sehr leicht, uns etwas für ein Problem mit dem Bereich Teile & Zubehör einfallen zu lassen.

Das Thema ist nämlich dort, dass der Schalter für Teile & Zubehör täglich bis 16.45 Uhr geöffnet ist und samstags gar nicht. Das ist in Autohäusern üblich, weil in Sachen Ersatzteile die meisten Mitarbeiter schon um 7 Uhr beginnen und das eigentlich auch kein großes Problem für die meisten Kunden ist. Denn da alle Kunden durch den Haupteingang zur Serviceannahme kommen und dann nur noch die Treppe hochlaufen müssen, sehen wir die meisten Kunden auch, bevor sie sich vergeblich auf den Weg nach oben machen, wenn sie dann doch zu spät kommen. Aber eben nur meistens. Deshalb gibt es jetzt eine Absperrung, um den Aufgang nach Geschäftsschluss sichtbar zu schließen, fast wie in den Wartebereichen am Flughafen:

Absperrung zum Teilelager

Schauen wir mal, wie sich das einspielt. Ich bin zwar immer noch kein Fan von Absperrungen, aber so wird das vielleicht deutlicher, dass das Teilelager eben nicht geöffnet ist und nicht jemand unbemerkt oben minutenlang wartet, obwohl oben schon Geschäftsschluss ist.