Archiv der Kategorie: Technik

Tote Maus im Motorraum.

Auch das kommt vor – Leichenfunde im Motorraum. Und hier brauchen wir keine Mordkommission, denn da wissen wir schon, was hier passiert ist, nämlich ein Mord, meist verursacht durch einen Marder. Die bringen nämlich ihr Opfer gern in Verstecke, um sie dort dann zu zerlegen. Das klappt oft, aber nicht immer, denn wenn sie sich beim Fressen gestört fühlen, verschwinden sie auch schnell wieder, lassen ihr Gejagtes aber natürlich dann zurück.

Und diese Kadaver haben es buchstäblich in sich. Je länger sie da im Motorraum liegen, desto stärker riecht es nach Verwesung. Und dieser Verwesungsgeruch dringt früher oder später in das Fahrzeuginnere, nämlich dann, wenn eine Lüftung loslegt. Das hält wirklich niemand aus, da hat Mutter Natur schon gut dafür gesorgt, dass man sich von Kadavern am besten fernhält.

Daher: Wenn Sie schon den leisesten Hauch von Verwesungsgeruch am oder in Ihrem Auto wahrnehmen – checken, woher das kommt! Wenn es im Motorraum gut sichtbar ist, können Sie das Elend mit einer Plastiktüte selbst entfernen, ansonsten können Sie auch zu Ihrer Autowerkstatt fahren, da wird sowas auch erledigt und bei Bedarf auch gleich mit einer Motorreinigung gekontert, die Sie auf keinen Fall selbst zu Hause machen dürfen.

Uli baut: Einen Elektromotor mit zwei Läufern.

Viele Gerstelblog-Leser und YouTube-Abonnenten kennen unseren Diagnosetechniker und Serviceberater Uli Bischoff. Und sie kennen auch sein besonderes Hobby, das (natürlich) mit Motoren zu tun hat, nämlich der Bau von Elektromotoren. Und da nicht einfach nur fertig konfektionierte Modellbaumotoren, sondern richtig selbst konstruierte, aus einfachsten Materialien, wie sie in einer Werkstatt als vermeintlicher Abfall anfallen.

Für seinen neuesten Motor wird es nun deutlich komplizierter – ein Elektromotor mit zwei Läufern wurde gebaut. Und damit der funktioniert, braucht er eine ausgefeilte Stromverteilung, die mit einer Portion (natürlich auch selbstgebauter) Elektronik funktioniert:

Kleine Ankündigung: Der nächste Motor ist auch schon fertig und kommt nächste Woche. Und der ist wirklich ein Meisterstück.

Eiskratzen für Profis

Wir bekommen ja durchaus auch Fragen, für die sich der ein oder andere Autofahrer etwas schämt. Tatsächlich muss man sich aber für keine Frage wirklich schämen, schon eher ein Autohaus, das so Fragen nicht beantworten will oder kann. Es geht heute um das Eiskratzen. Das passt gut zur Jahreszeit. 🙂

Eiskratzen (weitgehend) vermeiden

Um Eisbildung auf einem parkenden Auto zu vermeiden, helfen zwei Dinge.

  1. Abdecken der Scheiben
  2. Pflege der Scheiben

Während das Abdecken sehr einfach zu erklären ist, wirft die Pflege der Scheiben zur Vermeidung von hartnäckigem Eis so manch Stirnfalte auf. Aber es ist eigentlich ganz einfach: Eis bildet sich vor allem um bestehende Partikel, dazu gehört Schmutz und Staub. Je mehr davon auf der Scheibe ist, desto hartnäckiger bildet sich Eis. Wer also im Winter penibel mit Scheibenreiniger die Scheiben sauber hält (also wirklich mit Lappen und nicht einfach nur via Scheibenwischer), muss tatsächlich weniger kratzen.

Und: Wenn Sie auch gleich die Scheiben innen sauberhalten, haben Sie auch erheblich weniger Probleme mit kondensierender Feuchtigkeit innen an den Scheiben.

Eis kratzen

In Sachen Eiskratzen gibt es unendlich viel Werkzeug. Wir empfehlen: Eiskratzen nur mit einem echten Eiskratzer und mit keinem anderen Werkzeug. Denn alternative Werkzeuge sind entweder mit einer zu harten oder zu weichen Kante versehen. Mit einer zu weichen Kante kratzen Sie ewig und mit einer zu harten Kante beschädigen Sie die Scheibe, besonders die weichere Windschutzscheibe.

Praktisch sind Eiskratzer, die in einen Handschuh eingearbeitet sind. Ist wirklich keine Besonderheit, aber wer einmal im Winter das Vergnügen hatte, mit so einem Werkzeug zu kratzen, will es nicht mehr missen.

Eis mit Scheibenenteiser säubern

Das sind dann die echten Profis – nämlich die, die mit einem Scheibenenteiser kommen und vor dem Kratzen erst einmal die Scheiben damit behandeln. Denn dann müssen Sie in der Regel gar nicht mehr so viel kratzen.

Scheibenenteiser bzw. entsprechendes Konzentrat können Sie im Handel kaufen oder auch ganz einfach selbst herstellen. Nehmen Sie eine Pumpflasche und füllen Sie sie bis zur Hälfte mit Wasser und zur anderen Hälfte mit Spiritus auf. Dazu noch ein paar Spritzer Spülmittel und fertig!

Sehr viel Scheibenenteiser brauchen Sie übrigens nicht. Räumen Sie zunächst den Schnee von den Scheiben und sprühen Sie das hartnäckige Eis einfach großflächig mit dem Scheibenenteiser ein, am besten oben. Dann können Sie bequem das sofort auftauende Eis zusammen mit dem Enteiser nach unten abziehen.

Was ist eigentlich EURO 6d-TEMP?

In Sachen Abgasnormen haben wir in den letzten Monaten einiges zu erklären gehabt und haben immer noch viel neues. Zum Beispiel zur Abgasnormen-Familie EURO 6. Denn die hat inzwischen vier Normen:

  • EURO 6b
  • EURO 6c
  • EURO 6d-TEMP
  • EURO 6d

Die Unterscheidung dieser Unternormen ist gar nicht so kompliziert.

Euro 6b und der Rest der Familie.

EURO 6b unterscheidet sich von allen weiteren EURO-6-Normen, indem die Werte von EURO-6b-zertifizierten Fahrzeugen nach dem so genannten NEFZ-Testzyklus gemessen wurden. Das ist ein strenger Testzyklus, der nach Aussage vieler Experten jedoch nicht sehr praxisnah ist.

Sprich: EURO 6b kann alles, was alle anderen EURO-6-Normen können, aber gemessen wurden diese Werte nach dem alten NEFZ-Testzyklus.

Der Nachfolger EURO 6c ist also das, was Standard ist und nach dem neuen, praxisnäheren Testzyklus WLTP („Worldwide harmonized Light vehicles Test procedure“) gemessen wurde.

EURO 6d-TEMP und EURO 6d

Bei den EURO-6d-Normen gelten im Prinzip alle Grenzwerte von EURO 6c, nur sind bei diesen Normen zusätzlich noch Werte für den so genannten „RDE-Konformitätsfaktor“ dabei. Dieser Faktor wurde eingeführt, um real auftretende Werte zu bekommen. Gemessen wird hierbei mit Fahrzeugen, die ein Abgasmesswerkzeug an Bord haben. So können diese Werte nicht manipuliert werden wie bisher mit dem NEFZ-Zyklus, der bei einigen Autoherstellern von der Elektronik erkannt wurde und dann manipulierte Messwerte entstanden.

Dieser RDE-Faktor ist bei EURO 6d-TEMP 2,1 und bei EURO 6d dann 1,5. Angepeilt werden soll zukünftig EURO 6d, die Norm EURO 6d-TEMP ist, so wie es der Name schon sagt, eine vorübergehende Norm, so dass EURO 6d spätestens bei allen neuen Typen ab 1. Januar 2020 und bei allen erstzugelassenen Fahrzeugen ab 1. Januar 2021 gefordert wird, übrigens unabhängig davon, ob Diesel oder Benziner.

Wie erkennt der Laie nun, welche EURO-6-Norm ein Auto hat?

Leidiges Thema: So ohne weiteres nämlich mangels Plakette überhaupt nicht, davon hatten wir es vor einigen Monaten ja schon mal. Es gibt weiterhin keine Plakette, die mehr als die „grüne Plakette“ kann, der Gesetzgeber ist hier nicht weitergekommen.

Daher sind Informationen über die EURO-Abgasnorm aus den Dokumentationen der Autohersteller herauszulesen. In allen Verkaufsunterlagen finden sich entsprechende Angaben. Oder Sie fragen einfach weiterhin uns Autohändler und Werkstätten. 🙂

Defekte Xenon-Leuchtanlage: Nichts für Unbefugte.

Das Hochspannungs-Warnzeichen auf dem Steuergerät für das Xenon-Leuchtmittel in einem Opel Insignia spricht eine deutliche Sprache: Hier fließt richtig Strom. Zwar ist die Stromstärke verhältnismäßig klein, dafür aber die Spannung sehr hoch, nämlich 1.100 Volt im Wechselstrombetrieb. So ein Stromschlag tut nicht nur weh, sondern ist potentiell lebensgefährlich.

Daher ist ein defekter Xenon-Scheinwerfer nichts, an was ein Unbefugter herumdoktern sollte. Glücklicherweise sind Xenon-Leuchtanlagen sehr langlebig, aber durch einen Unfall oder unsachgemäße Behandlung ist es möglich, dass Feuchtigkeit in die eigentlich hermetisch abgesicherten Gerätschaften kommt und dann ist der Kurzschluss weitgehend nur noch eine Frage der Zeit. Glücklicherweise verhindert die zuständige Sicherung Schlimmeres und gibt im Falle des Kurzschlusses den Geist auf.

Daher gilt auch der wichtige Ratschlag: Wenn ein Xenon-Scheinwerfer nicht mehr funktioniert und beim Blick auf die Sicherung erkennbar ist, dass die entsprechende Sicherung durchgebrannt ist, dann ist das ein Fall für die fachkundige Autowerkstatt. Ohne Grund geht eine Sicherung üblicherweise nicht kaputt und der einfache Austausch einer Sicherung führt meist dazu, dass gleich die nächste Sicherung durchbrennt.

Warum auf vielen Car-Pass-Dokumenten kein Radio-Code mehr ist.

Gerade am gestrigen Abend hatten wir es wieder einmal davon: Ein frischgebackener Besitzer eines Opel-Fahrzeuges sucht für sein Autoradio den Radiocode. Der Verkäufer des Fahrzeuges war auch so aufmerksam, den Opel Car Pass auszuhändigen – nur findet sich auf der Karte zwar die Seriennummer des Autoradios, aber kein Radio-Code. Fehlt da etwas?

Nein, das hat schon seine Richtigkeit. Seit rund zehn Jahren verbaut Opel Infotainment-Systeme, die keinen Radio-Code (im Volksmund auch „Diebstahlcode“ genannt) mehr besitzen, sondern in der Fahrzeugelektronik registriert sind. Das hat den großen Vorteil, dass nach einem Wechsel der Autobatterie das Autoradio nicht wieder neu mit dem Radio-Code freigegeben werden muss, sondern sofort wieder funktioniert – eben so lange das Autoradio im Bordcomputer korrekt registriert ist.

Nun sagen die einen: Das ist Geldmacherei von Opel, denn so kann man kein originales Opel-Autoradio ohne weiteres in einen anderen Opel einbauen.

Wir sagen: Das kann man so sehen, aber das ist in den meisten Fällen ja auch so gewollt, dass das Autoradio in einem fremden Auto nicht funktioniert, denn üblicherweise bleibt das originale Autoradio meist im Auto. Will man irgendwann ein eigenes Autoradio einbauen, spricht da ja nichts dagegen, das originale Radio auszubauen. Nur wenn das neu einzubauende Autoradio ein Opel-Originalradio sein soll, muss es eben aus Sicherheitsgründen einmalig in der Bordelektronik angemeldet werden. Das kostet freilich bei einem Opel Service Partner etwas Geld, aber auch ein verlorener Car Pass kostet Geld. Und letztlich geht es um Abschreckung von Gaunern, um ihnen das illegale Handwerk zu erschweren.

Was einen Käufer eines gebrauchten Opels stutzig machen sollte: Wenn nach einem Batterieausbau das originale Autoradio nicht mehr funktioniert und freigeschaltet werden muss. Denn da ist leider die Chance hoch, dass dieses Autoradio irgendwann später ins Auto kam. Auch das muss nicht immer ein Zeichen für Illegales sein, aber wird ein Opel-Original-Radio von einem Opel Service Partner eingebaut, wird das üblicherweise auch korrekt gemacht und das Radio in der Bordelektronik angemeldet.

Übrigens, auch sehr wichtig: Ein originales Opel-Autoradio muss beim Ausbau aus einem Auto von diesem Fahrzeug „ent-heiratet“ werden, auch das geschieht über die Steuerelektronik in der Werkstatt. Wird das vor einem Ausbau nicht getan, wird dieses Autoradio in keinem anderen Auto funktionieren!

Zur Info: Der Frost ist da!

Unsere Werkstatt öffnet morgens um sieben Uhr und das bedeutet, dass wir und unsere Morgencrew da auch früh aus den Nestern muss. Und das bedeutet, dass wir im Herbst dann natürlich auch den Frost eher sehen. Und heute war er da, der Frost, unübersehbar:

Geregnet hat es, soweit wir das sehen können, zwar nicht über Nacht, aber Raureif ist eine fast schon unangenehmere Sache, denn der legt sich so richtig schön auf die Scheiben. Übrigens um so schöner und fester, je weniger gepflegt die Scheibe ist. Denn wenn die Scheibe gelegentlich mit Seife, mit Scheibenwischwasser oder zur Not auch einfach nur mit Wasser abgezogen wird, desto sauberer und glatter ist sie. Das erkennt man dann auch daran, dass der Reif weitgehend durchsichtig ist. Je weißer der gefrorene Reif ist, desto früher müssen Sie aufstehen oder desto später kommen Sie morgens ins Büro, ganz einfach. 🙂

Daher ist jetzt die gute Zeit, um sich um die Scheiben zu kümmern und das Werkzeug für das Eiskratzen zu prüfen und gegebenenfalls zu kaufen. Ein Eiskratzer macht übrigens auch bei Autos mit Standheizungen Sinn, denn manchmal hat man einfach auch nicht die Zeit zu warten.

400.000 Kilometer Laufleistung eines Opel Omega

Vor ziemlich genau zwei Jahren hatten wir über die satte Laufleistung eines Opel Omega B Caravan, Modelljahr 2002, eines Kunden gebloggt, der zur damaligen Inspektion schlappe 354.000 Kilometer auf dem Tacho hatte. Er ist heuer wieder da und wir lassen einfach das Foto des Kilometerzählers sprechen:

Ordentliche 403.000 Kilometer – das ist mehr als 10 Mal um die Erde gefahren! Wohlgemerkt mit dem Originalmotor.

Allerdings müssen wir leider sagen, dass es wohl keine sehr große Geschichte mehr mit diesem Omega gibt, denn er ist jetzt in so einem Zustand, dass man viel Geld hineinstecken müsste. Das bedauern auch wir, denn es ist bis heute ein sehr dankbares Auto und jeder Kilometerlangläufer, den wir von der Straße nehmen, ist ein Moment zum Innehalten. Ja, das sagen wir als Servicetechniker wirklich mit Ehrfurcht.

Nächstes Motorenmodellbau-Projekt.

Wieder etwas neues aus meinen Mittagspausen, nämlich ein neuer Modellbau-Motor. Hier habe ich etwas ganz spannendes probiert, nämlich einen elektrisch betriebenen Zweizylinder mit einem Signalgeber. Dazu habe ich einen handelsüblichen Signalbaustein verwendet, versorge den mit Strom und zapfe sein Signal ab. Mit diesem Signal wird dann die Motorsteuerung versorgt. Ich habe das wieder in einem Video versucht zu erklären.

Sieht alles „handmade“ aus und ist es auch, denn alle Teile (bis auf die Teile der Elektronik) sind aus unserer Werkstatt und aus ausgebauten Autoteilen zusammengesucht und gebaut. Da helfen auch meine Kollegen eifrig beim Sammeln von Teilen mit.

Und auch für diesen Motor gilt: Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gern bei uns, beispielsweise über das Kontaktformular des Gerstelblog. Und wenn Sie meine Motoren gern einmal live zuschauen möchten, kommen Sie einfach bei uns im Autohaus vorbei. 🙂

Android Auto für Gebrauchtfahrzeuge.

Moderne Autos haben alle ausgefeilte Infotainment-Systeme an Bord. Das zählt für viele Autokäufer längst mehr als so Sachen wie schöne Alufelgen oder anderes Zubehör. Und ja, mit den derzeitigen Infotainment-Lösungen für Opel-Neuwagen können wir uns durchaus sehenlassen.

Das Problem dabei ist, dass viele Autobesitzer, die so ein modernes Infotainment kennengelernt haben, da gar nicht mehr weg wollen. Und für jüngere Autobesitzer zählt es heutzutage, ein Autoradio mit Smartphone-Anschluss zu haben, idealerweise mit Apple Carplay oder Android Auto.

So etwas bauen wir ein und das machen inzwischen gar nicht mehr so viele Autohäuser. In diesem Fall hier ist es ein Opel Corsa, der einen Doppel-DIN-Einschub für das bisherige Autoradio hatte und da passen eben auch moderne Autoradios von Fremdherstellern und mit aktuellen Features hinein. Android Auto ist hier in Aktion und funktioniert tadellos, inklusive der Musikfunktion und der bordeigenen Navigationslösung im Smartphone.

Solche Autoradios brauchen zwingend einen USB-Anschluss und auch da kann man sich inzwischen etwas einfallen lassen, weil viele Radios eine eigene USB-Zuleitung mitbringen, die sich mit Geschick und guter Planung in die Mittelkonsole verlegen lässt.

Da dann eine USB-Buchse verbauen und schon wertet diese nachträgliche Lösung einen gebrauchten Opel Corsa enorm auf.