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Bremsen bis zum Gehtnichtmehr.

Wir ahnen ja schon, was Sache ist, wenn ein Kunde sagt, dass er sein Fahrzeug nicht mehr vernünftig abbremsen kann und beim Bremsen komische Geräusche ertönen. Wenn dann bei der Demontage des Rades schon die Einzelteile herunterfallen und sich am Ende dieses Elend präsentiert, dann wird es selbst den Hartgesottenen unter uns Autoleuten kurz mal anders.

Verschliessene Bremsscheibe

Hier ist die Bremsscheibe gebrochen und das ist damit der Super-GAU in Sachen Bremsen. Wenn das bei einer höheren Fahrgeschwindigkeit passiert, kann man von Glück und guter Reaktion sprechen, wenn man geistesgegenwärtig vorsichtig mit der Handbremse zu bremsen versucht, um das fahrende Auto anzuhalten (und dann keinesfalls mehr weiterfährt). Zum einen hat man keine funktionierende Bremse mehr und zum anderen würde jeder Bremsversuch noch viel mehr an Bremse, Achse und Aufhängung beschädigen, als jetzt schon kaputt ist.

Dass wir hier nicht von Materialfehler sprechen, sondern von schlichtem Verschleiß und fehlender Inspektion und Wartung, sieht man bei näherer Betrachtung. Sprich: Wer mit einer nicht mehr sachgemäß funktionierenden Bremse einen Unfall verursacht, hat mit ziemlicher Sicherheit danach das Problem, dass jeder geübte Kfz-Sachverständige dem Umstand auf die Schliche kommt.

Verschliessene Bremsscheibe

Deshalb: Regelmäßig zur Inspektion, denn da wird der Zustand der Bremsen geprüft und zudem in den üblichen Wartungsintervallen auch ein Austausch von Komponenten der Bremse vorgeschlagen. Darauf zu warten, bis etwas so heruntergefahren ist, dass es dann im Ernstfall kaputtgeht, ist gerade bei Bremsen ein Spiel mit dem Leben der Insassen.

Bremsbelags-Einerlei.

Der Kunde brachte sein Auto zu uns, weil es beim Bremsen quietschte. Nun, dann wissen wir normalerweise schon Bescheid und ahnen das Elend, das uns entgegenkommt, wenn wir die Bremsanlage auseinanderbauen. Aber das hier ist schon ein Fall für das Lehrbuch:

Abgefahrener Bremsbelag

Das, was hier in der Hand liegt, ist nämlich nur noch der abgefahrene Bremsklotz. Der Bremsbelag selbst ist schon weggeschmirgelt und das wohl auch schon ein paar Tage lang, denn sonst wäre der Bremsklotz nicht ganz so fertig, wie er ausschaut. Und weil ein Elend selten allein kommt, hat der Bremsklotz, der viel härter ist, als der Bremsbelag, den er trägt, auch schon ordentlich die Bremsscheibe malträtiert. Man beachte die deftigen Rillen, die der Bremsklotz in die Scheibe gefräst hat:

Verschlissene und neue Bremsbacke im Vergleich

Im Vergleich sehen Sie rechts oben im Bild eine Bremsbacke mit noch genügend Bremsbelag. Damit kann man noch sicher bremsen.

So, und nun? Nun sind nicht nur ein kompletter Satz Bremsbacken fällig, sondern nun müssen auch noch die Bremsscheiben ausgetauscht werden.

Sind denn Bremsklötze nicht einfach Bremsklötze?

Das glauben tatsächlich viele Autobesitzer und kaufen munter Bremsklötze von Drittherstellern (und wollen sie mitunter dann sogar bei uns auch noch eingebaut bekommen). Tatsächlich sind aber solche Bremsklötze (wir reden hier von „Aftermarket-Produkten“) nicht gleichwertig, allenfalls ähnlich.

Originale Opel-Bremsklötze sind für eine Fahrleistung von 60.000 Kilometer ausgerichtet, die meisten Aftermarket-Bremsklötze für eine Kilometerleistung von maximal 45.000 Kilometern. Das sind 25 Prozent weniger. Das mag auf den ersten Blick vielleicht kein so großer Unterschied sein, aber wenn Sie diese Mehrleistung in den Preis von Originalteilen und Fremdfabrikat einbeziehen, stehen die Originalteile schlagartig besser da. Denn schenken tun Ihnen Dritthersteller nichts, sie verpacken es nur anders.