Damit sind keineswegs unsere zum Teil langjährigen Mitarbeiter gemeint, eher unsere Sammlung historischer Fahrzeuge. Für diese bin ich in der Firma zuständig. Unser „Fuhrpark“ besteht aus 4 Oldtimern und 2 Youngtimern. Diese werde ich Ihnen alle nach und nach ausführlich vorstellen.
Widmen wir uns heute unserem Opel GT, Baujahr 1971 (Tag der ersten Zulassung 6.5.1971). Dieses Fahrzeug stammt aus unserem Hause, wurde also einmal von uns ausgeliefert. Käufer war ein entfernter Verwandte unserer Familie. Das Fahrzeug wurde am 27.06.1983 abgemeldet und ging dann in unseren Besitz über. Aufwändige Restaurierungsarbeiten an der Karosserie (ich sage nur: „Verzinken“…) und einige Arbeiten am Innenraum machten das Fahrzeug zu dem, was es jetzt ist. Ein vollrestaurierter Oldtimer (Großansicht wie immer mit einem Klick auf das Bild):
Sicher ist Restauration Geschmacksache. Meiner Meinung nach sollte eine Restauration den Originalzustand des Fahrzeuges wieder herstellen. Dies ist nicht immer einfach, wenn man sich mal die Verfügbarkeitskurve von Ersatzteilen anschaut. Da gibt es bei Serienautos nämlich ein interessantes Phänomen:
Der Hersteller ist verpflichtet, technische Teile noch 10 Jahre nach Einstellen der Serienproduktion eines Fahrzeuges vorzuhalten. Bis dahin ist es noch kein sehr großes Problem, Ersatzteile zu finden. Das Ende der Serienfertigung des Opel GT kam 1973, Ersatzteile gab es dann also bis 1983. Und nun, beispielsweise für meinen „Youngtimer“, ein Opel Senator B, der sich genau in dieser Zeit befindet? In dieser „Danach“-Zeit ist es tatsächlich nämlich relativ schwierig, an Teile zu kommen.
Das ändert sich erst wieder ein paar Jahre später, wenn der Markt sich „bereinigt“ und überschaubar wird. Es gibt naturgemäß immer weniger Fahrzeuge aus den betreffenden Serien, die „normalen“ Nutzer fahren ihre Autos irgendwann auf den Schrottplatz und am Ende bleiben einige wenige Tausend oder gar Hundert Fahrzeuge zurück, die Basteleien und/oder den Zahn der Zeit überleben. Dann beginnen viele kleine Firmen wieder, Teile in geringen Stückzahlen zu produzieren. So auch bei unserem GT. Auf Anfrage nach einem Original Schaltknauf (jetzt ziert ein eher hässlicher Knauf eines E-Kadetts den Schaltknüppel) teilte man mir mit, dass eine Kleinserie nächste oder übernächste Woche fertig werden soll. Original-Schwarz, Original-Form aus der Original-Maschine. Natürlich gleich bestellt. Und für 15 – 20 € endlich wieder einen heilen Innenraum.
Zur Farbe von unserem GT: Also jetzt wird’s knifflig für mich… es ist jetzt nämlich Anthrazit. Das ist nicht ansatzweise eine der Farben, in der der Opel GT ausgeliefert wurde. Ursprünglich war unser GT gelb! So hätte ich das auch wieder gemacht, aber unser Vater machte ihn anthrazit. So hat jeder seine Philosophie der Autorestauration.
Das Fahrgefühl jedenfalls hat nicht darunter gelitten. Der GT lässt sich prima fahren und macht jede Menge Spass. Das nahe Sitzen an der Hinterachse ist ein richtig gutes Gefühl. Den Vorderwagen um die Ecken zu steuern… das wendige Lenkverhalten ist trotz Fehlen einer Servolenkung einwandfrei! Die mechanisch umklappbaren Scheinwerfer sind ein Hingucker. Die maximale Zuladung des GT beträgt allerdings 220 kg! Also ich mit meinem Kumpel… Sprechen wir nicht weiter!
Fazit: Der Opel GT bleibt ein Klassiker und Mythos. Er besticht durch seine klare Linienführung und der nicht zu leugnenden Verwandtschaft zur Corvette. Das Fahrgefühl ist ungefiltert, jeden Straßenbelag gibt das Fahrwerk ungetrübt weiter an den Hosenboden des Fahrers, der, auf schwarzen Kunstleder gebettet, satt in diesem Auto sitzt. Sonderausstattung war das Kunstleder nicht. Im Sommer ist es jedoch ratsam, vor Fahrtantritt ausreichend für Durchzug zu sorgen um keine Brandblasen am Allerwertesten davonzutragen. Aber Luxus geht nicht ohne Leiden!
Der GT ist ein Fahrzeug, der einem Single mit kleinem Einkaufsvolumen (er hat keinen Kofferraum!) sehr viel Fahrspaß vermittelt. Mir jedenfalls macht er sehr viel Spaß und wenn meine Kinder gerade mal nicht mit Papa fahren wollen, werde ich zum GT greifen.
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