Rechtslenker.

Einen echten Rechtslenker, also ein Fahrzeug mit dem Lenkrad auf der „falschen“ Seite, hat man nicht alle Tage in einer (nicht-britischen) Autowerkstatt. Dieser kleine Corsa ist so einer und wir schreiben mit Bedacht nicht „Opel Corsa“, denn es ist ein Vauxhall Corsa.

Interessant ist eine Ansicht des Armaturenbretts, denn das ist für uns Kontinentaleuropäer, die das Lenkrad standardmäßig links sitzen haben, schon eine sehr ungewöhnliche Sicht. Und dieses Foto zeigt auch gleich mal ein paar Dinge, die auch gestandene Autofahrer oft nicht wissen:

Die Anordnung der Pedale ist auch bei Rechtslenkern identisch zu den Linkslenkern – rechts ist immer Gas, in der Mitte die Bremse und links die Kupplung (falls vorhanden). Ebenso identisch ist das Schaltmuster der Gangschaltung, der erste Gang ist links oben, der zweite Gang links unten und so weiter. „Spaßig“ ist das Gangschalten dennoch, denn man muss ja hier mit der linken Hand schalten.

Bei allem anderen wird es dann aber schon ungewöhnlich. Der Lichtschalter beispielsweise ist auf der rechten Seite, die Instrumente der Mittelkonsole logischerweise links des Fahrers. Das Autoradio, die Klimaanlage oder schlicht den Aschenbecher mit „links“ zu bedienen, ist eine handmotorische Herausforderung für Nichtbriten. Umgekehrt übrigens genauso. 😉

Im Motorraum gibt es beim Vauxhall Corsa ebenfalls einige kleine Änderung, beispielsweise der Sitz der Batterie, die auf der anderen Seite angeordnet ist. Wir vermuten, dass das der ebenfalls andersherum angelegten Scheibenwischeranordnung gezollt ist und dem Spritzwasserbehälter, denn der ist auf der anderen Seite.

Komplett spiegelverkehrt kann man den Motor übrigens nicht einbauen, wenn man die Synergieeffekte zwischen Opel- und Vauxhall-Autos nicht vollständig aufheben will. Man will ja nicht extra für Vauxhall-Modelle eigene Corsa-Motoren bauen müssen. Aber ganz ehrlich: Das Vauxhall-Logo vor dem „Ecotec“-Schriftzug irritiert schon auf den ersten Blick.

Ein Umbau eines Rechtslenkers zu einem Linkslenker ist übrigens ein Ding der weitgehenden Unmöglichkeit. Im Gegensatz zu Szenen aus Witzfilmen kann man das Lenkrad nicht einfach so auf die andere Seite des Armaturenbretts stecken, sondern es wäre ein gänzlich neues Armaturenbrett fällig, inklusive Anpassung der ganzen Mechanik wie Lenkstange, Pedale und so weiter und so fort. So ein Umbau ist deshalb nicht vorgesehen und vermutlich wirtschaftlich auch nur bei ganz besonderen Boliden halbwegs sinnvoll. Wobei man dann beispielsweise bei Oldtimern keinesfalls einen solchen Umbau haben möchte, wenn man nicht den zentralen Charme eines Rechtslenkers ruinieren möchte.

Ein Gedanke zu „Rechtslenker.

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