Die heimliche Revolution im Kino.

Mein großes Hobby ist ja das Kino. Dazu gehört auch unser jährliches Open-Air-Kino, das in den vergangenen Jahren zu einer festen Institution in unseren Autohaus-Veranstaltungen geworden ist. Für uns ein kleines Heimspiel, denn professionelle 35-Millimeter-Projektoren besitze ich gleich mehrfach. Und dieses Hobby macht mich inzwischen zu einer Art Konservator.

Timo als Filmprojektionist

Vor fünf Jahren gab es die meisten neuen Kinofilme tatsächlich noch auf Rolle, also auf 35-Millimeter-Film. Da waren 35-Millimeter-Filmprojektoren in der Kinolandschaft eine normale Erscheinung. Heute gibt es alle neuen Filme durchgängig nur noch digital, die nur von speziellen Digitalprojektoren abgespielt werden können. Wer als Kinobetreiber diese Entwicklung verschlafen hat, kann schlicht keine neuen Filme mehr präsentieren. Umgekehrt können viele große Kinos auch keine 35-Millimeter-Filme mehr abspielen, weil sie die alten Projektoren ersatzlos auf den Schrott geworfen haben.

Das führt nun selbst bei uns im Kommunalen Kino Pforzheim zu einem echten Generationswechsel. Hier existieren zwar noch die „alten“ 35-Millimeter-Projektoren, aber viele unserer ehrenamtlichen Vorführer können mit der „alten“ Projektionstechnik nicht mehr allzuviel anfangen. Und das müssen sie fairerweise auch gar nicht mehr so oft, denn 35-Millimeter-Filme werden im Monat maximal eine Handvoll abgespielt. Unterm Strich für Filmverleiher auch gar nicht so unpraktisch, denn das Handling von Film ist komplex und der Versand von Festplatten ist deutlich günstiger und sicherer.

Für Kinos und für mich Liebhaber der alten Projektionstechnik ist das aber schon eine große Umstellung, fast wie von Pferdekutschen oder Motordroschken. Ich habe nur noch seltene Einsätze als Film-Projektionist im Kommunalen Kino und dann kämpfen wir vor allem mit technischen Erscheinungen, die dann entstehen, wenn Filmprojektoren nicht mehr regelmäßig im Einsatz sind.

Am Freitag gab es dafür im Kommunalen Kino ein echtes Highlight auf 35 Millimeter, nämlich „Spiel mir das Lied vom Tod“. Das ist dann wirklich ein Film, für den sich jede Mühe an den Projektoren lohnt.

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