Eine Frage: Was ist ein „stiller Rückruf“?

Unser treuer Leser Sascha Rehm hat im Rahmen unserer kleinen Fragerubrik eine Frage eingesandt:

Hallo zusammen!
Was ist denn bitte ein stiller Rückruf?
Ich kenne die medienwirksamen und die, die über das KBA („Kraftfahrzeugbundesamt“, Anmerk. d. Red.) kommen.
Aber was genau ist die stille Variante.
Gruß
Sascha

Unsere Antwort: Ein so genannter stiller Rückruf sind Rückrufaktionen von Autoherstellern für nicht sicherheitsrelevante Dinge an einem Fahrzeug. Solche Rückrufe kommen immer wieder einmal vor und werden für gewöhnlich im Rahmen von planmäßigen Inspektionen behoben. Da wir alle Arbeiten an Opel-Fahrzeugen eng mit unserem Opel Dealer Management System abgleichen, bekommen wir über dieses System zu jedem Fahrzeug eventuelle Rückrufmaßnahmen angezeigt, so bald dieses Fahrzeug bei uns in die Werkstatt kommt.

Stille Rückrufe stehen in der Öffentlichkeit immer so etwas im Verdacht, für „Vertuschungsaktionen“ missbraucht zu werden. Das muss man wirklich näher erläutern, denn es wäre zu einfach, stille Rückrufe einfach als „Schmuddelwerk“ abzutun.

Klar ist, dass ein Rückruf wegen Fahrzeugmängel immer eine unangenehme Sache ist. Kostet den Autohersteller Geld und Image und uns Zeit für Lagerhaltung von Ersatzteilen und Einbau. Klar ist aber auch, dass Autos immer noch von Menschen geplant und gebaut werden und ein Auto aus sehr vielen Teilen besteht. Zwar wird bei einem Auto, das heute auf dem Markt erscheint, wirklich jedes Teil simuliert und getestet, aber der Teufel steckt im Detail und in der Art und Weise, wie ein Auto behandelt wird.

Nachvollziehbar ist aber auch, dass bei allen Teilen eines Autos unterschieden werden kann (und muss), ob es sicherheitsrelevant ist oder nicht. Ein Klappmechanismus eines Aschenbechers, der möglicherweise bei starker Beanspruchung früher kaputtgehen kann, als gedacht, ist zwar ärgerlich, aber nicht unbedingt sicherheitsrelevant. Nichtsdestotrotz steht Opel, so wie jeder Autohersteller, hier zu seiner Verantwortung und lässt solche mangelhaften Teile durch seine Servicepartner dann auch austauschen – eben durch so Autohäuser wie wir. Für nicht sicherheitsrelevante Rückrufmaßnahmen den gleichen Weg zu wählen, wie für sicherheitsrelevante – also alle Kunden beim Kraftfahrzeugbundesamt zu ermitteln und anzuschreiben – das wäre in den meisten Fällen schlicht überzogen.

Wenn wir ein Kundenfahrzeug bei uns zu einer Inspektion aufnehmen und mit dem Kunden die Annahme vornehmen, informieren wir den Kunden über solche Arbeiten und teilen dies bei der Abholung auch mit. Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, dass unsere Kunden dies schätzen und sehr wohl auch dabei berücksichtigen, dass ernstere, sicherheitsrelevante Dinge sofort erledigt und per Rückruf organisiert werden müssen, eventuell kleinere Mängel aber im Rahmen von normalen Wartungsintervallen erledigt werden.

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