Eine Frage: Macht eine Motorwäsche Sinn?

Ganz klar: Macht man eine Motorhaube auf und darunter kommt ein blitzeblanker Motor zum Vorschein, sieht das gleich mal ganz anders aus, als wenn man einen Haufen staubiges, öliges Wirrwarr vorfindet. Moderne Autos haben diesen Trend erkannt und verbauen immer mehr des Motorraumes unter mehr oder weniger hübschen Kunststoff. Sieht „technischer“ aus und man kann nebenbei Nischen verbauen. Dem Bastler, der auch gern mal selbst die Zündkerzen auswechselt, ist das wiederum eher ein Dorn im Auge. Aber wir wollen ja etwas fürs Auge!

Eine Motorwäsche ist, um gleich mal mit der Tür ins Haus zu fallen, inzwischen nicht mehr so notwendig, wie vielleicht früher einmal. Immer mehr Autos haben keinen nach unten offenen Motorraum mehr und damit fällt schon mal das größte Argument, das Abwaschen von Salz aus der Wintersaison, immer öfter weg. Wenn, hat man Salzlauge über den Kühlergrill und das ist weit weniger, als mit einem nach unten offenen Motor. Was immer wieder passieren kann, ist ein öliger Motor. Da sollte man natürlich vor einer Motorreinigung erst einmal schauen, woher das Öl kommt, denn eigentlich sollte ein Motor sauber bleiben und nicht Öl lecken. Hat man das Problem gefunden, kann man auch ruhig den Motor einmal waschen lassen. Das gleiche gilt, wenn man „Tierbesuch“ hatte und sich zum Beispiel ein Marder ausgetobt hat.

Ansonsten sind Motorwäschen jedoch nicht notwendig. Wir haben durchaus Autos im Kundendienst, deren Motoren auch nach Jahren ohne Motorwäsche immer noch passabel aussehen

Wie eine Motorwäsche machen?

Wenn man dann trotzdem eine Motorwäsche machen möchte, ist einiges zu beachten:

  • Ganz klare Ansage: Niemals eine Motorwäsche zu Hause vor der Türe, in der Garage, am Flußufer etc. machen. Und damit sind im Prinzip alle Stellen außerhalb von Waschanlagen, Waschplätzen und Autowerkstätten gemeint, denn ohne Ölabscheidung sollte das Abwasser einer Motorwäsche keinesfalls in die Kanalisation gelangen. In den allermeisten Kommunen in Deutschland ist das Autowaschen außerhalb von Waschplätzen verboten und wird mitunter recht empfindlich bestraft. In unseren Augen zu Recht, denn Öl hat in der Umwelt nun wirklich nichts zu suchen.
  • Hochdruckreiniger sind mit Vorsicht zu genießen, denn sie können mitunter mit recht viel Druck arbeiten und ernsthafte Beschädigungen an Plastikteilen und Verkabelungen auslösen. Den Wasserdruck also so weit wie möglich herunterregeln und die Düse des Hochdruckreinigers nicht direkt an den Motor halten, 60 bis 80 Zentimeter Entfernung der Düse ist das Mindestmaß.
  • Elektrische Teile sind zu schützen. Sicherheitshalber das Kabel am Pluspol der Batterie abziehen und nicht direkt auf elektrische Teile spritzen. Dazu gehört die Batterie, das Steuergerät, die Lichtmaschine. Die Abdeckung des Zahnriemens ist auch tabu.
  • Die Vorgehensweise ist immer folgende: Zuerst mit einem Kaltreiniger einsprühen, etwas einwirken lassen und dann mit (gedrosseltem) Hochdruck reinigen. Danach kann man die Kunststoffabdeckungen etc. noch pflegen und sollte den Motor trocknen lassen. Fertig.

Wer das nicht selbst machen möchte, ist mit seinem Auto natürlich auch bei uns aufgehoben. Wir haben verschiedene Pflegepakete und übernehmen neben Motorwäsche auch Fahrzeugaufbereitungen und bringen Ihren Boliden auf Wunsch innen und außen so auf Glanz wie (meist) frisch vom Autotransporter. 😉

2 Gedanken zu „Eine Frage: Macht eine Motorwäsche Sinn?

  1. Steffen Gruß

    Hallo Herr Gerstel,

    bzgl. Motorwäsche muss ich hier aber mal einhaken: 6. Juni 2010, gg. 19:00 Uhr, Heilbronn (auf dem Weg nach Pforzheim; A81 Stau – also Landstraße), der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet. Die Straßen standen bis zu 25 cm unter Wasser bzw. in der Nähe von Hängen und Baustellen unter gelbbrauner Brühe. Am Tag darauf sprach man in der Tagesschau von einem Unwetter mit Zentrum in HN.

    Und ich? Ich war froh, dass ich nicht mit meinem eigenen Insignia sondern mit dem Leih-Insignia des Technikzentrums unterwegs war. Denn der sah unter der Motorhaube und an deren Unterseite aus wie frisch verputzt. Und zwar mit einem Lehm-Sand-Gemisch. Sehr unschön. Ich war erstaunt, wie gut sich der Schmutz im Motorraum verteilen konnte. Er war quasi überall. Soviel zum Thema „unten offener Motorraum“. 😉

    Beste Grüße

    Steffen Gruß

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  2. Pingback: Schneller als den Blitz gibt’s nix! | Das Gerstelblog

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